Oftersheim. Die Amtseinführung von Bürgermeister Pascal Seidel fand in einer außerordentlichen Sitzung des Gemeinderats statt. Bürgermeister-Stellvertreter Michael Seidling begrüßte im evangelischen Gemeindesaal zur Verpflichtung und Vereidigung des neuen Rathauschefs neben den Gemeinderäten auch geladene Gäste, Bürger, Vereinsvertreter, Polizei und Feuerwehr sowie Mitarbeiter der Verwaltung.
Der stellvertretende Landtagspräsident Daniel Born, Landrat Stefan Dallinger, die Amtskollegen Dr. René Pöltl und Matthias Steffan (Schwetzingen), Nils Drescher (Plankstadt), Patricia Rebmann (Eppelheim), Timo Wangler (Ketsch), Andreas Metz (Ilvesheim) als Kreisvorsitzender im Gemeindetag sowie die Amtsvorgänger Siegwald Kehder, Helmut Baust und Jens Geiß waren ebenso gekommen.
Großer Vertrauensvorschuss
Das Trio „Klangfabrik“ mit Selenia Gulino (Gesang), Tobias Nessel (Schlagzeug) und Mathias Buchta (Gitarre) eröffnete die Sitzung musikalisch. Seidling fühlte sich geehrt, Seidel als seinen „Wunschkandidaten“ gemäß der baden-württembergischen Gemeindeordnung vereidigen und verpflichten zu dürfen. Das eindeutige Votum vom 18. September habe Seidel einen großen Vertrauensvorschuss mit auf den Weg gegeben. Auf ihn warteten viel Arbeit und wichtige Entscheidungen. Auch der Gemeinderat müsse sein Bestes geben: „Wir stehen alle in der Verantwortung für das Gemeinwesen.“
Nach der Bekanntgabe des Wahlprüfungsergebnisses sprach Seidel den Diensteid mit ergänzender Verpflichtungsformel nach: „Ich schwöre, dass ich mein Amt nach bestem Wissen und Können führe, das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland, die Landesverfassung und das Recht achten und verteidigen und Gerechtigkeit gegen Jedermann üben werde. So wahr mir Gott helfe. Außerdem gelobe ich, die Rechte der Gemeinde gewissenhaft zu wahren und ihr Wohl und das ihrer Einwohner nach Kräften zu fördern.“ Seidling legte dem neuen Bürgermeister die Amtskette um.
Landrat Stefan Dallinger übermittelte die Glückwünsche des Rhein-Neckar-Kreises. Seidel habe eine wegweisende Entscheidung für seine berufliche Karriere getroffen. Jetzt werde der „Ofdascha Bub“ zeigen, „dass er Bürgermeister kann“. Er habe schon als Ordnungsamtsleiter in Schwetzingen bewiesen, dass er sich bei Herausforderungen „geradezu wohlfühlt“, lobte Dallinger, der bei Seidels ersten Schritten als Praktikant in der Verwaltung Bürgermeister gewesen war. Der damalige Oberbürgermeister Bernd Kappenstein wohnte der Amtseinführung ebenfalls bei. Oberbürgermeister Dr. René Pöltl überbrachte die Grüße des Sprengels: „Wir freuen uns für ihn und für Oftersheim.“ Seidel habe bereits während der Corona-Krise Außergewöhnliches geleistet, warb der Schwetzinger Rathauschef für eine interkommunale vertrauensvolle Zusammenarbeit, die bei den Herausforderungen der Zukunft noch wichtiger werde. Mit Jens Geiß verliere der Sprengel aber auch einen „tollen Freund“.
„Suchet der Stadt Bestes, dahin ich euch habe lassen wegführen, und betet für sie zum Herrn; denn wenn’s ihr wohl geht, so geht’s auch euch wohl“, zitierte Pfarrer Tobias Habicht einen Bibeltext aus dem Buch Jeremia. Auch der Friede müsse jeden Tag aufs Neue gesucht werden, bat er, „uns gemeinsam aufzumachen und mitzuhelfen für ein friedliches Miteinander auf Augenhöhe“. Marion Kolb von der katholischen Seelsorgeeinheit überbrachte Grüße von Dekan Uwe Lüttinger und wünschte „Freude an der neuen Herausforderung und viel Energie und Gottes Segen auf dem Weg“.
Detlef Bechtel vom Vereinskartell überreichte in Vertretung der Vorsitzenden Silvia Höfs einen „Schlüssel zum Erfolg“ in gebackener Form. Seidel schnitt das Gebäck an, das erste Stück gab er seinen Kindern Mia und Felix. Ehefrau Alexandra bekam Blumen. Personalrat Michael Fischer wünschte gutes Gelingen im Amt. Seidel übernehme Verantwortung auch für die Mitarbeiter, die kommenden Aufgaben könnten nur gemeinsam gestemmt werden.
Respekt, aber keine Angst
Pascal Seidel, der an diesem Freitag 40 Jahre alt wird, dankte für die wertschätzenden Worte. Sein Dank galt ehemaligen Vorgesetzten ebenso wie neuen Mitarbeitern für die „tolle Aufnahme im Team Rathaus“. Er freue sich, dass Jens Geiß gekommen sei: „Das zeigt eindrucksvoll, was für ein Mensch und Vorzeigedemokrat du bist.“ Das Amt trete er „mit gehörigem Respekt, aber ohne Angst“ an, versicherte er. Mit Kraft, Können und Erfahrung werde er sich zum Wohl der Gemeinde einsetzen: „Wir wollen die großen Aufgaben gemeinsam angehen, nur so können wir unsere gesteckten Ziele erreichen.“ Die außerordentliche Sitzung schloss bei Musik der „Klangfabrik“ und einem kleinen Umtrunk.
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