Jubiläum

Katholischer Kirchenchor feiert in Plankstadt seinen 125. Geburtstag

Katholischer Kirchenchor „St. Cäcilia“ feiert in einer Messe bereits sein 125-jähriges Bestehen

Von 
Volker Widdrat
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Plankstadt. Eigentlich hätte der katholische Kirchenchor „St. Cäcilia“ sein 125-jähriges Bestehen im vergangenen Jahr gefeiert. Das Fest musste aber pandemiebedingt verschoben werden. Am Sonntag wurde das besondere Jubiläum bei einem Gottesdienst in der Kirche St. Nikolaus nachgeholt.

Der Chor unter der Leitung von Dr. Valerie Schnitzer sang die Deutsche Messe von Franz Schubert. Pfarrer Uwe Lüttinger gestaltete den Festgottesdienst gemeinsam mit dem früheren Gemeindepfarrer Rudolf Grammetbauer (1978 bis 1994). Schuberts „Gesänge zur Feier des heiligen Opfers der Messe“, so der Originaltitel von 1826, bestehen aus neun Teilen. Zum Gloria sang die Gemeinde beim Stück „Ehre, Ehre sei Gott in der Höhe“ kräftig mit.

Die Geehrten der Jahre 2020, 2021 und 2022

Zu Ehrenmitgliedern ernannt wurden Cordula Just, seit 54 Jahren aktive Sängerin, langjährige Kassenprüferin und Notenwartin, sowie Maria Stoll, ebenso seit 54 Jahren aktive Sängerin und viele Jahre im Vorstandsteam aktiv.

80 Jahre: Emma Neidig (passiv)

70 Jahre: Ruth Gaa, Elisabeth Pfisterer, Marianne Goller und Betty Deininger (alle passiv).

65 Jahre: Edelbert Kapp, Ilse Freidl und Ehrenfried Becker (alle passiv).

25 Jahre: Gottfried Weick (aktiv) und Manuela Engelhardt (aktiv), Johann Eberhardt (passiv), Anita und Horst Fießer (passiv), Maria Rimmler (passiv), Hildegard Prim (passiv), Rita und Oskar Sessler (passiv) und Anne Schmich (passiv).

20 Jahre: Doris Weick und Monika Weick (Alt, beide aktiv).

Zehn Jahre: Carmen Beisel, Monika Weick (Sopran), Monika Fischer, Dagmar Sturm und Georg Weick (alle aktiv).

Überreicht wurden Urkunden, Blumen, Kurpfalzkarten und Weinpräsente. Geschenke gab es außerdem für Manuela Engelhardt, die seit 20 Jahren Schriftführerin ist sowie für Gottfried Weick, seit 15 Jahren Beisitzer im Vorstandsteam. Chorleiterin Valerie Schnitzer bekam Blumen. vw

Der Text stellt keine Übersetzung der tradierten lateinischen Vorlagen dar, sondern beruht auf der Sammlung „Geistliche Lieder für das heilige Messopfer“ des damaligen Auftraggebers. Die Geschichte von Jesus, der in ein Dorf kommt und von Martha in ihrem Haus aufgenommen wird, deren Schwester Maria aber seiner Rede zuhört und nicht im Haushalt mithilft, war als Text aus dem Sonntagsevangelium ausgewählt worden. Jesus sagt zu Martha, dass Maria „das gute Teil erwählt hat“. Es gehe vor allem darum, immer wieder hinzuhören, meinte Pfarrer Uwe Lüttinger in seiner Predigt. Jesus sagt, nur eines ist wichtig: gut hinzuhören. In der Gemeinschaft wie auch im Chor. „Das richtige Hinhören ist etwas sehr Aktives, dabei zu schauen, was jetzt notwendig ist. Das ist gerade in diesen Tagen besonders wichtig. Hineinfühlen in den anderen, dann bin ich schon mitten im Dienst. Das Gute tun, das Notwendige, dafür möchte uns das Evangelium sensibilisieren“, bat Lüttinger die Gemeinde, das Zuhören auch in der kommenden Woche zu üben.

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Der Cäcilienchor schenke ihnen an diesem Sonntag schon eine schöne Messe: „Nehmen wir die Melodie Gottes in uns auf. Hören wir gut zu, wenn Jesus uns einlädt.“ Jesus habe als guter Freund zu Martha und Maria gesprochen. Nach dem Glaubensbekenntnis der Gemeinde sprach Ilona Prim die Fürbitten, für alle Menschen, die Angst haben vor einem kalten Winter und vor einer neuen Corona-Welle, für alle Menschen, die gegen die Dürre in ihren Ländern kämpfen müssen und für alle, die unter der Flutkatastrophe im Ahrtal gelitten haben und immer noch leiden.

Ehrung für langjähriges Singen

Der Kirchenchor begleitete die heilige Eucharistie mit den Gesängen „Betrachtend deine Huld und Güte“ und „Mein Heiland, Herr und Meister“. Das Gebet des Herrn „Anbetend Deine Macht und Größe“ war der letzte Teil der Messe. Die Sänger wurden an den Altar gerufen. Dort fanden die Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft und aktives Singen statt. Lüttinger verlas das Glückwunschschreiben von Diözesan-Vize-Präses Pfarrer Jens Bader vom Cäcilien-Verband in Freiburg. Als der Kirchenchor 1896 gegründet wurde, stand die St. Nikolauskirche noch gar nicht. Erst ab April 1901 wurde hier Gottesdienst gefeiert.

„Dieses Ereignis bedeutete für die Gläubigen das Ende der ständigen Fußmärsche nach Schwetzingen zur dortigen Pfarrkirche St. Pankratius, zu deren Pfarrei sie gehörten“, sagte die Vorsitzende Doris Weick. Sie dankte den katholischen Geistlichen, Pfarrerin Christiane Banse von der evangelischen Pfarrgemeinde, Bürgermeister Nils Drescher, den Gemeinderäten, Gemeindearchivar Ulrich Kobelke, dem ehemaligen Chorleiter Dietmar Schüßler sowie den Vorsitzenden und Vertretern der Kirchenchöre in den Nachbargemeinden und den Vereinen. Anschließend wurden die Ehrungen auch für die vergangenen zwei Jahre nachgeholt. Für die gesangliche Darbietung der Deutschen Messe im Festgottesdienst gab es viel Beifall für den Chor.

Pfarrer Lüttinger überreichte allen als Dankeschön eine Rose. Insgesamt hat der Kirchenchor 136 Mitglieder, davon 32 Aktive. Der Chor ist offen für neue Mitglieder und trifft sich immer dienstags um 20 Uhr zur Singstunde in der Cäcilienstube. Ein anschließender Empfang mit Mittagessen im Pfarrheim rundete das Jubiläumsfest am Sonntag ab.

Freier Autor Volker Widdrat ist freier Mitarbeiter.

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