Oftersheim. Beim Neubau des katholischen Kindergartens St. Kilian in der Ortsmitte von Oftersheim geht es in großen Schritten voran: Aktuell sind die Dachdecker dabei, das zweigeschossige Gebäude an der Ecke Franz-Schubert- und Mozartstraße zu verschließen, während parallel die letzten Fenster eingebaut werden. „In rund einem Monat können wir Richtfest feiern – und wenn alles klappt wie geplant, können die Kinder und die Mitarbeiter bereits im kommenden Frühjahr einziehen“, verkündet Dominik Machmeier, Prokurist der Machmeier Gruppe aus Sandhausen.
Diese entwickelt nicht nur die Einrichtung für die jüngsten Oftersheimer, die später von der katholischen Kirche lediglich angemietet wird, sondern parallel auch den Bau von 36 Eigentumswohnungen sowie der künftigen Sparkassen-Filiale auf dem nahen Gelände des ehemaligen Josefshauses. Dadurch liegen die Planungen für beide Projekte in einer Hand, was bei der Umsetzung praktische Vorteile bietet: So konnte das Unternehmen ebenfalls die Container auf dem noch brachliegenden Gelände in der benachbarten Bismarckstraße aufstellen, die dem Kindergarten während der Bauzeit als Übergangsquartier dienen (wir berichteten).
Großes Atrium verbindet die Räume
Zwischen diesen beiden Grundstücken und im Schatten der katholischen Kirche liegt der große Außenbereich, der weiterhin von den Kindern genutzt werden kann. Der bisherige Altbau wurde hingegen vollständig abgerissen und der Neubau grundlegend neu geplant. „Künftig gibt es hier viel Platz für vier Gruppen, darunter eine Krippengruppe. Bei der Ausgestaltung kommen zum einen die aktuellen Vorgaben des Landes zum Tragen, zum anderen haben wir uns intensiv mit der Kirchengemeinde abgestimmt. Das Ergebnis ist eine moderne Einrichtung, die heutige Ansprüche erfüllt und sich optimal in das spitz zulaufende Grundstück einfügt“, erläutert Machmeier.
Im Erdgeschoss befinden sich vor allem die Gruppenräume. Hinzu kommen verschiedene Funktionsbereiche, die allesamt über das zentrale Atrium erschlossen werden. Im Obergeschoss gibt es mehrere Ruheräume, Zimmer für die Mitarbeiter sowie das bauliche Highlight: Einen Sportraum mit hoher offener Holzdecke, großer Fensterfront sowie einem markanten Rundfenster im Giebel.
Elektrik abgeschlossen, Lüftung und Sanitär folgen
Richtung Garten umgibt außerdem ein Balkon den ersten Stock – allerdings nicht zur normalen Nutzung, sondern als vorgeschriebener zweiter Fluchtweg. „Die zugehörige Außentreppe kommt in den nächsten Wochen, dann ist auch dieser Bereich im Rohbau fertig“, sagt Bauleiter Darko Rusnjak.
Überhaupt sind die Verantwortlichen mit dem Fortschritt des Projekts zufrieden: Der Elektriker hat sein Gewerk zwischenzeitlich abgeschlossen, nächste Woche sollen dann die Arbeiten an der Lüftung und den Sanitärinstallationen starten. Für den September ist bereits der Innenputz vorgesehen. „Unser großer Vorteil ist, dass wir seit Jahrzehnten im Geschäft sind und schon lange mit regionalen Firmen zusammenarbeiten. Dadurch können wir längere Ausfälle oder andere böse Überraschungen in aller Regel vermeiden“, erklärt Rusnjak.
Herausforderung Leimbach durch weichen Baugrund
Dennoch hatte der Bau im Oftersheimer Ortskern durchaus seine Herausforderungen. So grenzt das Grundstück direkt an den Leimbach, der alte Kindergarten ragte sogar ein wenig über ihn hinaus. Für den etwas von der Bachkante zurück gerückten Neubau ergaben sich daraus zwar keine größeren Einschränkungen, auf einen Keller wurde allerdings bewusst verzichtet. Zudem war der Baugrund sehr weich und sandig, weshalb das Fundament aufwendig verstärkt werden musste. „Wir haben rund 1.000 schmale Stützen sieben bis acht Meter tief als Gründung eingebracht. Dadurch erhalten wir jetzt aber auch dauerhaft die erforderliche Stabilität“, so Bauleiter Rusnjak.
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Von diesen Details werden die späteren Nutzer nicht mehr viel mitbekommen, für sie werden wohl vor allem die Nutzbarkeit und die Gestaltung des Gebäudes entscheidend sein. Damit es sich gut in die Umgebung einpasst und gleichzeitig eine gewisse Behaglichkeit ausstrahlt, wird es an vielen Stellen Holzverkleidungen geben, sogar an Teilen der Außenfassade. „Kindergärten sind für uns Projektentwickler immer ein besonderes Thema, weil sie nicht nur funktionell sein müssen, sondern richtige Lebensräume darstellen“, sagt Dominik Machmeier. „Schließlich verbringen die Kinder und die Mitarbeiter hier sehr viel Zeit. Da müssen wir uns schon ein bisschen was bei der Gestaltung einfallen lassen.“
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