Oftersheim. So manchem Sonnen- und vor allem Hitzeliebhaber dürfte der Sommer bisher weitestgehend einen Strich durch die Rechnung gemacht haben. Wer sich allerdings freut, sind Insekten, die sich Oftersheim als Lebensraum auserkoren haben. 2023 hatte die Verwaltung beschlossen, auf einigen kommunalen Wiesenflächen die Mähintervalle zu reduzieren, um einen besseren Lebensraum für besagte Insekten zu schaffen.
Das hatte der Bauhof auch so umgesetzt. „Aber im vergangenen Jahr gab es zu dieser Zeit auch schon nichts mehr zu mähen“, erinnert sich dessen Leiter Jochen Barisch und spielt auf die weitestgehend durch Flüssigkeitsmangel verdorrten Wiesenflächen an.
Insekten profitieren von reduzierten Mähintervallen
Dieses Jahr ist das nun deutlich anders. Während an manchen der für das Mähexperiment ausgewählten Flächen – beispielsweise entlang der Bahnlinie oder am Friedhof – alles genau wie gewünscht vor sich hinsprießt und das auch darf und soll, gibt es an anderen Stellen sogar etwas zu viel des Guten. „Die Wiese im Bereich der Augustastraße und der Robert-Koch-Straße haben wir dieses Jahr schon drei oder vier Mal mähen müssen“, berichtet Barisch. Das war so eigentlich nicht vorgesehen, aber: „Da wächst es ohne Ende.“
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Auch Hecken muss der Bauhof teils häufiger zurückschneiden, beispielsweise am Oberfeldweg, der zur Grillhütte führt. Denn dort ragten die Gewächse zu weit auf die Fahrbahn, was den Landwirten Probleme verursachen würde, wenn es nicht behoben würde. Einige andere Grünanlagen im Gemeindebesitz grenzen teils an Gehwege und drohten diese zu überwuchern, weshalb der Bauhof sozusagen schneidend eingreifen musste.
Niederschlagsreiches Wetter reduziert Gießaufwand
Immerhin: Für die Mitarbeiter bedeutet das niederschlagsreiche Wetter zumindest, dass sie deutlich weniger gießen müssen. Dafür machen ihnen Insekten, die ja eigentlich Nutznießer des Experiments mit den Mähintervallen sein sollten, nun bei der Arbeit merklich zu schaffen, wie der Bauhofleiter berichtet. Besonders lästig: die allgegenwärtigen Schnaken sowie Kriebelmücken.
Bienenweide an der Theodor-Heuss-Grundschule
Doch es gibt auch sehr erfreuliche Auswirkungen des Wetters, neben den fröhlich sprießenden Wiesen, bei denen das erwünscht ist. Ein Beispiel findet sich auf dem Hof der Theodor-Heuss-Grundschule. Wo sich einst ein Brunnen befand, hat der Bauhof im Frühjahr eine Fläche bepflanzt, die als Bienenweide dienen soll, ähnlich wie die seltener gemähten Wiesen. Und dieser Versuch trägt bereits Früchte, wie Jochen Barisch hörbar freudig zu sehen bekam: „Da sieht es wunderschön aus und dass es für die Bienen gut ist, kann man vor Ort deutlich sehen.“
Bewerten, ob das Wetter für die Arbeit des Bauhofs nun besser oder schlechter ist, will Barisch nicht. Stattdessen sagt er lapidar und mit Humor: „Es ist eben ein deutlich anderer Sommer als in den vergangenen Jahren.“
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