Plankstadt. Die Sanierung der Ortsmitte wird nun doch teurer, als ursprünglich geplant. Grund dafür ist eine marode Trinkwasserleitung, die dringend ersetzt werden muss. Konkret geht es dabei um die Leitung im Verlauf der Schwetzinger Straße in Richtung Westen bis zum Waldpfad und im Brühler Weg bis zum westlichen Ende der Kirche. Der Gemeinderat hat diesem Vorhaben in seiner jüngsten Sitzung zugestimmt.
Im Zuge des Austausches ist es wichtig, auch die Hausanschlüsse der Trinkwasserleitungen mit zu ersetzen, da diese zum größten Teil aus dem Jahr 1906 stammen, betonte Bürgermeister Nils Drescher. Damit sei es notwendig, den Straßenkörper inklusive der Gehwege neu aufzubauen. In der Schwetzinger Straße betrifft das den Fahrbahnbau in Asphalt und die Gehsteige in Pflaster. Im Brühler Weg ist es durchgängig Pflaster.
Die Leistungen sind nicht in der ursprünglichen Planung und somit auch nicht in den genannten und vom Gemeinderat beschlossenen Kosten in Höhe von 2,35 Millionen Euro enthalten. Der Ausbau bis zum Waldpfad bedeutet zusätzliche Kosten in Höhe von rund 300 000 Euro und beim verlängerten Ausbau in den Brühler Weg von etwa 220 000 Euro. In Summe kommen also 520 000 Euro zusätzlich auf die Gemeinde zu. Wie die restlichen Arbeiten ist aber auch der Austausch der Leitung förderfähig. Der Gesamtbetrag der Sanierung erhöht sich damit auf 2,87 Millionen Euro.
Schieberkreuz erneuern
Im Vorfeld müssen außerdem im Bereich der Kreuzung Schwetzinger Straße/Waldpfad das Schieberkreuz und dessen Anschlussleitungen des Trinkwassernetzes in alle vier Straßeneinmündungen mindestens auf den ersten sechs Metern erneuert werden. Sonst würden beim Anschließen der neuen Leitungen an den Kreuzungsbereich die vorhanden, alten Leitungen brechen, heißt es in der Sitzungsvorlage.
Thomas Burger von der Grünen Liste Plankstadt (GLP) wollte wissen, ob man bei den Arbeiten abschnittsweise vorgehen wolle. „Das steht derzeit noch nicht fest“, antwortete Drescher. „Die Anwohner werden zeitweise erheblich eingeschränkt sein, wir versuchen aber eine gute Lösung zu finden“, sicherte er zu. Die Gemeinde wolle etwaige Straßensperrungen so kurz wie möglich halten, es bleibe allerdings nicht aus, zwischenzeitlich Parkverbotszonen einzurichten.
Der Gemeinderat stimmte einstimmig – mit Ausnahme des befangenen Knut Doll (GLP) – der Erweiterung zu. Außerdem stellte das Gremium die zusätzlichen Mittel in Höhe von 520 000 Euro im Wesentlichen im Haushalt 2023 bereit.
Infrastruktur für neue Hallen
Einen Schritt weiter ist die Gemeinde nun auch in Sachen Kultur- und Sportquartier. Für den Bau der neuen Hallen sei die Erschließung des gesamten Quartiers notwendig – Verkehrs-, Fuß- und Radwege, Kanalisation, Trinkwasser- und Glasfaserleitungen werden benötigt. Außerdem müssen Stromleitungen zur Versorgung des Gebietes und für die Straßenbeleuchtung verlegt werden. Ohne diese Strukturen könne man die Hallen weder bauen noch betreiben.
Auch die Quartiersstraßen müssen zeitnah errichtet werden, weil sie als Rettungswege vorgesehen sind. Für die energetische Versorgung ist aktuell vorgesehen, ein sogenanntes kaltes Nahwärmenetz zu verlegen. Auch diese Verlegung ist bei den Erschließungsarbeiten zu planen, ebenso wie der Anschluss der Kultur- und Sporthallen an das Fernwärmenetz, heißt es in der Vorlage.
Eine zusätzliche Herausforderung sei die Infrastruktur in zwei Abschnitten – vor und nach dem Abriss der Mehrzweckhalle – durchzuführen. Um in solchen Projekten zwischen Planung und Bau wenig Reibungsverluste zu produzieren, habe sich die Gemeinde bei den letzten Baugebieten für die gesamte Durchführung durch einen Erschließungsträger entschieden. Die Erfahrungen seien positiv, sodass die Verwaltung vorschlage, auch das Kultur- und Sportquartier mit einem Erschließungsträger zu realisieren.
Drei Büros haben ein Angebot eingereicht und sich in einer Ausschusssitzung präsentiert. Der Ausschuss habe die Angebote anschließend ausgewertet und empfehle dem Gremium, den Auftrag der GKB-AG zu erteilen. Einstimmig folgte der Gemeinderat dieser Empfehlung.
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