Gemeindeleben

Plankstadter Bürgermeister zeigt Neubürgern die neue Heimat

Nils Drescher fährt mit knapp 60 interessierten Neu-Plankstadtern mit Fahrrädern von Neubauten über Gewerbegebiete bis zum Trausaal durch die Gemeinde.

Von 
Yannick Hug
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Plankstadt. Sichtlich zufrieden begrüßte Bürgermeister Nils Drescher knapp 60 interessierte Radler vor der Mehrzweckhalle zur Fahrradtour für Neubürger der Gemeinde. Er freue sich, dass das Interesse zum Empfang der etwas anderen Art so groß sei. Auf dem Programm stand am Sonntagmittag bei strahlendem Sonnenschein für die im letzten Jahr zugezogenen Neuplankstadter eine persönliche und familiäre Radtour durch die Gemeinde.

Angefangen bei den Entwicklungsflächen rund um die Mehrzweckhalle ging es für die Radler über das Gewerbegebiet zu den Spargelhöfen und über den Festplatz wieder zurück ans Rathaus. Aufgrund der Gruppengröße wurden die Teilnehmer in zwei Gruppen aufgeteilt – eine Gruppe wurde von Bürgermeister Drescher selbst geführt, die andere von seinem ersten Stellvertreter Gerhard Waldecker, die die gleiche Tour in die andere Richtung fuhr.

Und so radelten die beiden Gruppen nach einer kurzen Einführung über die Gemeinde und die bald der Vergangenheit angehörenden Mehrzweckhalle los. Plankstadt hat in jeder Altersgruppe neue Bürgerinnen und Bürger für sich gewinnen können, von klein bis alt. Los ging es bei Bürgermeister Drescher in der Nähe vom Antonius-Quartier bei einer Vorstellung des neuen „Kultur- und Sportquartier Westend“. Als kleines vorläufiges Highlight der Tour öffnete der Bürgermeister kurzerhand den Bauzaun zu den Entwicklungsflächen, die später laut Drescher auch etwa 17.000 Quadratmeter Wohnfläche bieten werden, mit Blick auf den schon weit fortgeschrittenen Bau der neuen Sporthalle. „Wir weihen jetzt gemeinsam diese Straße ein“, sagte er, während er mit einem Lastenrad auf der vom Baustellensand verdeckten neu gebauten Straße erstmals lang fuhr.

Klimaneutrale Sporthalle und städtebauliche Philosophie in Plankstadt

Mit Thermosolar und Wärmespeicher beheizt sei die neue Halle nicht nur bilanziell klimaneutral, sondern zu 90 Prozent auch tatsächlich. Oft finde die Klimaneutralität ja über andere Wege statt als direkt vor Ort, so Drescher. Neben den Erläuterungen über die Zukunft des „Westend“ und seine Wohnhäuser wurde der Bürgermeister auch ganz allgemein.

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Plankstadt zeichne sich durch die städtebauliche Philosophie aus, dass es nämlich keine Hochhäuser gäbe. Den Wasserturm und die beiden Kirchtürme könne man immer von den Feldern sehen, da das höchste Gebäude gerade mal viereinhalb Stockwerke habe. Daran werde sich auch in Zukunft nichts ändern, versicherte Drescher.

Danach ging es für die Gruppe zum Gewerbegebiet. Am Bauhof wurden die Neubürger über die verschiedenen Firmen und deren Geschichte aufgeklärt. Aber auch gewerbliche Neuzugänge waren Thema, wie ein Baggerhersteller und Fleischproduzent. Auf den Spargelfeldern konnte der Bürgermeister über die landwirtschaftliche Geschichte der historischen „Bauerngemeinde“ berichten. Man könne sich hier vor Ort, „direkt vom Feld“, den Spargel holen. Das sei „ein Stück Lebensqualität“. Das „Plänkschder Wäldl“ wurde ebenfalls humoristisch bestaunt.

Empfang im Rathaus und Plankstadts Imagefilm

Nach einem kurzen Zwischenstopp am Festplatz, bei dem Drescher für die Unterstützung des Wochenmarkts warb und das „rege Vereinsleben“ in der Gemeinde betonte, ging es dann wieder zurück ins Rathaus. Im Trausaal kamen dann alle zusammen, auch diejenigen, die nicht mitradeln konnten. Rund 80 Neubürger hatten sich laut Bürgermeister für den Empfang angemeldet. Das sei eine Quote von rund zehn Prozent der Neubürger, also „ein voller Erfolg“. Die Radtour sei eine Art „Verlobung“ gewesen, nun wolle der Bürgermeister die Neuzugänge im Trausaal mit Plankstadt „Kraft des mir verliehenen Amtes verheiraten“, sagte er in seiner Ansprache. Dazu wurde der Imagefilm zur 1.250-Jahrfeier gezeigt und das Musikvideo zum Lied „Mitten in Plankstadt“.

Draußen wartete schon der Plankstädter Carneval Club mit Burger und Pommes auf die hungrigen Neubürger, was der seit mittlerweile seit vier Jahren stattfinden Radtour auch den Spitznamen „Neuburgerempfang“ einbrachte. Essen und Getränke gab es von der Gemeinde als Willkommensgeschenk.

Positive Resonanz der Neubürger auf die „Neuburger“

Dieses Angebot der Gemeinde wurde sehr positiv aufgenommen. Scott Hillberry, der vor einem Jahr aus den USA nach Plankstadt kam, hat sogar schon bei der Müllsammelaktion vor wenigen Monaten teilgenommen. Er kenne schon vieles. Jetzt habe er erstmals einen umfänglichen Rundumblick über die Gemeinde erhalten. Er betonte, dass die Entwicklungen am Westend und dem Gewerbehof zeigten, dass „Plankstadt wächst“. Dagmar Leffers kommt eigentlich von der Nordseeküste in der Nähe von Bremerhaven. Ihr Sohn sei schon vor einiger Zeit nach Schwetzingen gezogen und habe sich von den Menschen in der Region derart willkommen gefühlt, dass er nie wieder in den Norden zurückgehe. Dagmar Leffers hat sich für Plankstadt entschieden, ist sogar „begeistert“.

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Letztes Jahr im April habe sie den Sprung in den Süden gewagt und sieht Plankstadt als „sehr engagiert“. Die Menschen seien „herzlich“, die seien im Norden „eher rauer“. Leffers lobte auch das Engagement vom Rathaus: „Es ist super, dass so etwas organisiert wird und man so persönlich von der Obrigkeit begrüßt wird“, sagte sie mit einem Schmunzeln. Sie sehe bei den Plankstadtern und der Gemeindeverwaltung „die Liebe für dieses Fleckchen Erde“.

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