Mittelalterverein

Weihnachtlicher Mittelaltermarkt in Oftersheim: Falken und Wahrsagerin dabei

Am zweiten Adventswochenende fand im Oftersheimer Wald ein ungewöhnlicher Mittelalterweihnachtsmarkt statt, bei dem Besucher in die Welt der Wikinger und Ritter eintauchen konnten, während sie bei Fackelschein und Öllampengeruch Waren und Köstlichkeiten erwarben.

Von 
Rita Weis
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Wikinger unter sich: Haldor, der Fels, alias Peter Weik und Elska alias Estera Grimm sowie deren Sohn Andri Alfurson alias Andreas Grimm und Rajeunne alias Anje Schneider eine Bekannte aus der Nachbarschaft mit selbstgefertigen Gewandungen © Rita Weis

Oftersheim. Ein ganz und gar ungewöhnlicher Weihnachtsmarkt fand am zweiten Adventswochenende im Oftersheimer Wald statt. Dort hatten sich altertümlich gewandete Wikinger, andere Gesellen und edle Damen aus der Ritterzeit sowie viel modernes Fußvolk eingefunden, um beim fantasievollen Mittelalterweihnachtsmarkt Waren und neuzeitliche Köstlichkeiten zu erstehen.

Wie inzwischen in vielen Orten Deutschlands können sich die Besucher auf solche einem Event bei Fackelschein und dem typischen Geruch von Öllampen auf eine romantische Zeitreise in die Zeit des Mittelalters begeben. Veranstalter in Oftersheim war der örtliche Mittelalterverein Svart Korpar.

Mittelalterweihnachtsmarkt im Oftersheimer Wald begeistert

Und es gab viel zu erleben: Da war die Falknerei „Birds of Grey“ mit dem eindrucksvollen Uhu Fleckchen, dem eher zierlichen Turmfalke Floki und der Schleiereule Olaf – nicht nur Kinder erinnerten sich da an den Briefboten eines englischen Zauberlehrlings erinnert – vertreten. Nicht weit entfernt sorgte wie alten Zeiten der hämmernder Schmied Eumel am Feuer für einen ganz besonderen Rhythmus – er stellte gerade Werkzeug her. Christliche Weihnachten und frühere Mystik spielen manchmal Hand in Hand: Eine Wahrsagerin konnte deshalb auch bei diesem Markt mit Hilfe von Tarotkarten die Zukunft vorhersagen, „wenn man sich traut“ und gab bei Bedarf auf Kräuter basierende Gesundheitstipps.

Advent

Mittelalterweihnachtsmarkt in Oftersheim: Wikinger im Wald

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Offene Feuer brannten an verschiedenen Stellen des stimmungsvoll gestalteten Areals – so stellt man sich gern das Mittelalter vor. Und natürlich waren mehrere Zelte aufgeschlagen; Manche ganz unverfrorene Mitglieder des Vereins hatten darin sogar die Nacht verbracht, denn am Vortag waren Aufbauarbeiten angesagt.

Handwerkskunst und mittelalterliche Faszination erleben

Klar war zu erkennen war, dass die alten Zeiten ihre Faszination für Groß und Klein auch heute noch ihre Faszination erhalten hat, denn auch viele Kinder waren mit ihren Eltern zu diesem besonderen Markt gekommen und konnten bei diesem Besuch viele Dinge konkret erfahren, wie alles möglich viel, viel früher war. Auf die Frage, warum sie sich für das Mittelalter interessierten, stimmten Erwachsene und Kinder darin ein, dass es besonders die Handwerkskunst sei, dass man vieles selber gemacht habe – so wurden die Handwerksstunden bei den Standbetreibern zu besonderen Magneten.

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Hingucker auf dem Waldweihnachtsmarkt waren sicher die wunderbar gewandeten Vertreter des Mittelalters. Viele Kleidungsstücke und Schmuckelemente hatten sie selber hergestellt, manche auch – ganz modern. Sie waren für den Markt über das alls andere als mittelalterliche Internet gekauft worden, was einige von ihnen allerdings nur verstohlen zugaben.

Und was macht der Mittelalterverein? Die Mitglieder pflegen die idealisierten Gewohnheiten der alten Zeiten. Dazu gehört aucyh das Bogenschießen, das vierzehntägig auf dem Gelände hinter dem Hundesportverein in Oftersheim stattfindet.

Abenteuer und altes Wissen im Mittelalterverein

Manchmal fahren die Mitglieder des Vereins auch irgendwohin, um dann dort im Zelt zu übernachten und sich darum zu kümmern, wie man in der Natur leben und überleben kann. Altes Wissen wird ausgegraben und gepflegt – ein echtes Abenteuer für die Teilnehmer. Und gerne zieht man dann die fantasievollen Gewänder an, heißt es immer wieder im Gespräch.

Und das scheint auch andere zu begeistern: Immerhin kamen trotz des unzuverlässigen Wetters viele Besucher, viele Familien mit Kinder in den Wald und hatten einfach Spaß.

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