Plankstadt. „Müll? Nein danke!“ Das Motto der großen Müllsammelaktion „Plankschd werd gekehrt“ der Gemeindeverwaltung und der Lokalen Agenda sprach für sich. Sowohl Gemeinde als auch Agenda hatten in der Vergangenheit schon häufig zu gemeinsamen Müllsammelaktionen in Plankstadt aufgerufen, nach der Corona-Zeit war dies nun aber der erste größere Aktionstag.
Zwar war das Wetter nicht ideal – ein dichter Nebel hing seit Stunden über den Dächern Plankstadts – aber trotzdem kamen doch fast zwei Dutzend Helfer zusammen, um den Ort von Unrat zu befreien. „Wir sind ganz zufrieden mit der Anzahl der Helfer“, erzählte Winfried Wolf, Mitglied der Lokalen Agenda und Mitorganisator der Sammelaktion. „Wir hatten Angst, dass weniger Leute kommen. Aber trotzdem ist dies eine solide Zahl. Klar, das ist der harte Kern; also die Leute, die eigentlich immer da sind und mithelfen, aber trotzdem kann man damit etwas anrichten“, fügte er im Gespräch mit dieser Zeitung hinzu.
Drescher und Jugendbeirat aktiv
Lobende Worte fand die Lokale Agenda zudem für Bürgermeister Nils Drescher, der sich an der Aktion ebenfalls beteiligte. „Das ist nicht üblich und ich finde, das kann man mal ruhig betonen“, führte Wolf weiter aus. Dies zeige Engagement und guten Willen. Auch Mitglieder des Jugendbeirats waren mit von der Partie.
Schon seit geraumer Zeit hat Plankstadt mit einer stetigen Müllverschmutzung zu kämpfen. Gleich auf dem Platz vor dem Kulturzentrum, in dem sich die Müllsammler zu Beginn trafen, lagen auf den Bänken und um den Boden herum Verpackungsmüll von Dönern, Pappbecher und leere Flaschen. Direkt daneben: die Mülleimer, die jedoch nicht immer genutzt wurden. „Das macht mich einfach wütend“, meinte Bernhard Müller, Organisator der Müllsammelaktion und Leiter der Stabstelle Umwelt im Rathaus. Und auch woanders wurde Müll achtlos weggeworfen und nicht weggeräumt. Besonders an der Alten Bahnlinie, an den Ortseingängen und in der Umgebung der Supermärkte – „den altbekannten Brennpunkten“ – räumten die Helfer viel Abfall weg.
Auf die Frage, was der kuriosester Fund bei den Müllsammelaktionen in den vergangenen Jahren war, musste Winfried Wolf nicht lange nachdenken. „Neben den üblichen Verdächtigen wie Verpackungsmüll, Zigaretten und Plastikflaschen hatten wir wirklich unübliche Funde. Zum Beispiel mussten wir einmal einen Kühlschrank wegräumen und öfters waren auch ausrangierte Haushaltsgeräte dabei.“ In anderen Worten: illegale Müllentsorgung. „Bei so großen Geräten mussten wir den Bauhof anrufen, allein konnten wir das nicht entfernen.“
An ein Vorkommnis konnte er sich sogar besonders gut erinnern: Im Feld fanden die Helfer fünf verschiedene zugeschnürte Zeitungsbündel, die wahrscheinlich in Plankstadt und Umgebung hätten verteilt werden müssen. Statt sie an Haushalte zu verteilen, landeten die Zeitungen dort. Da auf den Packungen die Adresse und Name der Empfänger standen, konnte der Umweltverschmutzer zur Rechenschaft gezogen werden.
Auch am jüngsten Aktionstag „Plankschd werd gekehrt“ sammelten die engagierten Bürger einmal mehr fleißig Müll ein und machten Plankstadt somit wieder ein Stück schöner. Nach dem Einsatz gab es ein gemütliches Helferessen, mit dem die Aktion schließlich ruhig ausklang.
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