Plankstadt. Hier blieb sinnbildlich kaum ein Stein auf dem anderen: Die Kernsanierung des Plankstadter Lehrschwimmbeckens war ein enormer Kraftakt, der manche der beteiligten Baufirmen an ihre Kapazitätsgrenzen brachte. Auch ansonsten kam es in den rund 20 Monaten reiner Bauzeit zu einigen Verzögerungen (wir berichteten). Doch zumindest bei den Kosten blieb das Großprojekt im angepeilten Rahmen: Rund 4,5 Millionen Euro sind es laut Gemeinde geworden, wovon Land und Bund etwa die Hälfte durch Förderungen übernehmen.
Zu tun gab es viel, denn die knapp 60 Jahre alte Bausubstanz forderte zahlreiche Erneuerungen. So wurde das gesamte 16 mal acht Meter große Becken ausgetauscht, was beim Abbruch des sehr massiven Stahlbetons zu manchen Schwierigkeiten führte. Der neu verbaute Edelstahl ist nun deutlich einfacher zu reinigen und soll länger halten.
Wassertiefe kann im Schwimmbecken in Plankstadt individuell angepasst werden
Auch der alte Hubboden musste mühsam entfernt werden. Ihn ersetzt ein neues Modell, das es weiterhin ermöglicht, die Wassertiefe im Becken individuell anzupassen. „Das ist gerade für den Schwimmunterricht der beiden Grundschulen von entscheidender Bedeutung. Dank einer neuen Technik lässt er sich auch schneller verstellen“, erklärte Architekt Christopher Ansorge bei der Einweihung.
Die Wasseraufbereitung erfolgt jetzt außerdem ohne Chlor, wie Bauamtsleiter Andreas Ernst betonte: „Stattdessen haben wir eine Ozonanlage. Dadurch entfällt auch der typische und etwas stechende Schwimmbadgeruch von früher.“ Zudem wurde das Becken leicht erweitert, um einen zusätzlichen Einstieg zu ermöglichen, der vor allem älteren Badnutzern zugutekommen soll: Eine Treppe samt Geländer ergänzt jetzt die klassischen Leitern.
Umkleiden sich auch saniert worden
Neue Fliesen, optimierte Bereiche für die Badeaufsicht sowie für das Lagern von Schwimmutensilien und komplett überarbeitete Umkleiden ergänzen die umfassende Sanierung, die damit nicht nur optisch viele Vorteile mit sich bringt. „Wir sind mit all diesen Maßnahmen am Ende tatsächlich rechtzeitig fertig geworden. Lediglich bei der Heizung müssen wir noch etwas nacharbeiten und im Außenbereich muss noch der neue, schwellenfreie Zugang zum Schulhof fertiggestellt werden. Der behindertengerechte neue Eingang zum Parkplatz Richtung Schwetzinger Straße ist aber schon nutzbar und ermöglicht insbesondere Rollstuhlfahrern, künftig viel einfacher in das Bad zu gelangen. Dort können sie nun auch eine großzügige Umkleide samt eigener Sanitäranlagen nutzen“, erläuterte Ernst.
Genutzt werden kann das Hallenbad ab diesem Montag wieder von den beiden Plankstadter Grundschulen, die hier klassischen Schwimmunterricht abhalten werden. Ergänzt wird dieses Angebot von der örtlichen DLRG sowie gleich zwei Schwimmschulen, die privaten Unterricht im Programm haben. Doch nicht nur für die Jüngsten ist das Lehrschwimmbecken gedacht, sondern insbesondere auch für die älteren Einwohner. Neben dem Gesundheitssportverein bieten gleich mehrere Institutionen Aquasport an, der ebenfalls von der verstellbaren Tiefe des Beckens profitiert.
Ein „normaler“ Schwimmbadbetrieb für die Öffentlichkeit soll hingegen nur mittwochs für drei Stunden stattfinden. Genaue Infos und der Starttermin werden noch von der Gemeinde bekanntgegeben.
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Schwetzinger Zeitung Plus-Artikel Kommentar Hallenbad in Plankstadt ist ein Leuchtturm in klammen Zeiten