Plankstadt. Erst erscheint im kurzen Videoclip ein Kornfeld, dann die Kirche von Plankstadt und plötzlich das provisorische Klingelschild an einer Baustelle – das Bild, das die Produzenten der Castingsendung „The Voice of Germany“ von Kandidat Marc Phillips zeichnen ist ein ländliches und familiäres. Naheliegend, immerhin baut er momentan gemeinsam mit seiner Familie dessen Wohnhaus um. Das ist aber nicht das größte Projekt des 26-Jährigen, der an diesem Freitagabend, 11. Oktober, auf Fernsehsender Sat 1 zu sehen ist. Phillips lebt gerade seinen Traum – auch wenn er es selbst noch gar nicht so richtig realisieren könne, wie er sagt.
Es sei gar nicht so einfach, die Fragen dieser Zeitung zu beantworten, ohne die auferlegten Richtlinien der Produktionsfirma zu verletzen, beginnt Marc Phillips aus Plankstadt. Er wolle es trotzdem versuchen, immerhin ist sein Vorsingen bei der Sat 1-Castingshow „The Voice of Germany“ schon etwas ganz Besonderes. Wer nämlich glaubt, mit der ersten Runde in dem Fernsehformat – den sogenannten Blind Auditions – geht die Reise der Kandidaten los, der täuscht. Bis zum Moment, in dem Marc Phillips auf der großen Bühne stand und auf das Umdrehen der Jury hoffte, war es ein weiter und harter Weg des 26-Jährigen.
Alles dreht sich bei ihm um seine große Leidenschaft - das Singen
An diesem Freitag, 11. Oktober, um 20.15 Uhr sitzen die Fans aufstrebender Musiktalente vor dem laufenden Fernseher. Und besonders viele werden es vermutlich in Plankstadt sein. Bei der aktuellen Auflage des Castingformats „The Voice of Germany“ – und ganz speziell in der Folge, die live ausgestrahlt wird – ist nämlich Marc Phillips dabei, ein Eigengewächs der Gemeinde. Und der Lehramtsstudent ist nicht irgendein Einwohner. In zehn Jahren des privaten Gitarren- und Gesangsunterricht, den er in Plankstadt anbietet, hat er sich einen Namen gemacht.
„Tatsächlich hat mich ein Kommilitone aus meiner Hochschule angemeldet und die ersten Anmeldungsschritte für mich übernommen“, sagt der Castingshow-Kandidat. Die ersten Anmeldeschritte? Was noch alles notwendig war, um im Auswahlprozess herauszustechen, dürfe er nicht verraten. „Was ich aber sagen kann, ist, dass mehrere Hürden überwunden werden müssen, bevor man schließlich bei den ,Blind Auditions‘ in Berlin auf der Bühne stehen darf.“ Insgesamt sei es ein langwieriger und vielschichtiger Weg gewesen, der sich für einen Vollblutmusiker wie Marc Phillips trotzdem ohne Zweifel lohnt.
Englisch und – wen soll es überraschen – Musik wolle der Student an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg einmal unterrichten. In seiner Freizeit höre und mache er gerne Musik. Und auch den Rest des Tages beschäftige sich der junge Mann fast ausschließlich mit Musik. „Gerne gehe ich in der Natur wandern, fahre Fahrrad, repariere Fahrräder und verfolge ansonsten viele kreative Hobbys“, meist laufe dabei allerdings Musik im Hintergrund. Kein Wunder, so habe er es ja auch von klein auf mitbekommen: „Ich bin deutsch/amerikanisch aufgewachsen, in unserem Haus lief immer Musik, dadurch habe ich sehr früh zur Musik gefunden – eher in die Grunge-, Rock- und Metalrichtung. Meine ersten musikalischen Schritte habe ich mit meiner ersten Gitarre gemacht, die mir meine Eltern zu Weihnachten geschenkt haben und langsam dann auch angefangen zu singen.“ Später in der Schule habe er dann in verschiedenen Bands, Musikprojekten und Chören mitgewirkt, meint Familienmensch Phillips, der mit seinem Bruder neben seinem Elternhaus wohnt.
Der Kandidat war auch schon beim Wettsingen in Schwetzingen
„Sehr surreal und ein riesiger, sehr schöner Traum“, beschreibt Phillips die Erfahrung, die er nach den Strapazen des Auswahlprozesses dann endlich machen durfte. „Es war verrückt in diesem Studio zu stehen, dass man schon jahrelang im Fernsehen gesehen hat. Die ganze Zeit dort war überwältigend.“
Besonders im Kopf sei ihm der Austausch mit anderen Teilnehmern und den Mitwirkenden der Show geblieben: „Es fanden viele inspirierende Begegnungen mit Menschen statt, die die gleiche Leidenschaft mit mir teilen.“ Schon wegen der Vernetzung habe sich die Bewerbung voll und ganz gelohnt: „Ich durfte viele neue Kontakte knüpfen und mit unglaublich talentierten Menschen musizieren.“ Für Lampenfieber sei keine Zeit geblieben: „Der Tag ist wie im Traum vergangen – früh angekommen, von einer Station zur nächsten gestolpert und auf einmal steht man auf der Bühne und im Mittelpunkt.“
Dass der Name „Marc Phillips“ dem einen oder anderen Leser ein Begriff ist, liegt übrigens an einer anderen Veranstaltung, die der Gesangslehrer bereicherte: 2016 wurde der damals 20-jährige Vize-Gewinner des Wettsingen in Schwetzingen, organisiert von dieser Zeitung. Ob sich jetzt ein Juror bei Phillips umdrehte und ihn eine Runde weiter buzzerte, kann an diesem Freitagabend auf Sat 1 verfolgt werden.
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