Plankstadt. Sie wurde von der Gemeinde Plankstadt zum großen 1250-Jahre-Jubiläum aufgestellt und sollte vor allem Spaziergängern und Ausflüglern als Rastplatz dienen, entwickelte sich aber auch zum beliebten Treffpunkt für die örtliche Jugend. Doch vor kurzem musste die Schutzhütte im Feldbereich zwischen der Bertha-Benz-Straße und den Aussiedlerhöfen im Jungholz von der Gemeinde endgültig abgerissen werden, weil Unbekannte sie zuvor massiv beschädigt hatten.
„Es gab leider immer wieder Vandalismus an der Hütte, aber diesmal war das Ausmaß deutlich umfangreicher, sodass wir wegen der Statik die Sicherheit der Nutzer nicht mehr gewährleisten konnten: Die Täter hatten eine komplette Seitenwand entfernt und sowohl einen tragenden Balken als auch Teile des Dachs beschädigt“, erklärt Hauptamtsleiter Patrick Wiedemann. Wer genau für diesen sinnlosen Akt der Zerstörung verantwortlich ist, konnte bislang nicht ermittelt werden, Hinweisen sei aber „niederschwellig nachgegangen“ worden. Man habe zudem eine Gruppe Jugendlicher im Blick, die „ab und an“ auffällig werde, und suche hier das Gespräch, heißt es aus dem Rathaus.
Jubliläumshütte wurde vor rund fünf Jahren eingeweiht
Die Hütte war Ende 2020 mit Blick auf das Jubiläumsjahr eingeweiht worden und sollte unweit des beliebten Baumlehrpfads das Projekt der historischen Schaufelder ergänzen. Unter der Federführung von Organisator und Gemeindearchivar Ulrich Kobelke machten diese die landwirtschaftliche Vergangenheit Plankstadts erlebbar und sollten gleichzeitig vor allem der jüngeren Generation zeigen, wie unser Essen angebaut wird. Entsprechend waren insbesondere Schulklassen und Kindergartengruppen die Zielgruppe für das Projekt, das dank der Unterstützung mehrerer örtlicher Landwirte umgesetzt werden konnte.
Weil die Corona-Pandemie die Planungen für die Jubiläumsfeier gehörig durcheinanderwirbelte, blieben die Schaufelder sogar bis Mitte 2022 erhalten. Die massive Hütte war hingegen von Anfang an für eine dauerhafte Nutzung vorgesehen, um später vor allem Spaziergängern und Radfahrern einen Unterstand zu bieten. Zugleich wurde sie von einem Graffiti-Künstler mit dem großformatigen Jubiläumsemblem der Gemeinde und zwei Landwirtschaftsszenen verschönert.
Immer wieder Vandalismus und Vermüllung in Plankstadt
Doch leider gab es von Beginn an auch Ärger mit Vandalismus und vor allem Vermüllung. Dieses Thema scheint dabei kein Einzelfall zu sein, denn auch von einem weiteren beliebten Treffpunkt für Jugendliche im Ortsgebiet berichtet die Gemeinde von derartigen Problemen. So sei der Bauhof regelmäßig beim „Chill-Container“ neben dem Dirtpark am Gewerbering im Einsatz, um den hinterlassenen Müll zu entfernen, erläutert Wiedemann.
Zudem kam es hier bereits zu zwei kleineren Bränden, bei denen die hölzerne Innenverkleidung in Mitleidenschaft gezogen wurde. „Hier haben wir aber inzwischen baulich nachgebessert“, so Wiedemann. Die Mobile Jugendarbeit sei zudem an dem Thema dran und mache einen guten Job, betont der Hauptamtsleiter – doch könnten deren Mitarbeiter eben auch nicht rund um die Uhr überall sein.
Für die abgebaute Hütte im nördlichen Feldbereich ist indes kein Ersatz geplant. Ihre Anschaffung habe damals rund 4.800 Euro gekostet, so die Gemeinde. Hinzu kam der Arbeitsaufwand des Bauhofs, dessen Mitarbeiter vom Gießen der Betonbodenplatte bis zum Aufbau einige Arbeitsstunden investierten. Auch die jahrelange Pflege und die regelmäßige Entsorgung des Mülls verursachten laufende Kosten, betont Wiedemann. Aufgrund der anhaltenden Probleme sei es deshalb nicht vertretbar, ein neues derartiges Projekt anzugehen.
Wo können sich Jugendliche sonst in Plankstadt treffen?
Die Gemeinde geht sogar noch einen Schritt weiter: Der geplante Umbau des Trafoturms für die Nutzung durch Jugendliche wird auf unbestimmte Zeit verschoben. Und auch beim „Chill-Container“ werden die Verantwortlichen deutlich. „Wir behalten uns vor, bei weiterhin andauernder Verschmutzung und Bränden den Container ebenfalls zu schließen“, sagt Hauptamtsleiter Patrick Wiedemann.
Als Alternative bleibt für die Jugendlichen damit nur noch das Juz am Ochsenhorn. Hier können sie sich zu festen Öffnungszeiten treffen, wobei immer Mitarbeiter der Mobilen Jugendarbeit vom Verein Postillion anwesend sind. Entsprechend sind Vandalismus und Verunreinigungen hier bislang kein Thema.
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