Benefizaktion - „Blumen schenken. Hoffnung spenden“ mit Unterstützerin Anja Kling ist für die Kellers eine Selbstverständlichkeit

Oftersheimer Floristin sammelt für krebskranke Kinder

Eine Teilname an der Aktion „Blumen schenken. Hoffnung spenden“ ist für Ingeborg und Kurt Keller eine Selbstverständlichkeit. Die Spenden gehen an das Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg.

Von 
Joachim Klaehn
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Freut sich über die Spendenbereitschaft der Oftersheimer: Floristin Ingeborg Keller. Die Benefizaktion „Blumen schenken. Hoffnung spenden“ für das Hopp-Kindertumor-zentrum Heidelberg (KiTZ) ist bei den Kunden auf gute Resonanz gestoßen. © Klaehn

Oftersheim. Es gibt kleine Aktionen, die Menschen emotional bewegen. Eine solche ist die des Hopp-Kindertumorzentrums Heidelberg (Kitz): „Blumen schenken. Hoffnung spenden“ heißt der Kampagnentitel. Hierbei wird auf die Situation von betroffenen Familien hingewiesen, die krebskranke Kinder haben. Und es soll dahingehend Aufmerksamkeit erzielt werden, wie dringend notwendig intensive Forschung im Gebiet der Kinderonkologie ist, damit Kindern und Jugendlichen gezielt geholfen werden kann. Ein Euro pro verkauftem Strauß, Gesteck oder Pflanze kommt der Spendenaktion zugute. Ingeborg und Kurt Keller, die in der Oftersheimer Luisenstraße „Ingeborg’s Floristikwerkstatt“ führen, machten vom 11. Mai bis Anfang Juni bereits zum zweiten Mal aus Überzeugung mit.

„Die Oftersheimer Bewohner sind sehr sozial eingestellt“, sagt Ingeborg Keller, „ihnen gefällt diese Benefizaktion. Und viele legen auch etwas drauf.“ In diesem Jahr kamen deutschlandweit 58 378,61 Euro zusammen, im vergangenen Jahr waren es gar 87 174,44 Euro. Woran liegt die schwächere Resonanz? Kurt Keller führt den Rückgang der Zahlen insbesondere auf den Zeitpunkt zurück: „Wegen des Muttertags am 8. Mai herrschte ein bisschen Flaute. Meines Erachtens nach müsste die Aktion früher gestartet werden.“ Das hat er auch den Kampagnen-Verantwortlichen als konstruktives Feedback mitgeteilt.

Das Kässchen bleibt stehen

Die Kampagne

Mit der Spendenkampagne „Blumen schenken. Hoffnung spenden“ macht das Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg (Kitz) auf die Situation krebskranker Kinder aufmerksam und sammelt Spenden, um auf diesem Gebiet zu helfen. Teilnehmende Floristen verkauften drei Wochen lang Blumen und Pflanzen #füreineKindheitohneKrebs.

Die Spendenaktion fand in diesem Jahr vom 11. Mai bis 1. Juni statt. Der Erlös in Deutschland beträgt 58 378,61 Euro. 2021 kamen bundesweit 87 174,44 Euro zusammen.

Patin von „Blumen schenken. Hoffnung spenden“ ist Schauspielerin Anja Kling. Die 52-Jährige fungiert bereits seit 2016 als Botschafterin des Hopp-Kindertumorzentrums Heidelberg. Fußball-nationalspieler Jonathan Tah sowie TV-Arzt Dr. Johannes Wimmer sind ebenfalls Unterstützer.

Das Kitz ist europaweit eine der wenigen Einrichtungen, die umfängliche Forschung an Krebs im Kindesalter sowie die Behandlung mit modernsten Therapiemethoden unter einem Dach vereint.

