Nachruf - Architekt Edgar Treiber ist im Alter von 89 Jahren verstorben / Er war Gründungsmitglied von „Doomools un’ jezzard“ / Klassische Musik als Ausgleich

Projekte von Architekt Edgar Treiber prägen Plankstadter Ortsbild

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sr/zg
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Edgar Treiber ist im Alter von 89 Jahren verstorben. © Kocher

Plankstadt. Die Gemeinde ist um einen angesehenen und bedeutenden Bürger ärmer. Am 28. Februar verstarb Architekt Edgar Treiber im Alter von 89 Jahren. Er hatte in seiner Heimatgemeinde und auch außerorts eine große Anzahl an Gebäuden geplant und die Bauarbeiten akribisch überwacht. Sein Büro kannte keine festen Bürozeiten. Man könnte fast von einem Kommunikationszentrum sprechen.

Einige seiner Projekte erwiesen sich als ortsbildprägend. An der Kreuzung Brühler Weg/Schubertstraße entstand nach seinen Plänen ein ästhetisches giebelständiges Wohn- und Geschäftsgebäude, sozusagen als zweiter Ortsmittelpunkt. Architektonisch hervorragend gelungen ist das Gemeindezentrum mit Sitzungssaal für den Gemeinderat, Veranstaltungsraum im Untergeschoss, Bücherei, Gastwirtschaft, Wohnungen und dies unter Einbeziehung des vorhandenen Feuerwehrgerätehauses. Zusammen mit seinem Plankstadter Kollegen Karlheinz Renkert hatte er das Projekt geplant und die Bauarbeiten überwacht. Hierzu ist anzumerken, dass sich der Gemeinderat lange Zeit mit dem Vorhaben befasst hatte. Verschiedene Pläne wurden vorgelegt, die jedoch nicht überzeugten. Die von den Architekten-Team Renkert und Treiber schließlich vorgelegte Planung begeisterte die Mehrheit des Gremiums, sodass das Projekt plangemäß durchgeführt wurde.

Glückliche Ehe

Wie Edgar Treiber Neues mit Altem harmonisch verbinden konnte, bewies er auch im privaten Bereich. Die Familie Treiber erwarb das Gebäude in der Friedrichstraße 23. Rechts neben dem ehemaligen Geschäfts- und Wohngebäude wurde auf dem freien Platz nach dem Plan von Edgar Treiber ein modernes Wohngebäude erstellt. Und er war vielseitig. Als Ausgleich zu seinem Beruf war er ein großer Fan der klassischen Musik, sowohl von rein instrumentalen Stücken als auch von Opern. Das vererbte er an seine Nachkommen. So umrahmte sein Enkel Marlon Kocher die Gedenkfeier für den Heldentenor Jean Cox musikalisch ausgezeichnet am Flügel. Und wenn wir schon bei seinen Angehörigen sind, muss die Feststellung getroffen werden, dass Treiber ein ausgesprochen familiärer Typ war. Mit seiner Frau Rosemarie war er bis zu deren Tod 2010 glücklich verheiratet. Zwei Töchter entsprossen der Ehe. Hinzu kommen sechs Enkel und zwei Urenkel.

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Mit Leib und Seele war der Verstorbene ein „Erz-Plänkschter“, überaus interessiert an der Geschichte seiner Heimatgemeinde und deren Entwicklung bis zur Gegenwart. Ende 2011 ergriff er die Initiative, um einen historischen Stammtisch zu gründen. In der TSG-Vereinsgaststätte wurde der Arbeitskreis „Runder Tisch – Doomools un‘ jezzard“ gegründet. Gründungsmitglieder waren neben Edgar Treiber Valentin Baust, Ulf-Udo Hohl, Albert Schardt und Helmut Schneider. Kurze Zeit später kam Hans Ochs dazu, wie auch Dr. Friedrich Rösch, Heinz Wink, Otto Günther und Werner Engelhardt. Am 12. Oktober hat sich der Stammtisch als Verein konstituiert. Als drei Obmänner wurden Edgar Treiber, Hans Ochs und Ulf-Udo Hohl gewählt. Die Vereinsmitglieder wurden echte Freunde. Der größte Erfolg des Vereins war wohl die Herausgabe der Broschüre „Jean Cox – Erinnerungen an einen großen Sänger“ und die Gedenkveranstaltung 2014 im vollbesetzten Sitzungssaal. Ein weiterer Erfolg war die Ausstellung „Erhaltenswertes Plankstadt“ 2015 im Wasserturm. Mit dieser Aktion hatte „Doomools un‘ jezzard“ den Wasserturm für Kulturveranstaltungen interessant gemacht. Es gäbe noch über eine Reihe von Aktionen zu berichten. Ohne Edgar Treiber mit seinem großen Wissen über seine „Plänkschter“ und die Entwicklung seiner Heimatgemeinde wäre vieles nicht möglich gewesen. Die Mitglieder von „Doomools un‘ jezzard“ trauern um ihn. sr/zg

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