Was macht eigentlich Heinrich Wink?

Heinrich Wink hat den Vogelpark in Plankstadt mit aufgebaut

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Catharina Zelt
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Heinrich Wink steht vor seiner Eisenbahn im Keller. Mit viel Liebe zum Detail gestaltet der Rentner die Anlage. © Zelt

Plankstadt. An die Anfangszeit des Vogelparks erinnert Heinrich Wink sich noch gut. Am 1. März 1963 erfolgte der Spatenstich, es wurden Bäume gepflanzt und Volieren errichtet. Der 79-Jährige weiß: Viel Arbeit, Zeit und Engagement steckt in der Grünanlage, die auch heute noch viele Besucher anlockt. Im Juli 1968 wurde der Vogelpark schließlich eingeweiht. Über 30 Jahre lang war Heinrich Wink Vorsitzender des Kanarien-, Exoten- und Vogelschutzvereins 1961 und kümmerte sich mit um den Park und die Tiere. Im Gespräch mit unserer Zeitung lässt er diese Zeit noch einmal Revue passieren.

Schon 1966 packte Wink im Vogelpark als Nichtmitglied mit an, zwei Jahre später trat er dann offiziell in den Verein ein. Anfang der 1980er Jahre wählten die Mitglieder ihn zum stellvertretenden Vorsitzenden. Ein Jahr später wurde er schließlich zum Vorsitzenden ernannt. Von 1982 bis 2013 war er in diesem Amt tätig und erhielt dafür mehrere Auszeichnungen.

Dass eine Gaststätte mit in den Park sollte, war den Verantwortlichen früh klar: In verschiedenen Versammlungen wurde darüber gesprochen, eine Gaststätte mit Wohnung zu bauen und bei der Verwaltung einzureichen. Nach den Wintermonaten 1971 begann man dann mit den Bauarbeiten. Etwa 15 Monate später war schon die Einweihung der Gaststätte. Das Besondere: Die Mitglieder erschufen alles in Eigenleistung. Viele von ihnen hatten Handwerksberufe gelernt und konnten ihr Wissen und ihr Geschick im Park einbringen.

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Das 25-jährige Bestehen am 7. Juni 1986 feierten die Mitglieder gebührend in der TSG-Sporthalle mit Tanz und Ehrungen. Am nächsten Tag war dann Frühschoppen im Park mit Flugvorführungen angesagt. Ein tolles Ereignis, das den Mitglieder auch Jahre später noch im Gedächtnis bleiben sollte.

„Es hat mir viel Spaß gemacht“, erklärt Wink mit Blick auf die Arbeit im Verein. Privat habe er früher Kanarienvögel gezüchtet. Er war auf vielen Ausstellungen und internationalen Schauen und heimste auch den ein oder anderen Preis ein. Die Tiere der Plankstadter Züchter waren in der ganzen Region bekannt. Weil er nicht weit entfernt vom Vogelpark wohnte – und auch immer noch wohnt – war Wink beinahe jeden Tag dort.

Horst für Störche

„Für die Störche haben wir damals den ersten Horst gebaut“, berichtet er. Der gelernte Elektriker schweißte damals die Reifen. Noch heute wird der Horst gerne von den Vögeln bevölkert. „Uhus, Schneeeulen und Turmfalken haben wir damals im Park gezüchtet“, erinnert er sich. Auch Schulklassen hätten häufig den Park besucht, um die Tiere hautnah zu erleben und Wissenswertes zu lernen.

Für sein ehrenamtliches Engagement erhielt Heinrich Wink unter anderem die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg. „Sie haben den Vogelpark zu einem Schmuckstück und Aushängeschild der Gemeinde gemacht“, dankte der damalige Bürgermeister Wolfgang Huckele dem Plankstadter. Stolz sein können Wink und die anderen Helfer allemal. Sie haben eine Sehenswürdigkeit geschaffen, die weit über die Grenzen der Gemeinde bekannt ist.

Irgendwann sei es für Wink dann an der Zeit gewesen, den Vorsitz nach über 30 Jahren in jüngere Hände abzugeben. Zwar ist er immer noch gerne Mitglied im Verein, den aktiven Part übernimmt jetzt allerdings die jüngere Generation. Langweilig wird dem 79-Jähriger aber lange nicht. Gerne geht er mit seiner Ehefrau spazieren oder ist mit dem Rad unterwegs. Außerdem widmet er sich gerne seinem Hobby, der elektrischen Eisenbahn. Mit viel Liebe zum Detail gestaltet er seine Anlage im Keller.

Außerdem ist er passives Mitglied bei der TSG Eintracht und hat zwei erwachsene Enkel. Und den Vogelpark hat er nach wie vor beinahe direkt vor der Haustür.

Freie Autorin Frei Mitarbeiterin Print und Online

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