Plankstadt. In der Bücherei Plankstadt war für Kinder am Dienstag nicht nur Lesen, sondern auch Forschen angesagt. Der Kinderbuchautor Joachim Hecker war zu Gast, um den Drittklässlern der beiden Plankstadter Grundschulen aus seinem Buch „Das Haus der kleinen Forscher“ vorzulesen – und dabei jede Menge Staunen, Lachen und Aha-Momente zu erzeugen.
Bereits vor Beginn wartete Hecker gut gelaunt auf sein junges Publikum. Nachdem Bibliotheksleiterin Claudia Verclas ihn vorgestellt hatte, tauchten die Kinder mit ihm in die Geschichte eines Jungen ein, der im Keller einen sprechenden Hamster entdeckt.
Der stellte sich als „Space Hamsta, Käpt’n von einem echten Raumschiff“ vor. Dass ein Hamster sprechen konnte, wunderte den Jungen sehr – doch „Ich tue Sprechdenken, genau in deinen Kopf hinein“, erklärte der Hamster. Und tatsächlich: Neben dem Weinregal im Keller stand ein echtes Raumschiff!
Ein Handy überträgt das Innere eines Häuschens auf den Monitor
An dieser Stelle unterbrach Hecker kurz seine Lesung und zeigte den staunenden Kindern ein selbstgebautes Häuschen. Über sein Handy übertrug er das Innere live auf einen Monitor: Im „Cockpit“ waren zwei Eier zu sehen – ein großes vorne und ein kleines hinten. Komischerweise waren sie in Wirklichkeit gleich groß.
Hecker nutzte die Gelegenheit, um mit einem kurzen Film zu erklären, wie ein sogenannter Ames-Raum funktioniert – eine optische Täuschung, die unser Gehirn austrickst. Die Anleitung zum Nachbauen, verriet er, finde sich natürlich im Buch.
Doch was wäre ein Raumschiff ohne Treibstoff? Hecker ließ die Kinder raten, womit man wohl Raketen antreiben könnte. „Mit Öl! Mit Benzin! Mit Gas!“, riefen sie durcheinander. Er zeigte in einem Experiment, wie sich tatsächlich Raketentreibstoff herstellen lässt: nämlich mit Alltagsmaterialien wie einem Bleistiftanspitzer, einer mit Essig gefüllten Flasche und einem Luftballon.
Als der Spitzer im Essig reagierte, bildeten sich Bläschen – Wasserstoff entstand. „In Verbindung mit Sauerstoff entsteht Knallgas“, erklärte Hecker und entzündete es mit einem Feuerzeug. Eine Flamme zischte auf – und die Kinder jubelten begeistert. „Ich mag Wissenschaft überhaupt nicht“, rief Hecker schmunzelnd, „denn ich liebe sie!“
Optische Illusionen, die verblüffen
Im zweiten Teil der Veranstaltung las er weiter aus seinem Buch, zeigte optische Illusionen, einen Mathe-Trick und weitere Experimente, die mehr als verblüfften. Die Kinder kamen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Zum Schluss forderte Hecker sie auf, die Experimente zu Hause nachzumachen – natürlich nur mit einem Erwachsenen an der Seite.
Nach einer kurzweiligen Stunde voller Witz, Wissen und Wow-Effekten verabschiedete sich der Autor und schenkte jedem Kind „den wahrscheinlich einzigen Hamsterstundenplan im ganzen Universum“.
Joachim Hecker ist Wissenschaftsjournalist, Kinderbuchautor und Science-Entertainer. Nach vielen Jahren in der Wissenschaftsredaktion des WDR arbeitet er seit 2017 selbstständig und tourt mit seinen interaktiven Wissenschaftsshows durch Deutschland und das Ausland. Seine Bücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.
Die Veranstaltung fand im Rahmen der Frederick-Woche statt – einem vom Land Baden-Württemberg geförderten Literatur-Lese-Fest, das Kinder auf spielerische Weise für Bücher und Geschichten begeistert.
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