Xylon

Künstlerin Akela Möhren zeigt in Schwetzingen ihre zweite Natur

Die Heidelberger Künstlerin Akela Möhren präsentiert „erlebte“ großformatige Werke mit Landschaften und zumeist bauchigen Tongefäßen.

Von 
Rita Weis
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Akela Möhren (rechts) im Gespräch mit Kuratorin Dr. Kristina Hoge. © Rita Weis

Schwetzingen. „Es sieht ganz anders aus,“ staunten die Besucherinnen und Besucher der neuen Ausstellung im lichtdurchfluteten Xylon, das ohne Stellwände großzügig Platz zum Betrachten großformatiger Bilder bietet. Nach den Gemeinschaftsausstellungen ist diese nun einer einzelnen Künstlerin gewidmet: Akela Möhren aus Heidelberg. Thema: „Die zweite Natur.“ Zu sehen sind Malereien, Öl auf Leinen, manchmal mit Tusche und Bitumen; sie zeigen Landschaften und zumeist bauchige Tongefäße. Die Vernissage fand am Samstagnachmittag in den angenehm kühlen großen Räumen des Xylon statt, während draußen über 30 Grad herrschten.

Akela Möhren in Schwetzingen: Künstlerin malt „aus dem Kopf“

„Die erste Natur ist das, was wir vorfinden,“ erklärte Akela Möhren dem Titel der Ausstellung. „Die zweite Natur ist, wie der Künstler sie sieht.“ Sie fotografiert nicht, malt nicht nach Fotografien, sondern aus dem Kopf. Eindrücke, Erinnerungen von Dingen, die sie gesehen und inspiriert habe, das könne auch ein Film sein, sagte sie.

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„Ich bin naturverbunden.“ Akela Möhren hat die Landschaften im wahrsten Sinne des Wortes erfahren, denn sie ist mit ihrem Mann auf dem Tandem unterwegs. Sie liebt das Meer und Felslandschaften, am liebsten in Frankreich. So kann man Berge wie dem Mont St. Michel in der Bretagne und Schluchten wie die Gorges de la Nesque im südfranzösischen Département Vaucluse, Felsen und tosende Meerlandschaften erkennen, sieht aber auch abstrahierte Bewegungen in der Landschaft. Die Bildtitel hat sie sowohl neben den Bildern als auch auf der Preisliste absichtlich knapp gefasst, es sollen keine konkreten Abbildungen der jeweiligen Landschaft sein.

Auch Tongefäße in Schwetzingen zu sehen

„Dieses Leben, das diese Bilder in sich tragen, hat etwas mit Authentizität zu tun“, analysierte Dr. Hoge die Motive der Künstlerin auf ihrer Laudatio. Sie seien erlebt, erspürt, ersehnt. Das gelte nicht nur für die Landschaften, sondern auch für die abgebildeten schlichten Tongefäße, die ihre ganz eigene Geschichte von Offenheit und Schönheit erzählten und damit weit über den Bezug, dass die Künstlerin auch getöpfert hat, hinausreichten. Das Töpfern hat Akela Möhren aufgegeben, wurde zu anstrengend für die Hände. Auch hier steht die Ästhetik der Objekte im Fokus, denn die Absicht der Künstlerin ist es nicht, Gebrauchsgegenstände zu porträtieren.

Akela Möhren vor ihrem Gemälde „Les Gorges de la Nesque“ (Öl auf Leinwand). © Rita Weis

Doch wie malt man so große Bilder? Diese Frage stellten mehrere Besucher der nicht so groß gewachsenen Künstlerin. Auf eine Staffelei gestellt oder an die Wand gelehnt, war ihre Antwort. Allerdings entstehen Bilder, auf denen auch Tusche verwendet wurde, auf dem Boden liegend.

Kraftvoll und erfrischend

Für die Erarbeitung der Bilder sei auf alle Fälle ein körperlicher Einsatz notwendig, fasste Dr. Hoge zusammen und verwies auf die langen Fahrradtouren, wo die Motive gesammelt werden, und auf das Malen der „in ihrer Essenz zusammengefassten Landschaftsbilder“. Als kraftvoll und erfrischend bezeichnete Dr. Hoge die Sommerausstellung und wies darauf hin, dass die Bilder unterschiedlich je nach Lichteinfall wirken. „Besuchen Sie die Ausstellung auch mal bei weniger Licht“, lud sie die Besucher ein.

Die Ausstellung ist noch bis 7. September zu den gewohnten Öffnungszeiten zu sehen.

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