Gemeinderat

Keine Lösung für Pausenbereich der Theodor-Heuss-Schule

Antrag der Eppelheimer Liste für Abgrenzung durch Blumenkübel und Schilder sorgt im Gremium für längere Diskussionen

Von 
Volker Widdrat
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Eppelheim. Die Fraktion der Eppelheimer Liste (EL) wollte in der jüngsten Gemeinderatssitzung die Verwaltung beauftragen, den Schulhof der Theodor-Heuss-Schule durch das Aufstellen von Blumenkübeln und Schildern optisch zu kennzeichnen und Änderungen an den Oberflächen der Bauminseln vorzunehmen. Elternbeiräte und Schulleitung hätten sich darüber beschwert, dass während der Pausen fremde Personen auf dem Schulgelände sind oder mit dem Fahrrad über den Schulhof fahren.

Aufsichtspersonen täten sich schwer, fremde Passanten vom Schulhof zu verweisen, meinte EL-Fraktionsvorsitzender Bernd Binsch in der Sitzung. Der Umstand werde dadurch erschwert, dass ein Weg von der Hauptstraße zur Schillerstraße führt. Elternbeiräte hätten angeregt, hier durch Blumenkübel eine optische Abgrenzung herbeizuführen. Eine eindeutige Beschilderung könnte Passanten, Fußgänger und Radfahrer darauf hinweisen, dass es sich um Schulgelände handelt.

Temporäre Sperrung schwierig

Die Oberfläche der Bauminseln mit Rindenmulch einzudecken, habe folgenden Hintergrund: Kinder verletzen sich beim Spielen und Rumrennen und tragen oftmals offene Schürfwunden davon, aus denen die einzelnen Körner in einer langen und schmerzhaften Prozedur entfernt werden müssen. Das Gremium diskutierte lange, es kam aber nichts dabei raus.

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Horst Fießer (CDU/FDP) fragte als erstes nach den Kosten. Die Kennzeichnung könne man auch durch eine Aktion der Schule erledigen. Christa Balling-Gündling (Grüne) stimmte ihm zu: Ein Schulprojekt wäre gut. Claus Reske (SPD) sah die Situation als „nicht zufriedenstellend“. Die Sorgen von Eltern und Lehrern sollten ernst genommen werden. Eine Abgrenzung mit Blumenkästen sei aber nicht sinnvoll: „Ein zusätzliches Verletzungsrisiko.“

Reske plädierte für einen erweiterten Antrag, „den Schulhof während der Pausen für den Durchgangsverkehr zu sperren, das durch entsprechende Schilder zu kennzeichnen und als zusätzliche Maßnahme in den Pausen eine Absperrung, beispielsweise durch ein Band, vorzusehen“. Der Vorschlag brachte noch mehr Unwägbarkeiten.

„Gemeinde hat keine Kapazitäten“

Was werde dann aus dem Schulhof als öffentliches Gelände, etwa beim Weihnachtsmarkt oder bei anderen Veranstaltungen? Eine optische Abgrenzung interessiere wohl auch niemanden, meinte Bürgermeisterin Patricia Rebmann: „Durch Wünsche von Menschen wird das Problem nicht gelöst.“

Balling-Gündling war für eine deutliche Kennzeichnung, wo das Schulgelände anfängt und wo es aufhört. Den Kindern bliebe dann aber nur ein schmaler Streifen, wurde den Räten klar. Und zu welchen Pausenzeiten genau sollte abgesperrt werden? Marc Böhmann (Grüne) war dafür, den Kindern einen attraktiven Aufenthaltsbereich zu bieten. Das Gelände sollte öffentlich zugänglich bleiben.

„Die Baumscheiben bleiben, wie sie sind“, stellte Rebmann klar. Die Verwaltung habe keine Kapazitäten für ein solches Projekt. Linus Wiegand (CDU/FDP) wollte „alles so lassen, wie es ist“.

Die Diskussion drehte sich irgendwann im Kreis. EL-Fraktionsvorsitzender Bernd Binsch wollte über eine Schulhofgestaltung abstimmen, zog den Antrag dann aber zurück. Der Beschlussvorschlag wurde schließlich von der Tagesordnung genommen.

Freier Autor Volker Widdrat ist freier Mitarbeiter.

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