250 Mitarbeiter am Kitz kämpfen täglich mit den erkrankten Kindern und deren Familien darum, den Krebs zu besiegen.

Weitere Informationen zur Kampagne gibt es unter www.kitz-heidelberg.de/blumen-schenken/

Mehr Informationen zum Hopp-Kindertumorzentrum unter www.kitz-heidelberg.de. jog

Die Kellers haben unabhängig vom Aktionszeitraum und der diesmaligen Summe von 400 Euro entschieden, das gläserne Kässchen am Verkaufstisch stehen zu lassen – und weiter Geld für die Dezemberspende zu sammeln. So haben sie es bereits im Jahr 2021 gehandhabt, als im Juli und dann an Weihnachten jeweils aufgerundet 500 Euro an das Heidelberger Kitz überwiesen wurden. „Wir bleiben da jetzt einfach dran, weil wir selbst ein Enkelkind haben. Und im Freundes- und Bekanntenkreis kennen wir eine Familie, deren Junge einen Tumor hinterm Auge hat“, erzählt Kurt Keller, warum sie sich für dieses Thema in besonderem Maß engagieren.

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Wer eigene Kinder und Enkelkinder begleitet und aufwachsen sieht, der hat in aller Regel eine andere Sensibilität dafür. Viele wissen gar nicht, dass in Deutschland rund 2 000 Kinder und Jugendliche jährlich an Krebs erkranken – und etwa 20 Prozent davon den Kampf gegen facettenreich auftretende, mitunter schwer erkennbare Tumore verlieren. Ferner ist es so, dass Kinderkrebs bis dato vergleichsweise wenig erforscht ist und die Medikation, die Erwachsenen hilft, bei jungen Menschen nicht automatisch eingesetzt werden kann. Deshalb war es für den Förderer Dietmar Hopp auch eine Herzensangelegenheit, mit dem Kitz die Therapie und Forschung zielgerichtet unter einem Dach voranzutreiben.

„Die meisten Leute sind schon betroffen, wenn sie von Krebserkrankungen bei Kindern hören. Die Spendenbereitschaft ist dann groß“, berichtet Kurt Keller über Erfahrungswerte, die er und seine Frau bei „Blumen schenken. Hoffnung spenden“ in ihrer Floristikwerkstatt gewonnen haben.

2021 machten knapp 300 Floristen im Land bei der Kampagne mit – heuer waren es mehr als 270, die wie gehabt vom Fachverband Deutscher Floristen (FDF) samt seiner Landesverbände sowie von der Fleurop AG unterstützt wurden. Prominentestes Gesicht ist die Schauspielerin und Synchronsprecherin Anja Kling. Die gebürtige Potsdamerin wurde 1989 durch den Kinofilm „Grüne Hochzeit“ bekannt, vor allem aber durch zahlreiche Rollen in Kinder- und Jugendfilmen wie „Hexe Lilli“, Hanni & Nanni“, „Fünf Freunde“ oder „Hilfe, ich habe meine Lehrerin geschrumpft“. „Die Arbeit der Menschen am Kitz für ihre jungen Patienten hat mich sehr berührt. Die Kampagne ist eine wirklich schöne Möglichkeit, um betroffenen Familien zu zeigen: Ihr seid nicht alleine“, sagt Anja Kling über ihre Motivation, seit 2016 als Botschafterin fürs Kitz und seit 2021 als Patin und Unterstützerin der Blumen-Benefizaktion aufzutreten.

Solidarität zeigen, Zeit spenden

Für Ingeborg und Kurt Keller, seit 2002 in Oftersheim heimisch geworden, ist die Teilnahme an der übergreifenden Mission und Vision, eine Kindheit ohne Krebs in Deutschland und überall auf der Welt zu realisieren, eine Selbstverständlichkeit. „Es geht auch darum, Solidarität mit den betroffenen Familien zu zeigen und Zeit zu spenden“, sagen die Kellers unisono.

Damit schließt sich der Kreis zu Anja Kling, Patin der Kampagne, deren Satz „Ihr seid nicht alleine“ den Wesenskern bildet. Nicht jede Aktion muss groß ausfallen, oft helfen „kleines Geld“ und emotionale Nähe.

Denn gerade Blumen stehen für Lebenskraft und -freude. Und somit dienen sie als Mutmacher – in unbeschwerten wie in schwierigen Familienzeiten . . .

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