Tierbabys

Nachwuchs im Vogelpark Plankstadt: Daisy und Donald sind Eltern

Die Kinderstube im Vogelpark Plankstadt ist mit Leben gefüllt. Kanarienvögel, Wachteln und Hausrotschwanz haben Nachwuchs bekommen.

Von 
Linda Saxena
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Flauschig und ziemlich klein: So sieht der Kanarienvogel-Nachwuchs von Mama Daisy und Papa Donald aus. © Alexandra Ulrich

Plankstadt. Die Kanarienvögel im Vogelpark Plankstadt haben Zuwachs bekommen. Das Küken von Mutter Daisy, eine Kanarienhenne, und Vater Donald, ein Kanarienhahn, ist am 3. Mai geschlüpft und mittlerweile etwas über eine Woche alt. „Es ist der erste Nachwuchs der beiden“, sagt Alexandra Ulrich. Sie züchtet die Kanarien hobbymäßig, welche dann in den Vogelpark Plankstadt umsiedeln. „Wir sind ganz gespannt, wie sich das Tier entwickelt“, sagt sie. Ob es ein weibliches oder ein männliches Tierbaby ist, wisse man noch nicht. „Erst nach der Jugendmauser, also wenn das Tier seine erste Federn verliert, sieht man die Endfärbung des Gefieders sowie Geschlecht eindeutig.“ Daher hat der Vogel-Nachwuchs auch noch keinen Namen.

So oft brüten die Tiere im Vogelpark Plankstadt

Wie oft es Nachwuchs im Vogelpark gibt, kommt ganz auf die Lust und Laune der Tiere an. „Da wir nicht auf Zucht ausgelegt sind, lassen wir zum großen Teil der Natur ihren Lauf. Natürlich schauen wir, dass der Nachwuchs zum Park, seinen Bestand und Auslastung passt. Wenn die Tiere brüten möchten, wird das von uns nicht unterbunden, aber auch nicht forciert“, erklärt Alexandra Ulrich.

Manche Tiere können auch im geschützten Rahmen Nachwuchs bekommen, um den Bestand zu erweitern, so die Expertin. So zum Beispiel die Kanarien, die etwas mehr Ruhe benötigen, um zu brüten und ihren Nachwuchs groß zu ziehen. Dabei bleibt es oft nur bei dieser einzigen Starthilfe. In der Regel kümmern die Elterntiere ihren Nachwuchs auf, so Ulrich. Dies sei schlicht und ergreifend für den Nachwuchs die beste Option. Nur sehr selten wird von den Ehrenamtlichen im Vogelpark eingegriffen.

Schaut zwar böse, ist es aber nicht: Das Jungtier des Hausrotschwanzes. © Alexandra Ulrich

Der Kanariennachwuchs ist nicht das einzige Tier in der Plänkschder Kinderstube. Am Montag sind 13 Wachteln eingezogen, um die sich ein anderes Mitglied kümmert. Aktuell befinden sich die Wachtel-Kinder noch im Winterhaus, für die Temperaturanpassung und zum Schutz. Die Kleinen sind circa fünf Wochen alt. „Auch bei den Wellensittichen ist mit natürlichem Nachwuchs zu rechnen und vielleicht hat man auch schon im Enten-/ Gänsegehege einen Blick auf den Nachwuchs erhaschen können“, sagt Alexandra Ulrich.

Vogelpark in Plankstadt sucht immer nach Ehrenamtlichen

Die Aufzucht von Jungen wäre in Plankstadt gar nicht ohne die freiwilligen Helfer möglich, die sich um den Park und die Tiere kümmern. „ Wir freuen uns über jeden Helfer, der bei uns mit anpacken möchte“, heißt es aus dem Vogelpark. Hierzu können Interessierte gerne samstags von 9 bis 12 Uhr in den Park kommen und einfach mal mit anpacken. „Vielleicht ist es genau die ehrenamtliche Arbeit, die so richtig Spaß macht. Wir sind auch wirklich eine tolle Truppe“, sagt Ulrich.

