Oftersheim. Er hat sein Ziel erreicht: Nach zwei Stunden und 57 Minuten hat Dirk Oswald auf dem Sportgelände des TSV die Marathon-Distanz geschafft – und etwa hundert Zuschauer haben mitgefiebert. „Es war mein Traum, den Marathon unter drei Stunden zu laufen, deshalb bin ich jetzt sehr glücklich“, erzählt er direkt im Anschluss. Schon einmal hatte er es probiert – ist allerdings wegen Krämpfen gescheitert.
An diesem Tag wollte er eigentlich den „Ironman“ in Frankfurt laufen, um sich für die gleichnamigen Triathlon-Weltmeisterschaften auf Hawaii zu qualifizieren– dieser wurde wegen der Corona-Krise allerdings verschoben. „Trotzdem wollte ich mich vorbereiten und ich habe die Rundbahn des TSV ausgewählt, weil mir wichtig war, dass es exakt die 42,195 Kilometer sind.
Auf einem Feldweg mit GPS wäre das nicht ganz so genau gewesen“, erklärt er. Die 400-Meter-Bahn hat er deshalb mehr als 105-mal umrundet. Einfach war das nicht: „Ich hatte auch heute wieder Krämpfe nach etwa 25 Kilometern, aber es sind so viele Menschen aufs Sportgelände gekommen und haben mich angefeuert – das war super! Die Zuschauer haben mich sozusagen ins Ziel getragen, aber auch ohne meinen Trainer hätte ich es nicht geschafft. Er ist die letzten zwölf Kilometer mitgelaufen“, sagt er. Jetzt nippt er an seinem verdienten Bier und legt erstmal die Beine hoch. „Eine Woche werde ich mich regenerieren, dann habe ich Frankfurt im Fokus. Eigentlich trinke ich in der Vorbereitung gar keinen Alkohol, aber mein Trainer hat es mir eben erlaubt“, sagt er glücklich und lacht.
Nicht nur für den Sport hat Dirk Oswald am Wochenende etwas Gutes getan – auch der „Förderverein Wildgehege“ profitiert von seinem Vorhaben. Zuschauer haben die Möglichkeit, in die Spendenkasse einzuzahlen, um die Umwelt vor Ort zu unterstützen. Wie viel letztlich gespendet wurde, war auf Nachfrage unserer Zeitung noch nicht klar. „Mir sind Tiere und Natur sehr wichtig, gemeinsam mit den TSV-Vorstandsmitgliedern Stefan und Markus Lauff haben wir uns für den Förderverein entschieden“, sagt Oswald.
Von Resonanz begeistert
Die Verantwortlichen beim TSV sind von der Resonanz begeistert. „Der Ablauf hat super geklappt, kurz nach 9 Uhr ging es los. Zu diesem Zeitpunkt war nur der enge Freundeskreis von Dirk Oswald vor Ort. Ab 10 Uhr wurde es dann immer voller. Dann kamen auch einige Sportinteressierte und auch einige ältere Menschen an die Bahn“, sagt Stefan Lauff.
Auch Bürgermeister Jens Geiß hat sich das Spektakel mit seiner Familie vor Ort angesehen – „und am Ende wurde es mit Trommeln richtig laut. Da haben die Zuschauer Dirk wirklich noch mal einen Motivationsschub gegeben“.
Für den TSV und auch den Sportler Oswald also ein rundum gelungener Tag.
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