Plankstadt. Die Mehrzweckhalle hat ausgedient und muss abgerissen werden. Der Gemeinderat hat daher einstimmig beschlossen, als Ersatzbau eine neue Kultur- und Sporthalle in Auftrag zu geben sowie ein neues Quartier – das „Kultur- und Sportquartier Westend“ – mit Wohnraum zu planen. Dafür müssen jetzt einige Bäume um die Halle und den Parkplatz weichen – ein Umstand, den einige Plankstadter bedauern oder der sie gar wütend werden lässt. Wir haben bei der Gemeinde nachgefragt.
Warum und wo werden die Bäume gefällt?
Bevor überhaupt mit dem Bau begonnen werden kann, müssen einige Bäume weichen, um Platz zu schaffen. Gefällt wird der Baumbestand an der Parkplatzfläche – also dort, wo später die Halle und die Parkplätze sein werden. „Die alten Bäume haben die Platten auf dem Parkplatz angehoben“, erklärt Bürgermeister Nils Drescher im Gespräch. Allein wegen der Verkehrssicherheitspflicht hätten sie früher oder später gefällt werden müssen. Die Bäume entlang der Jahnstraße bleiben weitestgehend stehen und auch die Bepflanzung im Bereich des Biergartens beim Restaurant wird erhalten.
Werden alle gefällten Bäume ersetzt?
Jeder Baum ist sorgfältig kartiert und es gibt mehrere Gutachten. So wird jeder einzelne Baum ersetzt. „Und wir pflanzen sogar noch mehr Bäume“, verdeutlicht Drescher. Blühwiesen sind ebenfalls eingeplant. Darüber hinaus sollen die flachen Dachbereiche und Teile der Hallenfassade begrünt werden.
Wo werden die neuen Bäume gepflanzt?
190 Obstbäume werden auf der Streuobstwiese in der Nähe des Häckselplatzes in die Erde gesetzt. Weitere kommen dann ins Quartier entlang der Straßen, entlang der Bundesstraße 535 sowie an den Festplatz. Zudem wird das neue Quartier begrünt und auf den Grundstücken sind weitere Bäume von Privatpersonen vorgesehen. „Das ist alles im Bebauungsplan festgelegt“, meint Drescher und weist darauf hin, dass dieser Plan öffentlich einsehbar und vom Gemeinderat einstimmig genehmigt ist. Nichtsdestotrotz fügt er hinzu: „Natürlich ist es schade, dass die Bäume wegmüssen.“
Wann kommen die neuen Pflanzen in die Erde?
Die 190 Obstbäume sind bereits bestellt und werden in naher Zukunft bei der Streuobstwiese eingepflanzt. Der Rest folgt dann, wenn die Halle beziehungsweise Straßen und Quartier gebaut werden.
Was passiert mit den alten Stämmen?
Einige der alten Stämme kommen in die Nachbarkommune. In Eppelheim werden sie auf der Hundewiese eingesetzt, die für alle Hundebesitzer und ihre Vierbeiner zugänglich ist.
Wie sieht es mit der Mauereidechse aus?
In dem Gebiet, das bebaut werden soll, haben sich Mauereidechsen eingenistet. Diese Art ist besonders geschützt und muss umgesiedelt werden. Für die Tiere sind bereits Lebensräume im Rand- und Außenbereich der Kommune entstanden und werden jetzt neu angelegt. Im Frühjahr siedelt Fachpersonal die Tiere dann dorthin um.
Wie sieht das neue Gebiet für die Eidechsen aus?
Rund 4200 Quadratmeter ist das neue Gebiet für die Eidechsen groß. Die Tiere finden hier Unterschlüpfe und Brutmöglichkeiten wie Steinhügel oder Totholz, heißt es seitens der Gemeinde. Die Verwaltung hat die Ausgleichsmaßnahmen mit einem Fachbüro ausgearbeitet.
Wann erfolgt nun der nächste Schritt?
Die Rodungsarbeiten sind aktuell in vollem Gange. Ab Anfang November wird dann der Hügel südlich der Halle abgetragen – das ist ebenfalls als Vorbereitung nötig.
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