Kegelverein

Kegeln in Plankstadt: Einweihung neuer Bahnen mit Verspätung

Die Spieler von Frei Holz laden zur Eröffnung der Bahnen ein. Richtig neu sind diese aber nicht mehr. Zur Einweihungsfeier wird ein buntes Programm geboten.

Von 
Michael Wiegand und Noah Eschwey
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Gerade in der Anfangszeit müssen die neuen Bahnen in der Mehrzweckhalle in Plankstadt besonders gepflegt werden. © Verein

Plankstadt. Vor ungefähr eineinhalb Jahren, im April 2023, feierten die Kegler von Frei Holz Plankstadt den Meistertitel – und damit den Aufstieg in die Sportkegel-Bundesliga. Dann, ein halbes Jahr später, im August des vergangenen Jahres, schien der neuen Saison in der höchsten Spielklasse nichts mehr im Wege zu stehen: Die Kegel und Bahnen in der Mehrzweckhalle Plankstadt wurden rechtzeitig fertiggestellt. Was allerdings nie stattfand – eine Eröffnung.

Nun, genau genommen am Samstag, 27. Juli, feiern die Kegler die offizielle Eröffnung der Bahnen. Allerdings nicht als Spieler der höchsten Spielklasse. Frei Holz Plankstadt ist nämlich mittlerweile wieder abgestiegen.

Warum die neuen Bahnen der Kegler in Plankstadt noch nicht eingeweiht wurden

Warum eine offizielle Einweihung vor der vergangenen Saison nicht möglich war, wieso die Eröffnung nun nachgeholt wird und vieles mehr, verrät Thorsten Vörg, der Vorstandsvorsitzende von Frei Holz im Interview.

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Herr Vörg, was passierte nach dem Aufstieg Ihrer Herrenmannschaft?

Thorsten Vörg: Es ging nach dem Aufstieg der Herren in die 1. Bundesliga im April 2023 eigentlich Schlag auf Schlag. In der 1. Bundesliga sind nur Segmentbahnen – umgangssprachlich und besser bekannt als „Plattenbahnen“ – erlaubt. Die Kegelbahn in Plankstadt war bis dato eine der wenigen Kegelbahnen, die noch einen Kunststoffbelag hatte, was in dieser Klasse einen gravierenden Unterschied ausmachen kann. Jedenfalls hätte man, trotz Anfrage beim Verband und Bittstellung zur Sondergenehmigung für ein Jahr, die Heimspiele nicht in Plankstadt austragen dürfen. Wir hätten nach Sandhausen, Walldorf oder Nussloch ausweichen müssen. Mit diesem „Problem“ für den Plankstadter Kegelverein trat man der Gemeinde gegenüber. Anfangs stellte es sich – aufgrund der Regularien der Gemeinde, des kurzen Zeitfensters und generell der Organisation eines solchen Umbaus – als „Ding der Unmöglichkeit“ dar. Dank des Einsatzes aller Beteiligten der Gemeinde und des Gemeinderats schafften wir einen Umbau der „unbürokratisch und in Rekordzeit“ umgesetzt wurde. Sodass pünktlich, zwei Wochen vor Saisonbeginn die Segmentbahnen in Plankstadt spielbereit waren und Frei Holz ihre Heimspiele in ihrem Wohnzimmer austragen konnte. Nochmal einen Dank hierfür an alle Beteiligten und vor allem an Bürgermeister und Gemeinderat. Man kann seitens des Vereins die Dankbarkeit in Worte nicht ausdrücken. Hier hat man gespürt und bestätigt bekommen das Plankstadt ihre Vereine, in diesem Falle ganz besonders den Kegelverein und Kegelsport, lebt und in gewisser Art und Weise liebt.

Stück für Stück wird die Beschichtung der grünen Bahn abgetragen. © Frei Holz

Aber wieso gab es keine Einweihungsfeier?

