Oftersheim. Endlich ist es soweit: Der Schlüssel des neuen Rettungszentrums liegt nun in den Händen von Feuerwehrkommandant Rüdiger Laser und dem DRK-Vorsitzenden Hans-Thomas Dilger. Das Innenleben des barrierefreien Gebäudes ist fertig – und das freut nicht nur Bürgermeister Jens Geiß, der die geladenen Gäste in das Jahr 2007 reisen lässt. Das alte Feuerwehr Gerätehaus, welches 1967 in Betrieb genommen wurde, sei „einfach nicht mehr zeitgemäß“ gewesen, sagt er. Trotzdem haben die Planungen und schließlich auch die Umsetzung noch einige Zeit in Anspruch genommen.
Dieser lange Prozess habe sich in den Augen von Geiß allerdings gelohnt: In der Eichendorffstraße 34 zieht nun nicht nur die Freiwillige Feuerwehr ein, sondern auch der Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes. „Das langgestreckte Grundstück ist komplett genutzt, modern und durchdacht“, sagt er und dankt in seiner Rede allen Beteiligten, die dieses Mammutprojekt möglich gemacht hatten. Außerdem gab es während der Bauzeit kaum Umplanungen – und deshalb haben sich auch die Mehrkosten gering gehalten. Die Bruttobaukosten für den an vielen Stellen multifunktionalen Neubau des Rettungszentrums waren prognostiziert auf rund fünf Millionen Euro, der Gemeinderat hatte einen Kostendeckel beschlossen; mit Ausstattung und Baunebenkosten wurde mit 6,5 Millionen Euro gerechnet. Letztlich kostete das Gebäude 6,7 Millionen Euro. Die Bruttogrundfläche des Neubaus erstreckt sich über 2100 Quadratmeter. Die Gesamtnutzfläche beträgt 1550 Quadratmeter.
Das Gebäudekonzept trennt die Bereiche der Feuerwehr und des DRK, ermöglicht aber auch eine gemeinsame Nutzung in dem Bereich der Schulungsräume im Obergeschoss. Feuerwehrkommandant Rüdiger Laser denkt, dass ihm in den kommenden Wochen noch einige graue Haare wachsen werden, denn „wir sind noch nicht am Ziel. Der Funk und die zentralen Steuerungsprozesse müssen noch eingerichtet werden“. Mit den Bauarbeiten ist er bis dato aber sehr zufrieden. „Etwa 90 Prozent unserer Ideen wurden in den Planungen berücksichtigt und wir haben auch sehr viel Input von außerhalb bekommen“, erklärt er. Es sei kein Vergleich zum alten Domizil – besonders hebt er den Kontaminationsbereich hervor, der die Einsatzkräfte schützt. Hans-Thomas Dilger vom DRK-Ortsverein freut sich ebenso über die neuen Räumlichkeiten, wo auch die DRK-Kleiderstube einen Platz findet. „Es ist schön, dass die Kleidung für Bedürftige so weiter möglich ist“, sagt er. Geschenke und Dankesworte gab es am vergangenen Freitagabend viele. Unter anderem von der Freiwilligen Feuerwehr Weinböhla, die eine Delegation aus Sachsen geschickt hat oder auch den Pfarrern Tobias Habicht und Uwe Lüttinger, die das Gebäude und die Rettungskräfte noch gesegnet haben.
Etwa Mitte August in Betrieb
Der Feuerwehrkommandant denkt, dass in der zweiten Augustwoche der Umzug so gut wie fertig ist. „Dann ist auch das Gebäude aktiv und man kann vielleicht sogar ein bisschen was testen“, sagt er. Bei der Schlüsselübergabe ist ein Blick in die Räumlichkeiten für die Gäste noch nicht möglich gewesen.
Der Neubau und das Konzept sind das Ergebnis vieler Sitzungen von Vertretern der Gemeindeverwaltung, der Feuerwehr, des DRK und des Architekturbüros Lengfeld & Wilisch aus Darmstadt. Die Bauleitung hatte das Büro Grüninger Architekten aus Darmstadt übernommen. Die Planung der technischen Gebäudeausstattung erfolgte durch das Planungsbüro Schmitt & Partner aus Mauer.
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