Plankstadt. Scheunenkonzert oder Volksfest – so ganz konnte man den Unterschied beim „Marc & Friends“-Konzert von Marc Phillips in Plankstadt nicht feststellen. Den 26-Jährigen – der in der Ausstrahlung der Casting-Sendung „The Voice of Germany“ (TVoG) am Donnerstag rausgeflogen ist (wir berichteten) – konnten viele der Besucher wohl nur hören. Die musikalische Darbietung erfreute sich nämlich so hoher Nachfrage, dass nicht nur die Scheune des Heimat- und Kulturkreises aus allen Nähten platzte. Auch der Hof glich aus Vogelperspektive mehr einem Ameisenhaufen als einer familiären Veranstaltung eines Plankstadter Bürgers für seine Nachbarn.
Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Und noch viel mehr, wenn man zu spät mit dem Auto anreist. Die Nebenstraßen rund um die Scheune des Heimat- und Kulturkreises in Plankstadt sind nämlich schon wenige Minuten nach Beginn des dreistündigen Konzerts vollständig zugeparkt. Und auch, wenn dann nach langer Suche ein Parkplatz gefunden wurde, hat der Verspätete nicht die Vorteile der so Pünktlichen. Die Scheune ist voll, vor dem Eingang hat sich eine große Menschentraube gebildet. Und Marc Phillips? Der hat gerade erst angefangen.
Draußen beste Stimmung
„California dreamin’, on such a winter’s day“ (deutsch: Von Kalifornien träumen, an einem solchen Wintertag) – so lautete eine der Zeilen aus dem Lied, mit dem ein ganz besonderes Märchen für Marc Phillips aus Plankstadt beginnt. Mit vier Buzzern und jeder Menge Lob überschwemmte der Sänger und Gitarrist die erste TV-Runde bei TVoG. Nun, nachdem Marc Phillips die Show verlassen musste, brachte er das Märchen mit nach Plankstadt – und ließ die zahlreich angereisten Besucher sich fühlen wie in Kalifornien an einem Wintertag.
„Mich durch die Menschenmenge quetschen? Auf keinen Fall“, stellt die 38-Jährige Julia fest, die anfügt: „Hier draußen kann ich alles hören, es gibt Verpflegung und die Stimmung ist super.“ Eine Meinung, die viele der Menschen teilen, die es sich im Vorhof der Scheune des Heimat- und Kulturkreises gemütlich gemacht haben.
Denn die kostenlose Veranstaltung – mit der sich Marc Phillips für die Unterstützung aus seiner Heimatgemeinde bei TVoG bedanken möchte – ist mehr als ein einfaches Konzert. Es ist ein Fest für jeden – mit der musikalischen Untermauerung vieler hochtalentierter Künstler aus dem Umfeld des Gitarren- und Gesangslehrers.
Doch auch, wenn die Nachfrage fast schon den Auftritt eines Mega-stars vermuten ließ, behielt die Veranstaltung doch den familiären und ländlichen Touch, mit dem Marc Phillips schon in der Show ein Millionen-Publikum begeisterte. Eine provisorische, kleine Bühne, nur wenige Zentimeter höher als der Rest des Raums, vollgepackt mit Instrumenten und Technik, mit Platz vor der Bühne für die Kinder und einer altertümlichen Theke, unerreichbar für die meisten in der statischen Menge – und mittendrin der sympathische Musiker.
„Junge“ von den Ärzten
„Nun bitte ich meine Musikschüler vor, mit denen ich vor ungefähr eineinhalb Jahren eine Band gegründet habe“, sagt der junge Mann, der auf einem Hocker Platz genommen hat, die Akustikgitarre lässig auf dem Knie ruhend. Drei Kinder, zwischen zehn und zwölf Jahren, betreten die Erhöhung. Wenige Sekunden später beeindrucken sie mit Punkrock-Klassikern wie „Junge“ von den Ärzten und Deutschpop-Songs aus den 2000ern.
„Wir wollten einfach mal sehen, was hier los ist“, erzählt Andreas, der mit einer Hand den Kinderwagen schiebt und an der anderen seine Tochter hält. Natürlich habe die Familie das Spektakel mit einem Mann aus Plankstadt ganz genau verfolgt: „Die Stimme von ihm ist einfach unglaublich. Ich bin gespannt, was wir noch alles von ihm hören dürfen.“ nesy
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