Jugendzentrum

"Ofdascha Altrocker" spielen beim Sommerfest des Oftersheimer Jugendzentrums

Die "Ofdascha Altrocker" treten beim Sommerfest des Oftersheimer Jugendzentrums auf. Die Band betont die Bedeutung von Musik als Hobby und will mit Coverversionen das Publikum begeistern.

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Lukas Heylmann
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Jonathan Grigo (v. l.), Ewald Berlinghof, Jürgen Weber, Bernhard Schiewner und Willi Egler lassen’s musikalisch krachen. © Band

Oftersheim. Musik als Hobby zu erhalten – das haben sich die „Ofdascha Altrocker“ auf die Fahnen geschrieben. Bei der Band handelt es sich um Jonathan Grigo, Ewald Berlinghof, Jürgen Weber, Bernhard Schiewner und Willi Egler und diese fünf Herren spielen am kommenden Samstag, 17. Juni, beim Sommerfest des Oftersheimer Jugendzentrums (Juz) auf. Wieso das besonders passend ist, erklärt Gitarrist Jürgen Weber im Gespräch mit dieser Redaktion.

„Ohne das Juz würde es die Band nicht geben“, stellt er unumwunden klar. Weber war selbst von 1986 bis 2002 als Sozialarbeiter und Betreuer vor Ort tätig und in dieser Zeit kam auch ein pädagogisches Angebot auf. „Die Kinder und Jugendlichen konnten zum Beispiel basteln oder tanzen, aber wir wollten auch ein Musikangebot, weswegen es irgendwann Flöten- und Gitarrenunterricht gab“, blickt der Gitarrist zurück.

Und daraus entstanden 1992 schließlich die „Altrocker“, die an dem Projekt in unterschiedlichen Formen beteiligt waren, teils als Schüler, einer war auch einfach Vater eines der Jugendlichen. „Wir sind alle mit dem Juz verbunden und wenn es ruft, sind wir immer da. Deswegen haben wir uns unheimlich gefreut, beim Sommerfest spielen zu dürfen“, erläutert Weber. Um große Auftritte oder gar Erfolg sei es der Band jedoch nie gegangen: „Wir wollen einfach Musik machen und meistens passiert das für uns selbst im Keller.“ Und so proben die fünf Musiker bis heute einmal die Woche für etwa zwei Stunden. „Andere gehen joggen oder Tennis spielen, wir machen stattdessen das“, kommentiert der Gitarrist lapidar.

Musik als Hobby im Fokus: Die "Ofdascha Altrocker" und das Oftersheimer Jugendzentrum

Auftritte hat es in den gut 30 Jahren Bandgeschichte aber natürlich dennoch immer wieder gegeben. „Unser Stammauftritt war in der alten Oftersheimer ,Kronprinz‘ als es die noch gab“, erinnert sich Weber. Auch im Zelt beim Gemeindefest waren die „Altrocker“ schon zu sehen.

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Die Einigung über die musikalische Ausrichtung ist dabei nicht immer ganz einfach – das bringen unterschiedliche Geschmäcker und vor allem die verschiedenen musikalischen Sozialisierungen der fünf Bandmitglieder mit sich, wie Jürgen Weber erklärt. „Jeder Mensch findet ja irgendwie die Musik am stärksten, die er in der eigenen Jugend gehört hat, das verbindet uns auch mit den jungen Menschen von heute. Ich habe mit 14 Jahren angefangen, Gitarre zu spielen, das war 1968. Da waren Steppenwolf aktuell und Jimi Hendrix. Einer unserer Gitarristen ist erst Mitte der 1980er geboren, der steht natürlich auf völlig andere Musik als ich.“

Vielfältige Einflüsse und individuelle Interpretation: Das Repertoire der "Altrocker"

So sind zwar die neuesten Stücke, die die „Ofdascha Altrocker“ im Programm haben aus den 1980er-Jahren, einige dagegen deutlich älter, aber zu Stückwerk soll dabei nichts verkommen. „Wir sind bei der Auswahl der Lieder nicht festgelegt auf einen Stil, aber wir spielen alles auf unsere ganz eigene Art. Die Songs müssen uns gefallen, notfalls passen wir sie eben an“, so der Gitarrist. Wieso das gesamte Programm aus Coverversionen besteht, ist für Jürgen Weber schnell begründet: „Es gibt so viele gute Sachen, da brauchen wir nicht auch noch welche schreiben.“

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Im Programm findet sich vieles aus den 1960er und 1970er Jahren von Interpreten wie Free, Stevie Ray Vaughan, Creedence Clearwater Revival, J.J. Cale oder auch The Rolling Stones. „Alles verrate ich aber natürlich nicht, wir wollen ja zumindest ein bisschen überraschen“, sagt Weber und lacht. Das Publikum müsse sich erfahrungsgemäß natürlich auch etwas auf die Band einlassen. „Da braucht man schon eine breitere Spannweite an Hörgewohnheiten“, findet Weber.

Talentförderung und Selbstbewusstsein: Die Bedeutung des Jugendzentrums für junge Musiker

Für die „Altrocker“ steht stets das Konzept von Musik als Hobby im Mittelpunkt. „Ich glaube, dass sich junge Menschen oft nicht trauen, ein Instrument zu lernen oder dann in der Öffentlichkeit aufzutreten, sei es wegen Vergleichen mit berühmten Vorbildern oder heutzutage wegen schlechter Bewertungen im Internet. Aber auf so etwas sollte man nichts geben, sondern selbstbewusst auf Amateurniveau mit Spaß Musik machen“, beschreibt der Gitarrist seine Eindrücke. Das Juz sieht er dabei in einer wichtigen Funktion. „Das ist ja schon beinahe so etwas wie eine Talentschmiede. Und durch Angebote wie die Open Stage können da junge Menschen zueinanderfinden und sich ausprobieren.“

Das bezieht Weber nicht ausschließlich auf den Bereich Musik. „Ich bin einfach stolz, dass es diese Angebote im Juz schon so lange gibt, auch in anderen Bereichen.“ Den Bogen zur heutigen Generation spannt das Sommerfest am kommenden Samstag ohnehin. Denn neben den „Altrockern“, die ihre Erfahrung ja wahrlich bereits im Namen tragen, tritt die junge, regionale Band „Cannibal Rats“ bei der Veranstaltung auf.

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