Verkehr - Bauamt erklärt, wie Stellplätze genutzt werden sollen / Riskante Überholmanöver bringen AVR-Mitarbeiter oft in Lebensgefahr

Parkplatznot in Oftersheim: Garagen sind keine Lagerräume

Von 
Janina Hardung
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Müssen Autos in die Garage? Die Mitarbeiter vom Bauamt klären auf. © Hardung

Oftersheim. Viele Autos parken in der Gemeinde auf der Straße, versperren oft Gehwege oder auch Kreuzungsbereiche. Einige Leser haben sich auf den Artikel der Notfallwege der Freiwilligen Feuerwehr gemeldet. „Saarstraße an der Ecke zur Franz-Schubert-Straße – Wenn an der Ecke geparkt wird, ist es oft sogar mit einem Pkw sehr eng. Vor allem brettern alle immer ums Eck, ohne daran zu denken, dass da auch mal was entgegenkommen kann“, steht beispielsweise im sozialen Netzwerk Facebook.

Unter anderem ist die Frage einer Leserin, ob denn auch alle Bürger ihre Garagen tatsächlich für die Autos nutzen – und nicht einfach nur Sperrmüll darin lagern.

Brandschutz spielt eine Rolle

Susanne Barisch vom Bauamt erklärt: „Es besteht lediglich die Verpflichtung, Stellplätze – und hier gegebenenfalls auch Carports und Garagen – in ausreichender Anzahl zu errichten und zu unterhalten. Diese müssen aber dann nicht genutzt werden.“ Verboten sei allerdings, eine Garage als Lagerraum zu gebrauchen, wo auch brennbare Dinge stehen. Das sei nämlich genehmigungspflichtig. „Hier spielt dann möglicherweise auch das Baurecht und der Brandschutz eine Rolle“, erklärt Barisch. Personell sei es generell nicht möglich, die Garagen der Bürger zu überprüfen – das würde nur auf Verdacht geschehen.

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Die Parkplatzsituation ist zudem nicht nur für Rettungskräfte, sondern auch für die Müllabfuhr schwierig. Es sind noch immer viele Menschen vermehrt im Homeoffice. Und mit ihnen stehen auch mehr Autos in den Wohngebieten. „Während die Behälterabfuhr im Rhein-Neckar-Kreis seit Beginn der Corona-Pandemie uneingeschränkt aufrechterhalten wird, sehen sich die Müllwerker der AVR Kommunal AöR besonders in den eng bebauten Innenstädten mit großen Herausforderungen konfrontiert. Denn hier parken die Anwohner ihre immer größer werdenden Autos nicht immer auf den eigentlich dafür vorgesehenen Stellplätzen“, erklärt Tim Heringer von der Unternehmenskommunikation. Da es selten möglich sei, den Fahrer persönlich vor Ort anzutreffen, kann die Abfuhr in diesen Bereichen erst später stattfinden oder muss sogar ganz ausfallen. Häufig seien dabei die Straßen komplett blockiert, sodass das Abfuhrfahrzeug rückwärts aus der Straße herausmanövriert werden müsse. „Dies birgt ein Sicherheitsrisiko und bringt darüber hinaus die gesamte Logistik und den Zeitplan der regulären Abfuhr durcheinander.“

Appellieren an die Vernunft

Der Bereichsleiter Entsorgungslogistik, Gerhard Barthel, sagt dazu: „Wir appellieren an die Vernunft der Anwohner, zumindest an den Abfuhrtagen ihr Kraftfahrzeug nicht am Straßenrand, sondern auf dem Stellplatz, in der Garage oder auf einem Parkplatz zu platzieren. Besonders Einmündungen, Kreuzungen und Wendemöglichkeiten sind unbedingt frei zu halten.

Ein weiteres Problem sind riskante Überholmanöver bei zu hoher Geschwindigkeit während des Ladebetriebs. Dies bringe das Abfuhrpersonal immer wieder in akute Lebensgefahr. „Müllwerker leben ohnehin schon gefährlich, da sie im täglichen Trubel des Straßenverkehrs arbeiten. Deshalb – und gerade in Zeiten wie diesen – sollten wir alle etwas mehr zusammenrücken und uns solidarisch zeigen“, appelliert Gerhard Barthel.

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