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Bei den Arbeiten sei für jeden etwas dabei - von Grünanlagenpflege über Volierenreinigung bis hin zu handwerklichen oder kreativen Tätigkeiten. Sowohl der Futterdienst als auch die „Gemüsekutscher“ seien im Moment wieder voll belegt, sodass aktuell tatsächlich kein akuter Bedarf herrscht. „Was uns aber wirklich helfen würde, wären ein paar Ehrenamtliche mit handwerklichem Geschick - gerne auch mit entsprechender Ausbildung wie Elektriker und Allrounder.“

Junge Wildvögel in der Natur: Nicht immer ist eine Rettung notwendig

Ein Anliegen ist dem Vogelpark in Plankstadt sehr wichtig. „Aktuell werden viele Vogelkinder flügge und verlassen das Nest. Viele dieser Vogelkinder, auch genannt Ästlinge, werden außerhalb des Nestes von den Elterntieren versorgt. In dieser Zeit, rund zwei bis drei Wochen, erlernen die Ästlinge von den Eltern richtig fliegen und alles, was sie für ein Wildvogelleben brauchen“, so Alexandra Ulrich.

Leider würden die Menschen diese vermeintlich hilflosen Vögel oft einpacken. Dadurch platzen viele Wildvogelauffang-Stationen aus den Nähten. Im Umkreis von 30 Kilometern seien die Pflegeplätze besonders rar. Dieser Platz werde für die Notfälle benötigt, so der Vogelpark.

Wann Vögel Hilfe brauchen

  • Nackte Nestlinge , diese sollten bis zur Übergabe warm gehalten werden. Bitte in ein Handtuchnest auf eine Handwarme Wärmflasche setzen.
  • Nestlinge, die noch im Nest sein sollten und herausgefallen sind. Meist liegen diese auf den Beinchen und hüpfen nicht weg. Ist das Tier komplett befiedert, munter und das Nest erreichbar, kann es zurückgesetzt werden. Ist das Nest nicht erreichbar, bitte auch hier handwarm halten, um den Stoffwechsel aktiv zu halten und einer geeigneten Pflegestelle übergeben
  • Bei Katzenkontakt , offene Wunden, Frakturen oder wirkt krank : Diese Tiere müssen einem vogelkundigen Tierarzt vorgestellt werden. Das Tier in ein Handtuchnest setzen, alternativ geht ein Karton mit Luftlöchern.
  • Fensterkollision: Einen Karton mit Luftlöchern versehen oder Vogel in ein Handtuchnest setzen. Diesen verschließen, nach zwei bis drei Stunden im Freien schauen, ob der Vogel wieder fit ist, ansonsten Tierarzt und Pflegestelle.

Ein Ästling aber benötigt keine Hilfe von Menschen. Doch wie erkennt man ein solches Tier? „Es ist befiedert und bewegt sich auf seinen Füßen vorwärts, meist zu Beginn ein hopsender Gang. Die Elterntiere rufen ihre Kinder und lotsen diese so“, sagt die Expertin. Sie rät dazu, das Tier zu beobachten und auf Elterntiere in der Nähe zu achten.

Für alle Fundvögel gelte eine wichtige Regel: Kein Wasser verabreichen. Denn: „Die Luftröhre liegt direkt hinter der Zunge. Wenn Wasser in die Luftröhre gelangt, droht ein sekundäres Ertrinken.“ Auch Füttern sollte unterlassen werden und nur in Absprache mit Experten und Tierärzten erfolgen.

Der Vogelpark Plankstadt weist darauf hin, dass er keine Wildvogelauffang-Station ist und nicht die Kapazitäten einer Station hat. „Wir bitten eindringlich, dass keine Kartons, Tüten mit Wildvögeln im Park deponiert werden. Der Park ist nicht durchgängig besetzt. Oft verenden die Tiere qualvoll“, so der Aufruf der Ehrenamtlichen.

Die Wachteln haben sich prächtig im Vogelpark in Plankstadt entwickelt. © Katharina Haag

Redaktion Linda Saxena ist Print- und Online-Redakteurin in der Lokalredaktion der Schwetzinger Zeitung/Hockenheimer Tageszeitung und zuständig für Plankstadt und Eppelheim.

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