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Premiere der Kleinen Bühne in Oftersheim: Gelächter bringt Rose-Saal zum Beben

Die Premiere des Stücks „Feiertage für Fortgeschrittene“ von Regina Roesch übertrifft alle Erwartungen. Auch die Schauspieler sind mit ihrer neuen Spielstätte sehr zufrieden und haben sich gut eingelebt.

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Marco Montalbano
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Karl-Heinz (Ingo Paul, vorne) weiß, wie Sumoringer kämpfen und macht es vor. Schließlich könnte es Hans-Peter blühen, das bald in der Oftersheimer Ortsmitte selbst angehen zu müssen. © Marco Montalbano

Oftersheim. Zum ersten Mal trat das Ensemble der Kleinen Bühne am Freitag im Oftersheimer Rose-Saal auf. Bei der Premiere des für alle Spieltermine komplett ausverkauften Mundart-Lustspiels „Feiertage für Fortgeschrittene“ aus der Feder von Regina Roesch in XXL-Spiellänge konnte das Publikum Erika Barthelmeß, Steffen Becker, Martin Bredereck, Simone Fackel, Melanie Hillengaß, Ingo Paul, Ulrike Vay, Andreas Vogt, Michael Wagner, Heidi Vogt und Thomas Widenka in Hochform erleben. Das Publikum bog sich regelrecht vor Lachen und auch die Schauspieltruppe aus Leidenschaft hatte sichtlich großes Vergnügen am Spiel – sicher eines ihrer Erfolgsgeheimnisse.

Es ist kurz nach Weihnachten bei Familie Holzinger in Oftersheim und Ehemann Hans-Peter (Mike Wagner) freut sich, in diesem Jahr um den unliebsamen Verwandtenbesuch herum gekommen zu sein. Ganz anders sieht es bei Ehefrau Elfriede (Uli Vay) aus. Doch bald ist es aus mit dem Frieden. Seine Schwestern Hermine (Heidi Vogt) und Klementine (Melanie Hillengaß) kommen mit ihren Ehemännern doch noch und Kumpel Kurti (Thomas Widenka) vom Sängerbund Liederkranz kommt mit einem im Bierrausch unterzeichneten Vertrag, auf dessen Einhaltung er pocht.

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Premiere des Stücks „Feiertage für Fortgeschrittene“ in Oftersheim

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Doch Hans-Peter im Sumohöschen mitten im Winter in der Ortsmitte, um mit einem japanischen Profi zu kämpfen? Das muss verhindert werden. Doch das geht gründlich schief. Die tolle Situationskomik verfehlte ihre Wirkung nicht – vom ersten Moment an. So war Heiterkeit pur angesagt und das laute Lachen der Besucher erschallte weithin. Wie sich der sonst so clevere Hans-Peter, der sich gerne mit Kumpel und Nachbar Eugen – wie er bei der freiwilligen Feuerwehr – nach vorgetäuschten Alarmen dank Nachbarssohn Max (Andi Vogt) eine „Pilspfanne“ gönnt (eiskalte Bierflaschen, serviert in einer Bratpfanne) aus der Affäre zieht, muss man erlebt haben.

Oftersheimer Schauspieler mit großem Herzen

Großartig verstanden es die Schauspieler mit dem großen Herzen – denn, wie immer, werden die Eintrittsgelder für gute Zwecke gespendet – schauspielerisch zu überzeugen und ihr komödiantisches Talent voll zur Geltung zu bringen. Herrlich wie Natascha (Erika Barthelmeß) Wodka als „altes Hausmittel“ zum Vertreiben von Traurigkeit und zur Verwandlung von missliebigen Ehefrauen in wunderschöne Models anbietet.

Grandios: Hans-Peter (Mike Wagner) und Ehefrau Elfriede (Uli Vay). © Marco Montalbano

Hier glänzten wirklich alle, so auch Hans-Peters Schwager Karl-Friedrich (Steffen Becker) und Karl-Heinz (Ingo Paul) als unglückliche Ehemänner und deren Frauen Hermine (Heidi Vogt) und Klementine (Melanie Hillengaß). Grandios, wie Mike Wagner in seiner Rolle aufging, genau wie Uli Vay. Freuen durften sich die Besucher auch über einen Mitsingteil. Dank ausgelegter Textzettel durfte so das wundervolle Feuerwehrmann-Lied „Sirenenklang in der Ferne“ zu den Noten von „Weißer Winterwald“ gesungen. Göttlich auch die Gesangseinlage von Eugen (Martin Bredereck), der Hans-Peters „Lieblingslied“, gedacht für den Einzug beim Kampf, vortrug: den „Hafer- und Bananenblues“ vom „Äffle & Pferdle“. Reifere Semester werden das kennen. Für alle anderen gilt wohl: einfach googeln!

Beim Loblied auf die Feuerwehr darf auch das Publikum mitsingen. © Marco Montalbano

Kleine Bühne in Oftersheim nun ganz kleine Bühne

Zuschauerin Silvia Rothen aus Oftersheim meinte: „Ein tolles Stück und tolle Schauspieler. Ich habe so gelacht.“ Anwesend war auch der Schwetzinger Musiker Athi Sananikone, der seinen Eindruck so zusammenfasste: „Mega!“. Er besuche die Vorstellungen der Kleinen Bühne immer gern und meinte zur neuen Location und dem Stück: „Beides ein absolutes Upgrade.“ In der ersten Reihe saß Bürgermeister Pascal Seidel, der sagte: „Einfach super, besonders der Oftersheimer Dialekt. Ich bin sehr froh, dass wir diese Lösung mit dem Rose-Saal gefunden haben. Vielen Dank an die Schauspieler dafür, dass das Kulturprogramm in Oftersheim von euch weiter bereichert wird.“ Die Gemeinde unterstütze die Gruppe auch durch eine reduzierte Saalmiete.

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Glücklich zeigten sich auch die Schauspieler nach dem Finale. „Die Bühne ist viel kleiner als unsere alte. Daran müssen wir uns noch gewöhnen. Aber es ist alles gut, jetzt ist alles toll“, so Sprecherin Heidi Vogt. Und Martin Bredereck witzelte: „Wir waren die Kleine Bühne und jetzt sind wir die ganz kleine Bühne“. Und Melanie Hillengaß kommentierte: „Es hat alles gut geklappt. Wir sind super froh.“

Freier Autor Freier Journalist. Davor Pressereferent. Studium der Politikwissenschaft.

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