Aktionstag

Umweltschutz in Plankstadt: Beim "Dreck-weg-Tag" geht es dem Müll an den Kragen

Rund 30 Freiwillige nehmen an der Aktion teil. Ausgerüstet sind sie mit Müllsäcken, Greifzangen und Warnwesten. Besondere "Müll-Hotspots" gibt es in jedem Jahr.

Von 
Hannah Beisel
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Bernhard Müller, Leiter der Aktion und langjähriger Umweltbeauftragter der Gemeinde, erklärt zum Beginn des „Dreck-weg-Tags“ die verschiedenen Sammelgebiete in und um Plankstadt. © Hannah Beisel

Plankstadt. Umweltschutz geht alle an – unter diesem Motto steht der „Dreck-weg-Tag“, der dem Müll und der Verschmutzung den Kampf ansagt. Trotz des eher trüben Wetters, das mit anfänglichen Regenschauern die Aktion erschwerte, kamen am Samstagmorgen rund 30 Freiwillige zusammen, um Plankstadt wieder zu einem schöneren und müllfreien Ort zu machen. Ausgerüstet wurden die Müllsammler von der Gemeinde mit Müllsäcken, Greifzangen und Warnwesten. Nach der Aktion konnten sie sich dann bei einem gemeinsamen Helferessen miteinander austauschen.

Besondere „Müll-Hotspots“ waren wie auch in den vorherigen Jahren die alte Bahnlinie, die Tunnelüberdeckung, das Plänkschter Wäldchen und – erschreckenderweise – das Biotop zwischen Kurpfalz- und Ringstraße. „Sondermüll, wie zum Beispiel Lacke, hat zum Glück in den letzten Jahren abgenommen“, erzählte Bernhard Müller, Leiter der Aktion und langjähriger Umweltbeauftragter der Gemeinde.

„Aber uns ist aufgefallen, dass vor allem Verpackungsmüll wie zum Beispiel To-Go-Becher oder Plastikverpackungen zugenommen haben. Besonders die Abfahrt an der Autobahn ist schlimm: Da werfen die Leute einfach achtlos ihren Müll aus dem Fenster. Dort können die Müllsammler aber nicht hin: An der Autobahn ist es zu gefährlich, da müssen die Kollegen vom Bauhof ran.“ Zwar sei das Müllproblem in Plankstadt etwas besser geworden, seit mehr Mülleimer im Umkreis der Gemeinde aufgestellt wurden, trotzdem seien solche Müllsammelaktionen so wichtig wie nie.

"Dreck-weg-Tag" in Plankstadt von Wetter geprägt

 Wetterbedingt musste die Aktion ein wenig umdisponiert werden. Normalerweise hätte der gesammelte Müll zum Gemeindezentrum gebracht werden sollen, aufgrund des Regens wurden die Müllsäcke nun gut sichtbar an den Straßenrand gelegt. Dort wurden sie dann von Mitarbeitern des Bauhofs abgeholt. Wer sich also am Wochenende gewundert hat, warum trotz der Sammelaktion in Plankstadt Müllsäcke einfach so am Wegesrand lagen: Sie wurden nicht etwa vergessen.

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Der „Dreck-weg-Tag“ findet einmal im Jahr am letzten Samstag im Februar statt. Auf einen späteren Zeitpunkt kann er nicht gelegt werden, da sonst die Aktion in die Vogelschutzzeit fallen würde. Um die Bodenbrüter zu schützen, fällt der Tag also immer auf die Fasnachtszeit.

Plankstadter Burger zum wiederholten Mal dabei

Sogar die Kleinsten der Gemeinde sagten diesmal dem Dreck den Kampf an: Familie Schuster, die mit ihrem vierjährigen Sohn am Tunnelübergang den Müll aufsammelte, half tatkräftig mit. „Unser Sohn wollte bei der Aktion mitmachen, das kam aktiv von ihm“, erzählte Simone Schuster. „Im Kindergarten machen sie regelmäßig solche Aktionen, also hat er das schon öfters ausprobiert und kennt das schon.“

Die Familie machte sogar schon zum zweiten Mal bei einer derart großen Aktion mit. Das erste Mal sammelten sie in Mannheim. Seit sie nach Plankstadt gezogen sind, helfen sie nun in der Gemeinde aus. Jürgen Schuster erinnerte sich noch an die Unmengen an Müll in Mannheim, da sei es besonders schlimm gewesen. „Hier ist es im Vergleich zwar nicht so viel, aber wir finden dennoch viel Plastik, Kippen und auch noch Feuerwerkskörper von Silvester.“

Auch Peter Passmann machte tatkräftig mit. Besonders auf weggeworfene Kippen konzentrierte er sich. „Die sind besonders umweltschädlich“, erklärte Passmann. „Wenn die Zigaretten durch den Regen feucht werden, zieht das Nikotin in den Boden und verseucht ihn.“ Ursprünglich kommt er aus Sandhausen, wegen seiner Freundin, die aus Plankstadt kommt, war er diesmal hier vor Ort im Einsatz. Auch Passanten wurden auf die Aktion aufmerksam: Ute Wolf (65), die in der Schwetzinger Oststadt wohnt, geht gerne an dem Parkgrundstück zwischen Plankstadt und Schwetzingen spazieren.

„Es muss was gemacht werden“

„Es ist schrecklich, wie viel Müll manchmal in den Gebüschen und auf dem Rasen liegt“, klagte sie. „Ich finde die Aktion richtig toll. Im nächsten Jahr helfe ich vielleicht selbst mit – gegen den Müll muss schließlich etwas gemacht werden.“

Müll gesammelt wurde am Samstag bis zum Mittag – doch es gibt die Chance, sich an jedem Tag des Jahres für die Umwelt einzusetzen und sich um die Gemeinde zu kümmern. Denn überall im Gemeindegebiet von Plankstadt sind inzwischen große Boxen aufgestellt, in denen sich Müllsäcke und Greifzangen befinden. Besonders an Feldwegen und für Hundespaziergänger beliebten Orten sind sie zu finden und für jedermann offen.

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