„Musik im Park“

„Musik im Park“ in Oftersheim: Spontaneität mit langer Vorausplanung

Trotz einer Absage sieht Organisatorin Ute Walter den drei Konzerten optimistisch entgegen

Von 
Lukas Heylmann
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© Paddy Schmidt

Oftersheim. So leicht scheint Ute Walter nicht aus der Ruhe zu bringen. Logisch: Wer eine Veranstaltung mit drei Terminen wie „Musik im Park“ mit einem halben Jahr Vorlaufzeit plant, schaut dem Geschehen eher entspannt entgegen – selbst wenn dann noch eine Absage ins Haus flattert. Denn „Blu“, die im August hätten spielen sollen, können ihren Auftritt nicht wahrnehmen – stattdessen kommt Naro Vitale aus Mannheim, Selbstbezeichnung der „singende Pizzabäcker“, musikalisch, laut Walter, nah an Eros Ramazotti zu verorten.

„Tatsächlich ist das das erste Mal, dass wir eine Absage bekommen für ein Konzert, das schon geplant war“, berichtet Ute Walter, die für die Gemeinde seit 2005 „Musik im Park“ veranstaltet und die ansonsten im Seniorenbüro tätig ist. Ein großes Problem, einen Ersatz zu finden, war es dank Walters Erfahrung also nicht. Sie arbeitet seit Langem mit der Mannheimer Musikagentur Adiva zusammen, wenn es darum geht, Bands und Musik für die Oftersheimer Traditionsveranstaltung zu finden und so kam sie auch an Vitale.

Grundsätzlich startet Ute Walter den Organisationsprozess für „Musik im Park“ im November des Vorjahres. „Wenn mir Gruppen in der Zeitung auffallen, die woanders gespielt haben oder Bekannte mir etwas empfehlen, höre ich rein und schaue, ob das zu uns passen könnte – und ob es auch bezahlbar ist“, erklärt sie. Durch die Corona-Jahre 2020 und 2021, in denen „Musik im Park“ entfallen musste, hatte sich auf Walters Liste einiges angestaut. „Diese Künstler hatten bei der Planung erst mal Vorrang und vergangenes Jahr habe ich dann begonnen, sie abzutelefonieren.“ Für 2022 fiel die Wahl neben „Blu“, die absagen mussten, auf die Udo-Lindenberg-Coverband „Panik Syndikat“ sowie auf „Paddy goes to Holyhead“, die mit irisch angehauchter Musik nach Oftersheim kommen – allerdings als Akustikduo anstatt in kompletter Bandbesetzung.

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Wie schon seit Beginn ist „Musik im Park“ weiterhin kostenlos für die Besucher. Das bringt natürlich die Suche nach Sponsoren mit sich – was laut Ute Walter früher deutlich einfacher war. Dennoch: Dass die Veranstaltung keinen Eintritt kostet, ist für die Organisatorin elementar. „So können Menschen spontan kommen, auch mal früher gehen, später dazustoßen und sich einfach an der Musik erfreuen. Viele kommen auch schon deutlich früher, suchen sich ihren liebsten Platz im Gemeindepark aus und machen dort ein Picknick“, berichtet Ute Walter.

Essen und Getränke selbst mitzubringen, ermutigt die Gemeinde. „Wir wollen ja anderen Veranstaltungen oder auch den Lokalen nichts wegnehmen, sondern weisen dann auch gerne am Ende darauf hin, dass zum Beispiel in der Nähe noch ein Vereinsfest ist, wo man noch vorbeigehen kann“, so Walter.

Für gewöhnlich ist mit 250 bis 300 Besuchern pro Konzert zu rechnen. „Wir hatten aber auch schon 500“, betont sie. „2022, als es eigentlich viel zu heiß war, der Park aussah wie ein vertrockneter Acker und wir kaum mit jemandem gerechnet haben, kamen viele Besucher“, erinnert sich die Veranstalterin. Das könnte damit zusammenhängen, dass die Freude bei vielen Menschen sehr groß war, wieder in größeren Gruppen an Veranstaltungen teilzunehmen. Besonders spürbar war die Freude für Ute Walter aber bei den Bands, als die Pandemie nachließ.

„Jetzt“, so fügt Walter hinzu, „muss nur noch das Wetter mitspielen, das ja über weite Teile des bisherigen Mais nicht unbedingt einladend war. „Im Notfall haben wir aber den evangelischen Gemeindesaal oder die Kirche selbst als Ausweichmöglichkeit“, versichert sie. Also geht am Freitag vor den Konzerten immer sicherheitshalber ein Blick auf den Wetterbericht. Aber grundsätzlich steht „Musik im Park“ auch dann nichts im Wege. Dann eben „Musik außerhalb des Parks“.

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