Oftersheim. Ursula und Peter Zemler dürfen an diesem Donnerstag in Oftersheim das Fest der Goldenen Hochzeit begehen. Die standesamtliche Eheschließung fand am 21. Juli 1972 in Schwetzingen statt. Einen Tag später stand das Paar vor dem Traualtar in der Kirche St. Pankratius.
Peter Zemler wurde 1942 in Roßwald im Sudetenland geboren. Im Mai 1945 kam die Vertriebenenfamilie nach Oftersheim, wo er die Volksschule besuchte. 1949 wurden die ersten Siedlerhäuser errichtet. 1952 bauten auch seine Eltern in der Hardtwaldsiedlung. Am 1. April 1957 begann Zemler eine dreijährige Lehre bei der Schwanen-Brauerei in Schwetzingen. Den Abschluss machte er an der Landesschule für Bierbrauer und Mälzer in Ulm. In den Gesellenjahren absolvierte er an der Friedrich-List-Schule in Mannheim die Fachhochschulreife. Es folgten 18 Monate bei der Bundeswehr in Tauberbischofsheim. Ab September 1967 besuchte Zemler die Meisterschule für Bierbrauer und Mälzer in Ulm und legte dort die erfolgreiche Prüfung ab. Zunächst war er als Malzmeister, anschließend als Abfüllmeister für Bier und Limonade in der Schwanen-Brauerei in der Carl-Theodor-Straße in Schwetzingen tätig.
Zum ersten Mal sah Zemler seine spätere Frau Ursula bei einer Grippeimpfung in der Brauerei. Damals war der Vater von Ursula ebenfalls Braumeister und noch sein Vorgesetzter. Bei einer Betriebsfeier im Schloss habe es dann beim Tanzen gefunkt. Ihre „zärtliche, bescheidene Art“ habe es ihm angetan, denkt Zemler zurück.
Nach der Hochzeit wohnte das Paar zunächst in der Mannheimer Straße in Oftersheim. Im Dezember 1979 begann Zemler bei der Eichbaumbrauerei in Mannheim. Dort war er für die Fass-, Flaschen- und Großdosenabfüllung verantwortlich. 2003 ging er aus gesundheitlichen Gründen in den vorzeitigen Ruhestand. Der 79-Jährige war 16 Jahre lang Vorstand bei der Siedlergemeinschaft, die er mit aufgebaut hat.
In der Metzgerei Back gelernt
Ursula Zemler, geborene Dräxler, kam in Schwetzingen auf die Welt. Dort besuchte sie auch die Volksschule. Danach machte sie eine Lehre als Fleischerei-Fachverkäuferin bei der Metzgerei Back. Dort sei sie wie eine Tochter behandelt worden, erinnert sie sich gerne zurück. Bis 1974 war sie bei der Metzgerei Back beschäftigt. In jenem Jahr zog das Paar ins Elternhaus von Peter Zemler in der Hardtwaldsiedlung. In dem Heim in der Walldorfer Straße 12 wohnen die Zemlers heute noch. Sohn Peter kam 1974 zur Welt. Er arbeitet als Schlossermeister bei der Eichbaumbrauerei.
Der zweite Sohn Christian, geboren 1980, ist gelernter Einzelhandelskaufmann und bei Globus in Hockenheim beschäftigt. Jahrelang pflegte Ursula Zemler die mit im Haus wohnenden Eltern ihres Mannes. Nach dem Tod der Schwiegereltern arbeitete die 71-Jährige noch bis zum Renteneintritt vor sechs Jahren beim Drogeriemarkt Müller in Schwetzingen. Sie war jahrelang in der Frauengruppe der Siedlergemeinschaft engagiert. Die Familie bedeutet ihr alles.
Garten als großes Hobby
Das Paar hat die vier Enkelkinder Karlotta (6), Matilda (3), Yamina (6) und den eineinhalb Jahre alten Samuel. Das große Hobby der beiden ist auch der Garten. „Wir danken Gott jeden Tag für die schöne Zeit, die wir miteinander verbringen durften und noch verbringen dürfen“, freut sich das Jubelpaar auf die Goldene Hochzeit. Die Jubiläumshochzeitsreise führt nach Österreich ins Kleinwalsertal zur Erholung.
Zuerst wird aber noch gefeiert. An diesem Freitag sind alle Gratulanten zum Sektfrühstück zuhause eingeladen. Das Fest zur Goldenen Hochzeit findet dann am Samstag im TV-Clubhaus in Brühl mit Verwandten und Freunden statt.
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