Vörg: Bei der Abnahme wurde dann auch festgestellt, dass der Anlauf und deren Unterkonstruktion mehr als in die Jahre gekommen ist. Hier wurde, bei der Abnahme die Spielerlaubnis erteilt, allerdings nur mit Auflagen, die vorgaben, den Anlauf nach der Saison ebenfalls auszutauschen. Das alles hat aber viel Zeit gebraucht. Um also auf die Frage zurückzukommen: Es war einfach keine Zeit für eine ordentliche Einweihung und wohlwissend, dass auch der Anlauf gewechselt wird, hat man sich seitens des Vereins dazu entscheiden, diese Einweihung zum jetzigen Zeitpunkt und nach der Reparatur der Anläufe durchzuführen.

Wer ist alles zu der Veranstaltung eingeladen?

Vörg: Wir haben uns bewusst entschieden, die Veranstaltung im kleinen Rahmen und für Plankstadt durchzuführen. Es gibt einen kleinen Teil geladener Gäste, darunter der Bürgermeister, das Team rund um das Bauamt und der Gemeinderat. Weiter ist logischerweise die ganze Gemeinde eingeladen, sich die neue Bahnen und vor allem unseren neu gestalteten Kegelraum, in dem wir unsere ganzen Erfolge seit über 60 Jahren sammeln und prästieren. Dieser Raum gehört auch zur Erneuerung. War er aufgrund einer Brand- und Sicherheitsbegehung eine lange Zeit nicht nutzbar, wurde auch hier seitens der Gemeinde nichts unversucht gelassen, diesen Raum wieder Nutzbar zu machen. Nach Freigabe haben wir vom Verein noch ein bisschen optisch nachgeholfen und so ist auch hier ein kleines Schmuckstück in den Katakomben entstanden. Hier gilt mein persönlicher Dank ganz besonders Andreas und Gerhard Deininger.

Auf welches Programm können sich die Gäste freuen?

Vörg: Wir starten 14 Uhr mit einer Begrüßung, anschließend werden sich zwei Mixed-Teams aus Spielern der Plankstäder Clubs in einem „Showkampf“ gegenüberstehen. Beim Bahnwechsel wird sich unsere Jugendabteilung in allen Altersklassen präsentieren. Ehe dann zum Abschluss noch einige Ehrungen für langjährige Mitglieder stattfindet und der Nachmittag mit guten Gesprächen seinen Ausklang findet. Es soll alles sehr locker und familiär ablaufen und allen Spaß machen. Ein kleines Dankeschön unter Freunden.

Wie kamen die Kegler mit der neuen Bahn vergangene Saison klar?

Vörg: Ich denke, es war für jeden eine schwere Zeit. Zum einen hatte man keine Zeit sich vernünftig auf die Saison und die Bahnen einzustellen, zum anderen bedarf es bei Segmentbahnen einem enormen Pflegeaufwand, gerade in der Anfangszeit. Da kann sich die Spielbarkeit und die Eigenschaften innerhalb von 48 Stunden schlagartig ändern. Wenn man das nicht gewohnt ist, spielt der Kopf eine ganz große Rolle. Zum Teil muss das eigene Spiel etwas geändert werden. Das in einer laufenden Saison zu trainieren, wohlwissend am Wochenende immer beste Leistungen zu zeigen, ist wirklich schwer und kann auch bei ausbleibendem Erfolg sehr am Selbstvertrauen nagen. Gegen Ende der Saison hat man gesehen, dass es funktioniert und sich die Ergebnisse stabilisieren, das stimmt mich und die Spieler zuversichtlich. Erfreulich ist, dass am Ende die Damen mit der Meisterschaft auch wieder den Weg zurück in die Erstklassigkeit geschafft haben. Mit dem notwendigen Trainingsfleiß und der ein oder Zusatzschicht im Training kommen auch die größeren Zahlen zurück, da bin ich mir sicher.

Redaktion

Volontariat Noah Eschwey ist Volontär in der Lokalredaktion der Schwetzinger Zeitung/Hockenheimer Tageszeitung.

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