Bauhof

Regnerischer Sommer in Oftersheim: Insekten profitieren von kürzeren Mähintervallen

Der Bauhof in Oftersheim hat aufgrund des regenreichen Wetters dieses Jahr mit üppig sprießenden Wiesen und häufigerem Heckenschneiden zu tun. Deshalb muss weniger gegossen werden – es gibt aber auch mehr Insekten.

Von 
Lukas Heylmann
Lesedauer: 
Die Schilder an jeder Seite des ehemaligen Brunnens auf dem Hof der THS weisen auf dessen Nutzung als Bienenweide hin – mittlerweile ist die dank des Niederschlags auch deutlich erkennbar. © Heylmann

Oftersheim. So manchem Sonnen- und vor allem Hitzeliebhaber dürfte der Sommer bisher weitestgehend einen Strich durch die Rechnung gemacht haben. Wer sich allerdings freut, sind Insekten, die sich Oftersheim als Lebensraum auserkoren haben. 2023 hatte die Verwaltung beschlossen, auf einigen kommunalen Wiesenflächen die Mähintervalle zu reduzieren, um einen besseren Lebensraum für besagte Insekten zu schaffen.

Das hatte der Bauhof auch so umgesetzt. „Aber im vergangenen Jahr gab es zu dieser Zeit auch schon nichts mehr zu mähen“, erinnert sich dessen Leiter Jochen Barisch und spielt auf die weitestgehend durch Flüssigkeitsmangel verdorrten Wiesenflächen an.

Insekten profitieren von reduzierten Mähintervallen

Dieses Jahr ist das nun deutlich anders. Während an manchen der für das Mähexperiment ausgewählten Flächen – beispielsweise entlang der Bahnlinie oder am Friedhof – alles genau wie gewünscht vor sich hinsprießt und das auch darf und soll, gibt es an anderen Stellen sogar etwas zu viel des Guten. „Die Wiese im Bereich der Augustastraße und der Robert-Koch-Straße haben wir dieses Jahr schon drei oder vier Mal mähen müssen“, berichtet Barisch. Das war so eigentlich nicht vorgesehen, aber: „Da wächst es ohne Ende.“

Anmeldung Newsletter "Topthemen am Abend"

Auch Hecken muss der Bauhof teils häufiger zurückschneiden, beispielsweise am Oberfeldweg, der zur Grillhütte führt. Denn dort ragten die Gewächse zu weit auf die Fahrbahn, was den Landwirten Probleme verursachen würde, wenn es nicht behoben würde. Einige andere Grünanlagen im Gemeindebesitz grenzen teils an Gehwege und drohten diese zu überwuchern, weshalb der Bauhof sozusagen schneidend eingreifen musste.

Niederschlagsreiches Wetter reduziert Gießaufwand

Immerhin: Für die Mitarbeiter bedeutet das niederschlagsreiche Wetter zumindest, dass sie deutlich weniger gießen müssen. Dafür machen ihnen Insekten, die ja eigentlich Nutznießer des Experiments mit den Mähintervallen sein sollten, nun bei der Arbeit merklich zu schaffen, wie der Bauhofleiter berichtet. Besonders lästig: die allgegenwärtigen Schnaken sowie Kriebelmücken.

Bienenweide an der Theodor-Heuss-Grundschule

Doch es gibt auch sehr erfreuliche Auswirkungen des Wetters, neben den fröhlich sprießenden Wiesen, bei denen das erwünscht ist. Ein Beispiel findet sich auf dem Hof der Theodor-Heuss-Grundschule. Wo sich einst ein Brunnen befand, hat der Bauhof im Frühjahr eine Fläche bepflanzt, die als Bienenweide dienen soll, ähnlich wie die seltener gemähten Wiesen. Und dieser Versuch trägt bereits Früchte, wie Jochen Barisch hörbar freudig zu sehen bekam: „Da sieht es wunderschön aus und dass es für die Bienen gut ist, kann man vor Ort deutlich sehen.“

Mehr zum Thema

Verein Wohneigentum

Garten in Zeiten des Klimawandels in Brühl: „Die Feige, das ist der neue Apfel“

Veröffentlicht
Von
Marco Montalbano
Mehr erfahren
Naturschutz (mit Fotostrecke)

Projekt Leimbach-Landgraben: Wieso Oftersheimer Kleingärtner Angst haben

Veröffentlicht
Von
Benjamin Jungbluth
Mehr erfahren
Gemeinderat

Diskussion um Radweg am Friedhof in Oftersheim

Veröffentlicht
Von
Lukas Heylmann
Mehr erfahren

Bewerten, ob das Wetter für die Arbeit des Bauhofs nun besser oder schlechter ist, will Barisch nicht. Stattdessen sagt er lapidar und mit Humor: „Es ist eben ein deutlich anderer Sommer als in den vergangenen Jahren.“

Copyright © 2025 Schwetzinger Zeitung

VG WORT Zählmarke