Oftersheim. Zu der grünen Oase, die Christina Debellis für sich und ihre Familie geschaffen hat, klingt die Adresse der Familie völlig passend: Gartenstraße in Oftersheim. Hier hat die ehemalige Schwetzingerin ein echtes kleines Paradies angelegt und in diesem Jahr eine kleine Überraschung erlebt.
„Vor etwa fünf Jahren bekam ich von unserer Nachbarin Hedwig einen Ableger ihrer Bananenstauden geschenkt. Ich suchte einen windgeschützten Platz in unserem Garten, der zudem etwas im Halbschatten liegt und setzte die Banane ein. Diesen Pflanzen kann man praktisch beim Wachsen zusehen. Ab und an versorge ich die Pflanze mit Kaffeesatz und natürlich mit ausreichend Wasser. Im Winter wird die Staude immer auf etwa einen Meter heruntergeschnitten und mit den großen Bananenblättern und einer Schutzhülle bedeckt. Sie wächst dann im Frühjahr immer mehrere Meter hoch, hat Ableger, doch in diesem Jahr hat die Pflanze das erste Mal geblüht und es haben sich kleine Bananen gebildet“, freut sich die Hobbygärtnerin.
Die Gartennachbarschaft wird in Oftersheim sehr geschätzt
Essbar seien die Minifrüchte zwar nicht, doch optisch natürlich machen sie schon etwas her. „Ich habe gelesen, dass nachdem eine Staude geblüht hat, sie dann absterben würde. Doch es sind ja mittlerweile genug Ableger vorhanden“, überlegt Christina Debellis. Eine weitere Nachbarin habe sie nun auch mit einem Ableger versorgt, doch die nicht ganz ernst gemeinte Frage unserer Zeitung, ob sich in Oftersheim in naher Zukunft eine Bananenplantage über die Gärten hinweg bilden würde, verneint Christina Debellis lachend. Die Gartennachbarschaft allerdings sei etwas, was die Familie sehr schätzt.
„Wir kennen uns gut und seit wir vor über zehn Jahren hierher gezogen sind, hat sich eine gute Nachbarschaft entwickelt. Wir tauschen Gartentipps aus und versorgen uns gegenseitig mit Obst und Gemüse. Alles, was selbst angebaut ist, schmeckt einfach viel besser und wir wissen: Bei uns wird nicht gedüngt und Unkraut gezupf wird noch mit der Hand. Unkrautvernichter oder so etwas kommt hier nämlich definitiv nicht zum Einsatz“, erklärt die Frau eines selbstständigen Dachdeckers.
Während ihr Mann also eher hoch oben auf den Dächern unterwegs ist, ist sie im Garten ganz bodenständig. Dabei hat Christina Debellis ihre Leidenschaft für das Gärtnern erst spät entdecket. „Zu Hause, also dort, wo ich als Kind aufgewachsen bin, hatten wir keinen Garten. Mein Vater allerdings hat sich viel um den Garten meines Onkels gekümmert und da bin ich immer gerne mitgegangen. Als mein Mann und ich dann ein Haus suchten, wünschte ich mir auf jeden Fall einen großen Garten.“
Nicht zuletzt deshalb sei die Wahl auf dieses Haus gefallen, denn der Garten ist hier etwa 250 Quadratmeter groß. „Beim ersten Anlegen war mir mein Vater dann sehr behilflich, zum Beispiel zeigte er mir, wie man mit Platten Wege zwischen den Beeten legt. Im hinteren Bereich des Gartens, also hinter der großen Rasenfläche, habe ich einige Hochbeete angelegt. Dort wachsen Erdbeeren, Bohnen, Zucchini, Auberginen, Kohlrabi und auch Physalis. In diesem Jahr war die Ernte allerdings nicht so üppig, vielleicht weil das Wetter im April nicht ganz so gut war“, vermutet die Wahl-Oftersheimerin, die täglich Zeit im Garten verbringt, um alles in Ordnung zu halten.
Die laufende Bundesgartenschau in Mannheim habe sie allerdings zur Inspiration noch nicht besucht. „Ich hatte noch keine Gelegenheit bisher, doch die Blumenhallen beim Maimarkt schaue ich mir immer gerne an. Ansonsten bekommt man ja immer mal wieder Tipps und Tricks aus unterschiedlichen Quellen. Manchmal gilt im Garten aber auch, einfach mal ausprobieren. Nicht selten wird man dann auch positiv überrascht, so wie ich mit einem kleinen Bananensetzling“, lacht Christina Debellis.
URL dieses Artikels:
https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/oftersheim_artikel,-oftersheim-wenn-die-banane-in-oftersheim-blueht-_arid,2113324.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/oftersheim.html