Im Porträt

Ralf Lackner aus Oftersheim ist Hobbyfotograf aus Leidenschaft

Der Hobbyfotograf Ralf Lackner berichtet dieser Zeitung von seinem interessanten Werdegang, zu dem maßgeblich eine Leidenschaft ohne Ausbildung gehört.

Von 
Laura Kaltschmidt
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Stets die Kamera am Mann: Ralf Lackner vor dem Wildgehege. © Kaltschmidt

Oftersheim. Ein ständiger Begleiter, der bei jedem Schritt und Tritt nicht von der Seite weicht? Für die meisten womöglich eine grauenhafte Vorstellung. Ralf Lackner hingegen könnte auf einen ganz bestimmten Begleiter niemals verzichten: seine Kamera. „Meine Kamera ist mir an die Hand gewachsen“, lacht der Hobbyfotograf aus Oftersheim im Gespräch mit dieser Zeitung. „Die Kamera muss einfach überall dabei sein. Schließlich erlebt man manche Momente nur einmal“, erklärt Lackner.

Mittlerweile handelt es sich bei diesem angewachsenen Fotoapparat um eine hochwertige, digitale Spiegelreflexkamera. Allerdings hat auch er mal mit kleineren Gerätschaften angefangen. „Meine erste Kamera war eine ‚Agfa Karat 12‘ Sucherkamera.“ Diese hatte Lackner vor etwa einem halben Jahrhundert, mit 15 Jahren, von seinem Vater geschenkt bekommen. Das war der Startschuss für die Diafilmfotografie. In dieser Ära ist Lackners Sammlung von 15 000 Dias entstanden. „Diese Menge schieße ich heute in einem Jahr“, so Lackner.

Auf Digitalfotografie umgestiegen

Vor schätzungsweise 20 Jahren sei er nämlich vollständig auf die Digitalfotografie umgestiegen. „Allerdings fotografiere ich im sogenannten Raw-Format, also ohne interne Bearbeitung durch Bildprozessoren“, erläutert Lackner. Das ist nur einer der Aspekte, die seine Fotografie von der eines Handy abheben. „Ich bin auch sonst nicht der große Bearbeiter“, so Lackner. Nur kleinste Verbesserungen wie die Ausrichtung nehme er am Computer vor. Von Programmen wie Photoshop entferne er sich völlig.

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Lackner bezeichnet sich selbst als Autodidakt. Alles, was er kann, habe er sich selbst beigebracht. Er habe noch nie einen Kurs oder ähnliches besucht. „Früher bin ich immer in die Stadtbibliothek, um Neues zu lernen“, auf einem Stand bleiben sei schließlich nicht das, was er will. Mittlerweile könne er fast alles im Internet nachschauen und viele Lernvideos bei YouTube seien sehr lehrreich.

Schau mir in die Augen, Großer: Eine kleine Springspinne in der Nahaufnahme. Sie misst nur fünf Millimeter – ein Beispiel für die Kunst der Makrofotografie. © Ralf Lackner

Auch in beruflicher Hinsicht hat Lackner ursprünglich nie als Fotograf gelernt, gelehrt oder gearbeitet. Er sei seit über 40 Jahren bei einem wissenschaftlichen Institut tätig, erst als Elektroentwickler und später als Strahlenschutzbeauftragter. Diese Tätigkeit verlässt er nun aber nach und nach und tritt schon bald den Ruhestand an. Obwohl die Bereiche so weit entfernt voneinander scheinen, haben sich Beruf und Hobby nie gestört. Im Gegenteil: die Bereiche konnten sich sogar gegenseitig ergänzen: „Bei Vorträgen konnte ich die Fotos immer selbst schießen und als Beispielmaterial verwenden oder auch bei Experimenten begleitete ich mit der Kamera.“ Erst seit etwas mehr als fünf Jahren sei er nebenbei als freier Fotograf dieser Zeitung tätig. Auch das sei letztendlich keine Verpflichtung, sondern weiterhin seine Leidenschaft.

Verbundenheit zur Kirche

Diese Leidenschaft kann er nicht nur mit Beruf vereinbaren und sogar verbinden, sondern auch andere Interessen und Hobbys sind eng mit der Fotografie verbunden. Seine persönliche Verbundenheit zur Kirche führte beispielsweise dazu, dass er die Kirchengemeinden bei Veranstaltungen mit der Kamera begleitet. „Für mich hängen Schöpfung und Natur unmittelbar zusammen“, erklärt Lackner seine Hingezogenheit zum Wildgehege im Oftersheimer Wald, dessen Förderkreis er mitgegründet hat und ebenfalls fotografisch unterstützt. „Für vieles nutze ich dann ein Teleobjektiv, sodass die Tiere nicht flüchten und ich Menschen nicht auf die Pelle rücken muss.“

Momentaufnahme im Wildgehege: Der stolze „Papa“ Hirsch mit Bastgeweih. © Ralf Lackner

Zudem liebe er die Makrofotografie, das kleinste in den detaillierten Blick zu nehmen und die Available Light Technik, welche in der Dunkelheit nur das vorhandene Licht verwendet. So beeindruckende Aufnahmen seien dem schnellen Beobachter ebenso wenig erfassbar wie von einer Handykamera.

Ralf Lackner ist der lebende Beweis dafür, dass eine Leidenschaft mit Herz keinen Lehrer braucht.

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