Kindergarten St. Kilian

Abschied vom alten Gebäude des Oftersheimer St. Kilian Kindergartens

Beim letzten Tag der offenen Tür im Oftersheimer Kindergarten St. Kilian herrscht großer Andrang. Das 1972 errichtete Gebäude wird nun abgerissen und es wird ein zweistöckiger Neubau entstehen.

Von 
Marco Montalbano
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Die Erinnerungen aus der jahrelangen Kindergarten-Geschichte stießen auf großes Interesse. Manch einer entdeckte sich auf den alten Aufnahmen. © Marco Montalbano

Oftersheim. 52 Jahre lang ertönte in der Mozartstraße 5 im katholischen Kindergarten St. Kilian fröhliches Kinderlachen, wurde gebastelt, gemalt und gespielt. 1972 wurde das aktuelle Gebäude fertiggestellt, damals zogen auch schon Kinder um, nämlich vom Josefshaus dorthin. Nun steht der Abriss des alten Gebäudes bevor. Es soll ein zweistöckiger Neubau entstehen.

Die Vorbereitungen für den dadurch nötigen Umzug am 18. November in die Container im Quartier Dietzengässel für etwa 15 Monate laufen auf Hochtouren. Am Mittwochnachmittag bot sich allen aktuellen und früheren Kindergartenkindern und deren Eltern bei einem bunten Fest am vorläufig letzten Tag der offenen Tür in der Mozartstraße die Gelegenheit, Abschied zu nehmen, gemeinsam in Erinnerungen zu schwelgen und sich über das Kommende zu informieren.

Abschiedsgruß auf vorbereiteten Wänden im Oftersheimer Kindergarten

Leiterin Clarissa Schüning freute sich sichtlich, als sie die vielen Gäste zur Abschiedsfeier im Eingangsbereich des St. Kilian-Kindergartens begrüßte und dazu einlud, einen Abschiedsgruß auf dafür vorbereitete Wände zu schreiben. Eifrig nahmen die Kinder mit bereitgestellten Farben und Pinseln das Angebot gerne an, Kunstwerke zu schaffen und außerhalb der Regelzeiten in den Räumen zu spielen.

Mutter Patricia Cotelo aus Oftersheim meinte: „Meine Tochter ist zwar inzwischen schon seit drei Jahren in der Grundschule, aber sie kam gerne heute hierher zurück. So viele schöne Erinnerungen sind mit diesem Kindergarten verbunden.“ Und Tochter Lisa ergänzte: „Dass hier alles neu wird, ist schön, aber es ist auch schade, dass ich das nicht mehr direkt miterlebe.“

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Viel gab es zu sehen für Eltern und Großeltern wie bunte Bilder unter der Überschrift: „Wir malen den Kran, der unseren Container-Kindergarten aufgestellt hat.“ Besondere Highlights waren eine gut sechs Meter lange Fotowand mit alten Bildern und ausgelegte Fotoalben, die Einblick in längst vergangene Zeiten ermöglichten. Clarissa Schüning erläuterte: „Wir haben im Keller viele Bilder gefunden, auch aus den 1990er Jahren und davor. Auf einigen sieht man sogar noch die Nonnen, die einst hier tätig waren.“ Immer wieder verweilten erwachsene Besucher vor der Fotowand und versuchten sich oder Familienmitgliedern zu entdecken – oft mit Erfolg und dann nicht selten begleitet von einem Aufschrei der Freude. Mit dem Segen der Leiterin durften die Bilder mit nach Hause genommen werden, was dankbar angenommen wurde.

19-jähriger Oftersheimer erinnert sich an seine Zeit im Kindergarten St. Kilian

Der 19-jährige Oftersheimer Tom Doser, der im Kindergarten seit September sein Freiwilliges Soziales Jahr leistet, meinte: „Auch ich war hier als Kind. Das ist etwas ungewohnt, jetzt als Erwachsener da zu sein“, und fügte lachend hinzu: „Erinnerungen? Da habe auch ich nur total schöne.“ Die dienstälteste Erzieherin, Mariana Rehnelt, verriet: „Ich bin hier seit über 30 Jahren tätig. Und das gerne. Nun, da der alte Kindergarten einem neuen weichen muss, habe ich gemischte Gefühle. Das ist irgendwie traurig. Andererseits freue ich mich auf das Neue.“

Eine Videopräsentation erklärte, dass in den Containern alle drei Gruppen mit je 25 Kindern Platz finden werden. Nach dem Umzug in den Neubau 2026 soll dann eine Kinderkrippengruppe für zehn Kinder dazukommen. Schüning erläuterte: „Wir starten mit der Krippe. Aber die Genehmigung lässt auch eine andere Nutzung zu.“ So bliebe man flexibel und könne sich der zukünftigen Nachfrage anpassen, so die Leiterin. Sie freute sich über die vielen Gäste, die vorbeigekommen sind. „Es war schön, dass auch ehemalige Kindergartenkinder hier waren, die heute selbst Mütter und Väter sind.“

Freier Autor Freier Journalist. Davor Pressereferent. Studium der Politikwissenschaft.

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