Ausstellung

Malerei zwischen Blau, Weiß und Wasserwelten: Kunstausstellung in Oftersheim

Die Neckarauer Künstlerin Barbara Denke feiert das Element Wasser in all seinen Facetten – von Nordatlantik bis Gletscherblau.

Von 
Connie Lorenz-Aichele
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Die Künstlerin Barbara Denke ist sehr glücklich über diese Einzelausstellung. © Connie Lorenz

Oftersheim. Trotz hohen Temperaturen füllt sich am Freitagabend rasch der Gewölberaum in der Eichendorffstraße. „Das war mal ein Kuhstall“, wird Bürgermeisterstellvertreter Michael Seidling später in seiner Ansprache den Besuchern erzählen. Da die meisten der Gäste gar keine Oftersheimer sind, ist die Info für sie durchaus interessant. Rund 30 Menschen sind gekommen, um sich die Kunst von Barbara Denke anzuschauen, einer Neckarauer Malerin, die schon seit vielen Jahren künstlerisch aktiv ist.

Sie malt nicht nur, sie fotografiert auch – und sie liebt das Wasser. Das wird schnell klar, wenn man sich im Ausstellungsraum umschaut. Blau und weiß sind die vorherrschenden Farben. Wasser in allen Aggregatzuständen hat Denke erfasst und auch die Titel spiegeln das: Nordatlantik, Regentag, Nebel und Eiswand sind einige davon. Und auch mit diversen Blautönen hat sich die Künstlerin eingehend beschäftigt, es gibt Bilder namens Gletscherblau, Aquablau, Ozeanblau und Ägäisblau. Zwei davon sollten nach kurzer Zeit bereits ein neues Zuhause gefunden haben.

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Michael Seidling sinniert bei seiner Ansprache über den Ausstellungstitel „Überwasser“, der „Raum für Interpretationen“ lasse. Die Kunstwerke seien eine Hommage an die Wertschätzung des Wassers, regten zum Nachdenken über die Verfügbarkeit und dessen Endlichkeit an – allerdings ohne offene politische Wertung der Künstlerin. Auch Uwe Kohlmann, der Ehemann von Barbara Denke, richtet das Wort an die Gäste. „Wenn sie malt, dann malt sie. Sie hat nicht die Botschaft im Sinn, sondern das, was dann entsteht, hat Sinn.“

Er berichtet davon, dass die 40 Bilder im Gewölberaum allesamt einer Explosion gleich entstanden seien, da sie dafür viel Zeit alleine im Haus verbringen konnte und bei Rückkehr der Familie die vielen Werke, die überall standen, davon zeugten. „Ihre Bilder sind abstrakt, aber man erkennt das Konkrete.“ Oft habe sie eine Makro-Brille auf, sie widme sich dann extrem detaillierten Nahaufnahmen, aber stets „um des Malens willens“.

Uwe Kohlmann (v. l.) und Michael Seidling bringen die Werke den Ausstellungsbesuchern nahe. © Connie Lorenz

Zur Untermalung der Midissage spielt das Trio „The Fruit Flies“, deren Name nur ein vorübergehender sein soll, wie der Gitarrist erklärt. Aus einer Laune heraus haben sich die drei zusammengetan, um aus Spaß mal hier und da Klassiker der Musikgeschichte zu präsentieren. Das Repertoire der zwischen 21 und 70 Jahre alten Musiker soll sich noch erweitern. Die Besucher sind angetan von der Musik und natürlich den Bildern und unterhalten sich angeregt vor den klein- und größerformatigen Werken.

Schon ab 50 Euro kann man einen „echten Denke“ sein Eigen nennen. Die Preise steigen je nach Format auf bis zu 800 Euro. Barbara Denke ist gerührt von dem großen Zuspruch und dem Besuch vieler Nachbarn, Kollegen und Bekannten und wird noch weitere Male in den Gewölberaum kommen, um Interessierten ihre Kunst zu zeigen. Die Ausstellung Überwasser läuft noch bis Ende September. Auf die Frage, welche Bilder ihr besonders nahe stehen, antwortet die Künstlerin: „Alle, denn sie stehen am Ende des Prozesses.“

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