Oftersheim. Mitglieder des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) besuchten den Oftersheimer Bürgermeister Pascal Seidel im Rathaus. Dabei stellten sie die junge ADFC-Ortsgruppe Schwetzingen und Umgebung vor und diskutierten mit dem Verwaltungschef und Klimamanager Martin Hirning die Förderung des Fahrradverkehrs sowie den Klimaschutz in der Gemeinde. „Beim Antrittsbesuch fand ein fruchtbarer Austausch statt, der das Potenzial für eine gute Zusammenarbeit zwischen dem ADFC und der Gemeinde Oftersheim erkennen ließ“, schreibt die Ortsgruppe in einer entsprechenden Pressemitteilung.
Im Kern ging es um die Frage, wie sich Kommune und Fahrradverein gegenseitig bei einem gemeinsamen Ziel, der nachhaltigen Mobilität, unterstützen könnten – immerhin ist „Gemeinsam nachhaltig gestalten“ der Slogan, den sich Seidel als Bürgermeister gegeben hat. „Dabei geht es auch um einen Kulturwandel“, so ADFC-Sprecher Florian Reck. „Um das Verkehrswesen nachhaltig zu gestalten, müssen wir unser Verhalten und die Verhältnisse hinterfragen.
Oftersheim attraktiver für Fahrradfahrer gestalten: Verhältnisse müssen passen
Niemand steigt auf Fahrrad und ÖPNV um, wenn die Verhältnisse nicht passen!“ In Bezug auf das Fahrrad als „alternatives“ Verkehrsmittel seien „die Verhältnisse“ zum Beispiel unsichere Straßen, fehlende Radwege, mangelndes Wissen, negative Erlebnisse und viele weitere Punkte. Dem stimmte Seidel zu: „Ich bin zu meinem ersten Job auch eine kurze Zeit lang mit meinem Auto gefahren, musste dann aber 600 Meter vom Parkplatz zur Arbeit laufen.“ Das sei damals so gewesen, er habe aber schnell eingesehen, dass es sinnvoller sei, direkt mit dem Rad zu fahren, wenn es irgendwie geht: „Heute bin ich Alltagsradfahrer.“
Die ADFCler Norbert Theobald, Georg Ramsch und Florian Reck zeigten großes Interesse daran, Oftersheim zu einer fahrradfreundlichen Gemeinde zu machen. Sie lobten bestehende Maßnahmen wie die Ausweisung von Radwegen, den Versuch, Einbahnstraßen für den Radverkehr zu öffnen, die E-Bike-Ladestation am Rathaus, Fahrradstellplätze an fast allen Bushaltestellen und die Förderung von privaten Lastenrädern und Radanhängern, sahen jedoch noch Potenzial zur Verbesserung der Infrastruktur.
Oftersheim fahrradfreundlicher machen: Gemeinsam Projekte entwickeln
Klimaschutzmanager Martin Hirning erkannte die Möglichkeit einer guten Zusammenarbeit mit dem ADFC. Gemeinsam könnten Projekte entwickelt werden, um den Radverkehr zu fördern und den CO2-Ausstoß zu reduzieren.
Im Verlauf des Antrittsbesuchs wurden bereits konkrete Ideen und Vorschläge diskutiert. Dazu gehörten die Erweiterung des Fahrradwegenetzes, die Einführung von Leihradsystemen – insbesondere leihbaren Lastenrädern – und die Sensibilisierung der Bevölkerung für die Vorteile des Fahrradfahrens. „Der Bürgermeister zeigte sich aufgeschlossen für die Anregungen des ADFC und versprach, die Möglichkeiten zur Umsetzung zu prüfen“, berichtet der ADFC, der die Bereitschaft der Gemeinde lobt, den Fahrradverkehr und den Klimaschutz voranzutreiben. Eine fahrradfreundliche Infrastruktur habe demnach nicht nur positive Effekte auf den Verkehr, das Klima und die Umwelt, sondern steigere auch die Lebensqualität der Bürger, heißt es im Schreiben.
Abschließend wurde vereinbart, regelmäßige Treffen zwischen ADFC und Gemeinde zu organisieren, um den Fortschritt in Bezug auf die gemeinsamen Ziele zu überprüfen und weitere Maßnahmen zu planen. Beide Seiten äußerten ihre Zuversicht, dass durch die Zusammenarbeit Oftersheim zu einer noch fahrradfreundlicheren und nachhaltigeren Gemeinde werden könnte.
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