Plankstadt. Lange Flure, weiße Wände und eine Menge Raum für Kunst bietet das sanierte und teilweise neu gebaute Rathaus per se. Nachdem eine Ausstellung mit Bildern aus der Bauphase nun beendet ist, startet die Reihe „Kunst im Rathaus“ nach der Bau- und Corona-Zeit neu. Liebevoll könnte man die beiden ersten Ausstellenden – Leila Nik und Jürgen Laban – als Wiederholungstäter bezeichnen, denn sie haben in Plankstadt bereits zweimal gezeigt, welche Bandbreite sie in ihren Kunstwerken abbilden. Damals allerdings noch in den engen Gängen des Rathauses drapiert, kamen einige der Gemälde und Zeichnungen nicht recht zur Geltung. Man darf gespannt sein, welche Wirkung die Exponate der Ausstellung „Natur neu sehen“ (8. November bis 20. Januar 2023) in der hellen, weitläufigen Umgebung entwickeln. Ihren Inhalten, Natur abzubilden, sind beide treu geblieben.
Wir haben bei Jürgen Laban nachgefragt, wie es zur aktuellen Präsentation gekommen ist, wie beide die Corona-Zeit erlebten und wie sich ihre Darstellungsart verändert hat. Vernissage ist am Dienstag, 8. November, um 17.30 Uhr.
Wie würden Sie die geplante Ausstellung in drei Worten beschreiben?
Jürgen Laban: „Natur neu sehen“ ist unser Bestreben, dabei ist Leila Nik mit stimmungsvollen, zarten, Details gewidmeten Bildern. Bei Jürgen Laban ist die Welt realer.
Sie haben ja bereits zweimal in der jüngeren Vergangenheit in Plankstadt ausgestellt – was unterscheidet die aktuelle Ausstellung von den zwei vorangegangenen? Konnten Sie in den letzten Jahren eine Veränderung in Ihrem Stil erkennen?
Laban: 2018 zeigten wir im Wasserturm Arbeiten aus verschiedenen Schaffenszeiten: Narrative, figürliche und Blumenmotive sowie Landschaften. In der zweiten Ausstellung im Rathaus war das Motto „Femina und Flora.“ Jetzt in 2022 werden es Motive aus dem weiten Bereich der floralen Natur sein. Wir kleben beide nicht an „unserem Stil“. Tatsächlich kann ich sagen, dass Leilas ohnehin sensibler Stil eher noch intuitivere Bilder hervorbringt, während ich zuletzt noch konzeptioneller, gegenständlicher gezeichnet habe.
Wie hat sich die Corona-Zeit und die dadurch entstandene Pause auf Ihre Kunst ausgewirkt? Kommen die Bilder aus dieser Zeit?
Laban: Corona brachte Isolation. Für Leila bedeutete es: Keine Modelle für ihre figürlichen Arbeiten. Dafür arbeitete sie umso mehr in ihrem zweiten Lieblingsthema „Blumen, Pflanzen, Bäume“. Ich habe mich neuen Themen zugewandt, unter anderem „Früchte“, die ich sehr farbintensiv in einer mir neuen Mischtechnik gezeichnet habe und von denen ich einige in Plankstadt zeigen werde. Die Bilder, die wir ausstellen werden, sind fast ausschließlich von Ende 2019 bis Oktober 2022 entstanden.
Warum wollen Sie ausgerechnet in Plankstadt ausstellen? Wie kam’s dazu?
Laban: Nachdem Leila später als für zwei Ausstellungen im Raum Hamburg gewünscht und beantragt, aber schließlich doch Mitte September kurzfristig und bis 12. Dezember begrenzt ein Visum bekam, haben wir uns nach neuen Ausstellungsmöglichkeiten umgesehen. Herr Drescher war mit seiner Zusage am schnellsten. Und so freuen sich Leila und ich auf Plankstadt – und hoffen auf gegenseitige Freude.
Das Motto Ihrer Ausstellung soll „Natur“ sein. Wieso haben Sie sich ausgerechnet für dieses Motto entschieden?
Laban: Das Motto ist „4 SEASONS“, also vier Jahreszeiten. Wobei der Herbst ein Übergewicht erfährt. Aus einigen Gemälden und Zeichnungen von Leila spricht der Herbst in seiner aktuell „goldenen“ Pracht. Sie sind gerade brandneu beim jetzigen Besuch in Hamburg entstanden. Beide fanden wir in den letzten Jahren Inspiration und Themen vornehmlich in der Natur.
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