Plankstadt. So ein junges Publikum, wie in der jüngsten Gemeinderatssitzung in Plankstadt, sieht man selten. Anlass war sicher der Tagesordnungspunkt des Jugendbeirates, bei dem die Jugendlichen und jungen Erwachsenen ihre Arbeit vorstellten. Den Stein ins Rollen gebracht hatte die Jugendbeteiligung. Von 2018 bis 2021 kamen die ersten Interessierten zusammen und der „Chill-Container“ entstand. Im Sommer vergangenen Jahres gründeten 17 Mitglieder im Alter von 13 bis 22 Jahren schließlich den Beirat. Träger ist die Gemeinde Plankstadt, jeder Interessierte ist willkommen und der Beirat agiert überparteilich.
„Seit der Gründung haben wir außerdem drei neue Mitglieder dazugewonnen“, erklärte Pascal Preuß dem Gemeinderat. Er ist einer der fünf Sprecher des Jugendbeirates, die sich im Anschluss kurz präsentierten. Studentin Sophie-Chloé Hammes, der 16-jährige Christoph Bach, Schülerin Maja Pfaffmann, die 13-jährige Mathilda Schmid und Auszubildende Pascal Preuß sind von ihren Mitstreitern gewählt worden, um zwischen den Jugendlichen und der Gemeinde zu vermitteln. Ihre zentralen Themen sind der Ausbau des ÖPNV, neue Plätze für Jugendliche und mehr Freizeitangebote. Über allem steht das Ziel, die Generationen in Plankstadt näher zusammenzubringen.
Ob bei der 1250-Jahrfeier, der Eröffnung des Rathauses, der Fahrt in Plankstadts Partnerkommune Castelnau-le-Lez oder dem Volkstrauertag – der Jugendbeirat ist vielfältig in der Gemeinde engagiert. In Zusammenarbeit mit der Mobilen Jugendarbeit halfen die Kinder und Jugendlichen außerdem bei den Müllaktionen in der Gemeinde. Kürzlich stand darüber hinaus ein Besuch beim Landtag in Stuttgart an. Hier trafen die „Plänkschter“ den jugendpolitischen Sprecher.
Die engagierten Mitglieder gaben zum Abschluss noch einen Ausblick in die Zukunft. Beim Weihnachtsmarkt werden sie präsent sein und Mitte Dezember bei der Interessengemeinschaft (IG) der Vereine zum Austausch vorbeikommen. Im kommenden Jahr möchten die Jugendlichen gerne mit nach Italien fahren, wenn Plankstadter in Argenta die Partnerschaft feiern.
Mitgliederwerbung mit Bannern
Eine Umfrage über Plätze für Jugendliche in der Gemeinde ist außerdem in Planung und mittlerweile hat der Beirat auch seine eigene Webseite inklusive internem Bereich mit Terminkalender. Mit Bannern, Aufstellern und auf den sozialen Medien möchten die jungen Erwachsenen künftig neue Mitglieder anwerben.
„Ich bin sehr stolz auf den Jugendbeirat“, betonte Bürgermeister Nils Drescher. Gerhard Waldecker von der Plankstadter Liste (PlaLi) stimmte zu: „Hochachtung vor eurem Engagement!“ Ihn freute es, dass die Jugendlichen sich auch von Zerstörungen an der 1250-Jahrfeier-Hütte nicht unterkriegen ließen.
„Es ist bemerkenswert, sich in so jungem Alter für etwas einzusetzen, was einem am Herzen liegt“, pflichtete Nele Neidig (PlaLi) bei. Sie wollte wissen, was die Mitglieder vom Gemeinderat erwarteten. „Wir wünschen uns, dass wir mit ins Boot geholt werden, wenn es um Jugendthemen geht“, meinte Pascal Preuß zur weiteren Einbeziehung des Jugendbeirats in die Gemeindepolitik.
Thomas Burger (Grüne Liste Plankstadt) dankte ebenfalls und schlug vor, künftig bei den Themen genau zu schauen, was auch die Jugendlichen tangieren könnte. Jutta Schuster (CDU) sah den nächsten großen Meilenstein darin, gemeinsam beispielsweise in Ausschüssen etwas zu bewegen und sich auszutauschen. Kerstin Engelhardt (SPD) dankte für die Zeit, die die jungen Erwachsenen investieren. „Ihr nutzt auch die richtigen Plattformen“, lobte sie, denn über die sozialen Medien erreiche man die Zielgruppe am besten.
Skatepark anpassen
Viviane Reize (GLP) erkundigte sich, was für Freizeitangebote in Plankstadt sich der Beirat vorstelle. „Wir hätten gerne Plätze zum Chillen, die etwas abgelegener, aber trotzdem sicher sind“, berichtete Sophie-Chloé Hammes. Man könne auch den Skatepark an die heutige Jugend anpassen. Weitere Details bringe sicherlich die geplante Umfrage ans Licht.
Hans-Peter Helmling (CDU) fand es gut, dass jüngere Menschen Verantwortung übernehmen und „vielleicht sitzt der ein oder andere später selbst mal im Gemeinderat“.
„Ihr tragt Plankstadt im Herzen“, sagte Bürgermeister Drescher abschließend.
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