Obst- und Gartenbauverein

Oftersheimer Thorsten Röder gibt Tipps zum Obstanbau

Röder, selbst Mitglied im Obst- und Gartenbauverein, kennt sich auch mit den Anbau bei mangelndem Platz aus.

Von 
Henrik Feth
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Oftersheim. Die stetig steigende Verteuerung von Lebensmitteln erhöht das Interesse des Endverbrauchers an diversen Do-it-yourself-Projekten enorm. Vom eigenen Spargelacker bis zum selbst gebackenen Brot sind der Kreativität mittlerweile keine Grenzen gesetzt. Und auch Obst wird immer häufiger im eigenen Garten angebaut.

Doch was tun, wenn kein entsprechendes Areal zur Verfügung steht? Hier kann der hauseigene Balkon Abhilfe leisten. Thorsten Röder vom Obst- und Gartenbauverein Oftersheim beschäftigt sich schon seit Jahren mit Obstanbau und gibt hilfreiche Tipps zur gerade gestarteten Pflanzzeit.

Zunächst müsse die Basis mit einer guten Erde für die Pflanzen geschaffen werden. Röder betont, dass die Qualität hier im Fokus zu stehen habe und der Preis zweitrangig sein sollte. „Nur so erhält man langfristig auch ein wirklich gutes Ergebnis“, rät der ehemalige Oftersheimer Kürbiskönig.

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Je nach gewünschtem Arbeitsaufwand kann statt der klassischen Pflanztöpfe auch ein Hochbeet verwendet werden. Jedoch sollte dann die Traglast des Balkons zwingend beachtet werden, um etwaige Missgeschicke zu verhindern, so Röder.

„Steht diese Grundlage, gibt es nun etliche Obstsorten, die für das Eintopfen auf der heimischen Loggia hervorragend geeignet sind“, führt der Oftersheimer Experte weiter aus. Den Klassiker stellten die beliebten Erd- und Himbeeren dar, die beide allerdings einen Platz mit viel Sonneneinstrahlung benötigen. Gegen Krankheitsbefall bei den Erdbeeren hat Röder ebenfalls einen Tipp: „Entfernen sie nach der Erdbeerernte alle Blätter, diese wachsen dann im Sommer gesund nach.“

Johannisbeere im Wandel

Auch Johannisbeeren können problemlos ohne Garten angebaut werden. Thorsten Röder schwärmt vor allem für die Schwarze Johannisbeere, die sich im Laufe der Zeit vom grauen Mäuschen zu einem richtigen Geschmacksbringer entwickelt habe. Früher noch als unangenehm sauer und klein eher verschmäht, konnte sich die Vitaminbombe dank gezielter Züchtung nicht nur vergrößern, sondern auch eine angenehme Süße entwickeln, wirbt er für die Beere.

Wer es hingegen unkompliziert mag, kann auf einen Geheimtipp zurückgreifen: Die aus Sibirien stammende Maibeere ist sehr pflegeleicht, wird dank ihrer Süße auch Honigbeere genannt und ist äußerst robust. Auch die Erdhimbeere gilt nach Auskunft Röders als sehr witterungsbeständig – auch sie ist eine Exotin.

Doch wie sieht es bei beliebtem Obst wie Äpfeln oder Kirschen aus? Schließlich ist es nur schwer möglich einen Baum auf dem Balkon zu pflanzen. Hier kann der Gartenfreund nur schwer seine Begeisterung zurückhalten: „Dank sorgfältiger Zucht ist es auch möglich, kleinere Versionen von Apfel-, Birnen- oder Kirschbäume säulenartig hochzuziehen. Es ist faszinierend, welche Möglichkeiten die heutige Botanik bietet.“

Aussaat bald beginnen

Die Expertise von Thorsten Röder weiß auch Tillmann Hettinger, der Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins, zu schätzen: „Thorsten ist ein absoluter Fachmann auf dem Feld der Botanik und steht dem Verein immer mit Rat und Tat zur Seite. Er trägt einen großen Teil zur Vielfalt unserer Gartenanlage im Oberen Wald bei.“

Wer sich Röders Hinweise zu Herzen nehmen will, sollte nun Ende April bis Anfang Mai mit dem Projekt „Obstgarten auf dem Balkon“ beginnen, denn das ist der ideale Zeitraum zum Einpflanzen.

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