Plankstadt. „Das Leben ist bunt!“ Mit diesen Worten beschrieb der stellvertretende Bürgermeister der Gemeinde Plankstadt am Samstagnachmittag die lebensbejahenden Werke der Künstlerin Silke Ballheimer in seiner Ansprache. Entsprechend gestaltet die Künstlerin ihre Werke. Diese waren am vergangenen Wochenende zur Vernissage zu sehen und werden auch am kommenden Wochenende im Plankstadter Wasserturm zu besichtigen und käuflich zu erwerben sein.
„Kunst im Turm – Malerei in Acryl und Aquarell“ stellt die letzte Ausstellung an diesem besonderen Ort für das Jahr 2022 dar, die im kleinen feierlichen Rahmen eröffnet wurde. Die Einladung dafür sprach im Januar Gabi Tagscherer der Bücherei Plankstadt gegenüber Silke Ballheimer aus.
Gerne nahm die Künstlerin diese an, obwohl die Vorlaufzeit für eine Ausstellung normalerweise eine längere ist. Was aber ist schon normal in Zeiten Coronas? Viele Künstler waren dankbar, dass die Kultur in diesem Jahr wieder aufleben durfte. So auch Silke Ballheimer. Nach der gelungenen Kulturnacht und Aktionen wie beispielsweise „Kunst im Schaufenster“ in Speyer, ließ die Künstlerin die Ausstellung in Plankstadt ebenso zu einem Jahres-Highlight werden.
Eine Portion schwarzer Humor
Kunstinteressierte, Gemeindemitglieder sowie der besagte stellvertretende Bürgermeister Gerhard Waldecker, der es sich nicht nehmen ließ, Dankesworte wie auch einige Gedanken zu Ballheimers Werken auszusprechen, zelebrierten dieses besondere kulturelle Ereignis. Doch auch die Künstlerin ließ es sich nicht nehmen, eine kurze Ansprache an die Besucher zu richten, in der sie ein wenig aus dem Nähkästchen plauderte. So erfuhren die Anwesenden, was sie inspiriert und wie es zu den verschiedenen Motiven aus der Sportwelt konträr zu den zum Schmunzeln anregenden Weinbildern kommt, in die sie gerne ein wenig ihres manchmal etwas schwarzen Humors einfließen lässt. Oft stecken banale Situationen dahinter.
Ein Spaziergang mit dem Lebensgefährten durch die Weinberge nahe ihrer Heimat Speyer oder die an einem gemütlichen Abend im Wein gelandete Fliege. Da kann es durchaus vorkommen, dass die hauptberufliche Mediengestalterin nicht nur ein Gemälde entstehen lässt, sondern sie ihren befreundeten Redakteur Nikolaus Meyer um ein passendes Gedicht bittet, wie es für das Werk „Woimiggle“ der Fall war. Natürlich fand dieses Gedicht in der Ausstellung seinen Platz in direkter Nachbarschaft des Bildes. Was Silke Ballheimer bietet, ist offensichtlich etwas „Warmes fürs Gemüt“, wie sie selbst preisgibt und was ihr wichtig ist, an andere weiterzugeben. Sie möchte mit ihren Bildern Freude bereiten, besonders in Zeiten, in denen alles um einen herum negativer zu werden scheint. Umso wichtiger erscheint es ihr, die Welt durch ihre Bilder bunter werden zu lassen, die Gemüter mit ihrem Humor zu kitzeln, aber auch zu motivieren.
Affinität zum Sport
Durch ihre eigene Affinität zum Sport verarbeitet sie gerne die dort erfahrenen Emotionen. Als ehemalige Marathonläuferin und Schwester einer Triathletin weiß sie zu gut, welche Bedeutung Adrenalin, Motivation, Ehrgeiz oder Optimismus haben. Ihre Werke spiegeln enorme Energie und Siegeswillen wider. Sehr stark tragen dies auch die Bilder zum Behindertensport in die Welt. Ihr Interesse an diesem ist groß und gerne fiebert sie bei den Paralympics mit. Aus diesem Grund ein bedeutender Moment, als sie David Behre, den Paralympic-Sprinter und Goldmedaillengewinner 2016 in Rio, malerisch in Szene setzen durfte. Das Ergebnis darf nun in den Räumen der Duisburger Unfallklinik bestaunt werden.
In die Jahre gekommene Fabriken
Doch Silke Ballheimer kann auch anders. Ihre malerische Liebe gilt ebenso in die Jahre gekommenen und verlassenen Orten oder Fabrikgebäuden. Die dort wahrnehmbare „Musik“, die Gerüche verarbeitet sie in ihren ausdrucksstarken Gemälden. Generell setzt sich die Künstlerin intensiv mit ihren Motiven auseinander, lässt sich vielschichtig inspirieren und möchte ihren Mitmenschen ihre Emotionen und Erfahrungen verbildlicht gerne auch mal mit einem Augenzwinkern, mit auf den Weg geben.
So auch in Plankstadt, obwohl sie lachend zugeben musste, dass sie den Ort bis zum Jahresbeginn noch nie besucht hatte. Ihre erste Handlung im Hinblick auf die Ausstellung war, mit der Kamera den Ort zu erkunden, Informationen zu sammeln und diese teilweise malerisch zu verarbeiten.
So entstand auch das vielseitige und farbenprächtige Werk „Wasserturm“, in das sie sogar den dort gebürtigen „Blumenpeter“ einarbeitete. Verständlich, dass sich die Gemeinde dieses Werk direkt sicherte.
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