Oftersheim. Zwei Dutzend kleine und große Menschen kamen am Samstag zu der vom Jugendreferat zusammen mit dem Integrationsbüro und dem Asylkreis organisierten Müllsammelaktion in Oftersheim. „K-Bam!“ – kurz für „kein Bock auf Müll“ – war das Motto der Putzete kurz vor dem Wonnemonat. Den Ort etwas vom Müll zu befreien und den öffentlichen Raum ein wenig schöner zu machen, lautete das Ziel.
Die Integrationsbeauftragte Britta Josupeit und Jugendreferent Sebastian Längerer, die in diesem Jahr erstmals bei der „K-Bam!“-Aktion kooperierten, warteten am Brunnen vor dem Rathaus auf die Teilnehmer. Die Gruppen waren schnell eingeteilt, wobei darauf geachtet wurde, dass sie nach Alter und Herkunft gemischt waren. Bei den bisherigen drei Auflagen von „K-Bam!“ waren mehr Jugendliche beteiligt gewesen. Jetzt waren es Geflüchtete, die zu Müllsäcken und Greifern langten, um mitzuhelfen.
Kinder und Eltern aus der Ukraine, Irak und Syrien helfen in Oftersheim
Britta Josupeit begrüßte Kinder mit ihren Eltern aus der Ukraine, dem Irak und Syrien. „Wir werden gemeinsam vor dem Rathaus, im Gemeindepark und auf dem Festplatz Müll sammeln und uns anschließend bei Getränken und Snacks stärken“, hatte der Asylkreis mit seiner Sprecherin Heidi Joos geworben. Einheimische halfen auch mit und Peter Rösch von der Natur-AG ließ es sich ebenfalls nicht nehmen, beim Sammeln anzupacken. Achtlos weggeworfener Müll ist auch in der Hardtgemeinde ein Problem und die illegale Müllentsorgung gibt es auch hier in Feld und Flur. Die Bauhofmitarbeiter sind jede Woche unterwegs, um Abfall zu beseitigen sowie Plastikteile, Autoreifen oder Elektroschrott der Entsorgung zuzuführen. Dass die Familien, die als Geflüchtete nach Oftersheim gekommen sind, sich hier einbringen, freut die Integrationsbeauftragte besonders: „Sie wollen zeigen, dass sie sich in Oftersheim wohlfühlen, sich mit ihrer neuen Heimat identifizieren und sie möchten so etwas zurückgeben.“ Die Eltern der jüngsten Geflüchteten konnten bei der tollen Aktion dabei sein.
Längerer hatte Handschuhe, Säcke und Greifer im Bauhof-Fahrzeug mitgebracht. Zweimal war bei der „K-Bam!“-Aktion schon der Wald um das Wildgehege im Fokus gewesen. Dieses Mal konzentrierten sich die Reinigungstrupps auf das Areal bei der Friedrich-Ebert-Grundschule, den Messplatz, rund um die Kurpfalzhalle, den Gemeindepark und die angrenzenden Spielplätze. Eine andere Gruppe suchte die Mannheimer Straße ab, ging bis zur Bahnunterführung und hinüber zum öfters von Vandalismus betroffenen Lessingplatz und zurück in Richtung der Böschung an der Bundesstraße 291.
Von Bürgern kommen immer wieder Hinweise, wo es mit der Sauberkeit im Argen liegt. Auf dem Lessingplatz war bei der Aktion vor zwei Jahren der meiste Müll gefunden worden. Dieses Mal war es wieder so, obwohl der Bauhof stets zuverlässig in und um die Gemeinde für Sauberkeit sorgt. Aber die unzähligen Zigarettenkippen! Die Stummel lagen auf Gehwegen, im Gras, in Plattenritzen, neben Mülleimern, sogar im Sand von Spielplätzen. „Es hat Leute gegeben, die vor uns die Kippe auf den Boden geschmissen haben“, meinte Längerer kopfschüttelnd.
Teppich an der Bundesstraße in Oftersheim gefunden
Selbst die jüngsten Müllsammler waren mit Begeisterung dabei, kletterten sogar ins Gebüsch und freuten sich, wenn sie Abfall fanden. Illegale Ablagerungen wurden auch entdeckt. In den Sträuchern an der Bundesstraße lag sogar ein ganzer Teppich. Nach knapp zwei Stunden war es geschafft. Die Müllsäcke flogen auf die Ladefläche des Bauhoftransporters.
Die Handschuhe wurden ausgezogen, dann ging es an den gemütlichen Teil. Erfrischende Getränke für zwischendurch und nach getaner Arbeit waren genügend vorhanden. Die Balkan Bäckerei in der Eichendorffstraße, die den Organisatoren beim Proviant sehr entgegengekommen war, hatte für das Mittagessen gesorgt. Am von der Sonne beschienenen Brunnen in der Mannheimer Straße 59 schmeckte die leckere Pizza am besten.
Britta Josupeit und Sebastian Längerer freuten sich über die große Resonanz über den Asylkreis. Neubürger und Eingesessene hätten vorbildlich Hand in Hand gearbeitet. Nächstes Jahr könnte wieder der Wald dran sein. Die Putzete ist auf jeden Fall für alle offen.
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