Oftersheim. Engagierte Integration ist wichtig – ein Paradebeispiel dafür ist das Begegnungscafé des Asylkreises Oftersheim, das nun im evangelischen Gemeindehaus stattfand. Bei gemütlicher Stimmung mit Kaffee und Kuchen sowie internationalen Spezialitäten hatten die Besucher die Möglichkeit, sich auszutauschen.
„Das Begegnungscafé ist immer einmal im Monat“, erklärte Heidi Joos, Mitbegründerin und Leiterin des Asylkreises. „Dabei steht vor allem der Austausch und die Begegnung zwischen den Menschen im Mittelpunkt. Das können Asylsuchende sein, aber auch Ehrenamtliche, die nach langer Zeit wieder zurückkehren und Kontakt suchen.“ Familien mit Kindern, Frauen und Männer, jung und alt, waren dieses Mal vertreten – jeder ist in der Runde willkommen. Menschen aus der Ukraine, Iran, Syrien und Eritrea saßen gemeinsam an den Tischen und genossen den ruhigen Austausch.
„Das Begegnungscafé ist auch die perfekte Möglichkeit, auf Probleme aufmerksam zu machen“, fügte Britta Josupeit, Integrationsbeauftragte in Oftersheim, hinzu. „In dieser eher inoffiziellen Runde ist die Hemmschwelle geringer – wobei man auch sagen muss, dass die Leute sich nicht scheuen, ins Rathaus zu kommen und ihre Probleme auf dem offiziellen Weg vorzutragen.“
Wofür der Begegnungskreis auch gut ist, zeigte eine Begebenheit vergangenes Jahr: Einige der Frauen wollten Deutsch lernen und erzählten dies im Begegnungscafé. Durch eine Förderung des Bundes konnte die Gemeinde einen entsprechenden Sprachkurs anbieten. Der Bedarf ist da, besonders Mütter mit Kleinkindern nehmen den Kurs in Anspruch.
Mojgan Nejadahad aus Oftersheim: „Ich wollte etwas zurückgeben“
Auch Rawan Batous und ihr Ehemann besuchten das Café. Sie kommen aus Syrien und sind seit viereinhalb Jahren in Deutschland. Ebenfalls mit dabei: Ihre zwei Kinder, die mit Gleichaltrigen spielten. „Wir sind gerne hier“, erzählte sie in gebrochenem Deutsch. „Zwar sind wir nicht bei jedem Café dabei, da wir nicht die Zeit dazu haben, aber wir fühlen uns hier sehr wohl.“
Mojgan Nejadahad kommt aus dem Iran und lebt seit acht Jahren in Deutschland. „Ich war früher auch Besucherin des Asylkreises“, erzählte sie. „Seit 2016 bin ich nun festes Mitglied und helfe ehrenamtlich mit. Der Asylkreis hat mir früher sehr geholfen, und jetzt will ich etwas zurückgeben.“
Neben dem Begegnungscafé bietet der Asylkreis ein abwechslungsreiches Programm: Beispielsweise einen Kindernachmittag, bei dem die Ehrenamtlichen die Kinder in den Oftersheimer Wald mitnehmen und mit ihnen eine Waldrallye durchführen. Auch verschiedene Feste werden angeboten: das Sommerfest am 7. Juli an der Grillhütte in Oftersheim oder das Kürbisfest im Herbst.
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