Plankstadt. Es sind noch ein paar Wochen bis Weihnachten. Eine Zeit, die wie nur wenig andere mit leuchtenden Kinderaugen verbunden ist. Doch das, so der IG Vereine Vorsitzende Wolfgang Eichhorn aus Plankstadt, gelte leider nicht für alle Kinder. Für nicht wenige Kinder in Deutschland sei ein Weihnachtsbaum mit Geschenken darunter mehr Fantasie denn Realität. Auch in Plankstadt gebe es Kinder, die keine Geschenke unterm Weihnachtsbaum finden.
Und das ist für den IG-Vorsitzenden ein nicht haltbarer Zustand. Das soziale Klima im Land wird gerade schärfer und es dürfe einfach nicht sein, dass die Schwächsten darunter leiden. Ganz egal, wie die Probleme gelagert seien, die Kinder trifft keine Schuld.
Und deshalb hat Eichhorn mit seinen Mitstreitern die Idee eines Kinder-Wunschbaum für Plankstadt auf den Weg gebracht. Mit ihm soll sichergestellt werden, dass Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre aus Familien, denen das Geld für Weihnachtsgeschenke fehlt, trotzdem eine Freude bereitet werden kann. Ihm ein wichtiges Anliegen, das einer Gesellschaft, die als anständig gelten will, wahrlich gut zu Gesicht steht.
Plakate in der Gemeinde Plankstadt verteilt
Schon seit Monaten treibt Eichhorn das Projekt voran und mittlerweile hat das Vorhaben die Startphase hinter sich. In den Geschäften hängen bereits Plakate und in den Kindergärten, Schulen, Vereinen, beim Integrationsamt und der Initiative „Allesretter“ befinden sich die Wunschzettel. Die ausgefüllten Wunschzettel im Wert von maximal 25 Euro sollen dann bis spätestens Freitag, 28. November, in der Wünsche-Box im Bürgerbüro liegen, damit sie dann rechtzeitig zum 1. Advent am 30. November am Weihnachtsbaum im Bürgerbüro hängen. Hier können Bürger die Wünsche vom Baum nehmen und erfüllen.
Eichhorn sagt, „dafür sorgen, dass alle Kinderaugen in Plankstadt einen Grund haben zu leuchten“. Der Plan ist, dass die Wünsche bis zum Freitag, 12. Dezember, vom Baum geholt werden können. Bis spätestens Freitag, 19. Dezember, sollen die „liebevoll verpackten Geschenke“ im Bürgerbüro abgegeben werden. Er selbst übernehme im Anschluss die Verteilung und garantiert, dass bis zum 24. Dezember jedes Geschenk ausgeliefert ist. Dabei versichert Eichhorn, dass die Namen und Adressen streng vertraulich behandelt und nach der Aktion umgehend gelöscht würden.
Notgemeinschaft Plankstadt will für übrige Wünsche einspringen
Falls übrigens nicht jedes Geschenk vom Kinder-Wunschbaum einen Abnehmer gefunden hat, garantiert Bürgermeister Nils Drescher, dass die Notgemeinschaft einspringen wird. Er ist sichtlich begeistert von dem Vorhaben und übernahm nur zu gerne die Schirmherrschaft. „Diese Aktion zeigt eindrucksvoll, wie stark unser Zusammenhalt in Plankstadt ist. Es ist schön zu sehen, dass wir gemeinsam ein Zeichen für Solidarität und Nächstenliebe setzen können.“
Dabei lassen Eichhorn und Drescher keinen Zweifel daran, dass das der Beginn einer wundervollen Geschichte werden wird. Dieser Kinder-Wunschbaum soll in Plankstadt zur Institution werden. Der Grad an Zivilität einer Gesellschaft zeige sich stets am Umgang mit ihren schwächsten Mitgliedern. Klar, dass Eichhorn da hofft, dass die Notgemeinschaft nicht einspringen muss. „Gerade Kinder müssen uns das wert sein.“
Ganz wichtig ist ihm übrigens, dass das Vorhaben hier nicht in Konkurrenz zum Kinderförderfond des Diakonischen Werks stehe. Deren Kindertraumbaum-Aktion soll, so betonte er gegenüber der Schwetzinger Zeitung, weiter unterstützt werden. Denn leider gebe es in der ganzen Region viele Kinder aus bedürftigen Familien und es sei nicht zielführend, wenn die eine, die andere Aktion verdränge.
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