Kommunalpolitik

Michael Treiber (Eppelheimer Liste) ist neu im Gemeinderat

Mit 1264 Stimmen wurde Michael Treiber für die Eppelheimer Liste ins Gremium gewählt. Für Eppelheim sieht er dringenden Handlungsbedarf beim Verkehrsfluss in der Hauptstraße.

Von 
Stefan Kern
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Michael Treiber ist mit 1264 Stimmen für die Eppelheimer Liste in den Gemeinderat eingezogen. © Privat

Eppelheim. In das klassische Format eines Lebenslaufes lässt sich der Werdegang Michael Treibers nicht packen. Geboren 1963 in Heidelberg und in Eppelheim groß geworden, machte er nach der Schule eine Ausbildung zum Werkzeugmacher mit IHK-Abschluss. Dabei zeigte sich, dass sein Abschluss quer zur Zeit stand. Sein Know-how war an der Schwelle zum digitalen Zeitalter veraltet, bevor er in den Job starten konnte. Und so begann, wie er selbst sagte, eine kleine Odyssee durch verschiedene Jobs.

Zur Person

Michael Treiber kam 1963 in Heidelberg zur Welt, lebte sein ganzes Leben aber in Eppelheim.

Gelernt hat Treiber zuerst Werkzeugmacher und später Werbetechniker. Heute ist er Rentner.

Treiber ist geschieden und hat einen erwachsenen Sohn.

Für die Eppelheimer Liste stand er auf Listenplatz elf und schaffte 1264 Stimmen, was ihn als Vierten von vier Ratsmitgliedern in den Gemeinderat führte. ske

Doch so unstetig sein Berufsleben war, auch bedingt durch eine Behinderung, so beständig war sein Engagement für Eppelheim und seine Menschen. Neben zwölf Jahren Kirchengemeinderat, aktive Mitgliedschaft in mehreren Vereinen, war er auch lange in der SPD. Für sie war er vor rund sechs Jahren ein halbes Jahr als Nachrücker im Gemeinderat. Seit 2022 ist er nun Rentner und für ihn stand fest, dass er jetzt sowohl Zeit als auch noch Kraft habe, um für Eppelheim einzustehen. Und so entschied er sich noch einmal dazu, es als Gemeinderat zu versuchen und zwar für die Eppelheimer Liste. Eine Rechnung, die mit 1264 Stimmen aufging, so dass er nun Mitglied der vierköpfigen Fraktion der Eppelheimer Liste ist.

Viele verschiedene Berufe ausgeübt

Er macht im Gespräch mit der Schwetzinger Zeitung keinen Hehl daraus, dass seine Erwerbsbiografie nicht dem linearen Idealbild entspreche. Ziemlich selbstbewusst erklärt er aber auch, dass sie das nicht muss. Ein Mensch sei mehr als nur ein Marktteilnehmer. Und zwar auf der Arbeitsseite wie auch auf der Konsumseite. Ohne es zu wissen übernahm er damit einen Gedanken des Ökonomen und Sozialphilosophen Wilhelm Röbke, einem der Väter der Sozialen Marktwirtschaft. Sein prägender Satz: „Die Zentren des Lebens, finden sich an den Rändern des Marktes“. Was keinesfalls heißt, dass man nicht arbeiten solle. Treiber war hier stets am Ball.

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Er hat als Taxifahrer gearbeitet, als LKW-Fahrer, in verschiedenen Supermärkten und in Asylunterkünften. Auch eine Ausbildung zum Werbetechniker hat er absolviert und sich 2012 für einige Jahre als Werbetechniker selbstständig gemacht. Aber er hatte das Gemeinwesen stets im Blick. „Das Soziale war mir immer wichtig.“ Zwölf Jahre war er als Kirchengemeinderat tätig und Vereine lagen und liegen ihm am Herzen. Mitglied war er beim Motorsportclub, dem Deutschen Roten Kreuz, Turnverein und dem früheren Kegelsportverein. Es sind diese Dinge, die in den Augen Treibers die Gesellschaft zusammenhalten. Und deswegen will er sich als Gemeinderat hier auch einbringen. Vor allem mit dem Schwerpunkt Jugendarbeit. Stolz ist er darauf, dass es gemeinsam mit den Jusos gelang, ein Jugendhaus im ehemaligen Wasserwerk zu verwirklichen. Es sind Geschichten, an die er anknüpfen möchte. Am Ende sei das soziale und respektvolle Miteinander über alle Grenzen hinweg entscheidend, damit so etwas wie Gesellschaft gelänge. „Wir gehören doch alle zusammen.“

Der Stadt einen höheren „Wohlfühlfaktor“ verleihen

Darüber hinaus sieht er dringenden Handlungsbedarf beim Verkehrsfluss in der Hauptstraße. In seinen Augen müssten die Schienen raus und für ein Ersatz mit Bussen gesorgt werden. Gerade für Fahrradfahrer würde das in Sachen Sicherheit ein großes Plus bedeuten. Unerlässlich sei auch eine allgemeine Verkehrsberuhigung. „Wir müssen Eppelheim zu einem Ort mit einem deutlich höheren Wohlfühlfaktor machen.“

Auf der To-do-Liste Treibers findet sich auch der Haushalt, genauer die hohen Schulden der Stadt. Irgendwie müsse es gelingen, diese einzugrenzen. Dabei gehe es am Ende auch um den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die kommunale Handlungsfähigkeit sei da wichtig, denn sie bedeute, dass die Gemeinschaft ihren Zielen gemäß die Lebensbedingungen gestalten kann.

Freier Autor Stefan Kern ist ein freier Mitarbeiter der Schwetzinger Zeitung.

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