Ketsch. Viele Bäume, große Rasenflächen und ein neuer Bolzplatz: So wird der „grüne Pausenhof“ aussehen, den die Gemeinde hinter dem Neubau der Alten Schule in den kommenden Monaten errichten lässt. Nachdem der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung den entsprechenden Beschluss gefasst hat, sind die Vorbereitungen für das Projekt offiziell angelaufen. So wird sich die derzeitige Brachfläche, auf der sich früher Teile der markanten Tabakscheune sowie des zugehörigen Wohnhauses befanden, in eine Spiel- und Bewegungsfläche für die jungen Ketscher verwandeln.
„Wir legen ganz großen Wert auf eine naturnahe Gestaltung, damit der neue Pausenhof eine kleine grüne Oase wird“, erklärt Bauamtsleiter Marc Schneider beim Rundgang mit unserer Zeitung. „Insgesamt pflanzen wir 23 Bäume, wovon einige Platanen ein Schattendach bilden werden. Der größte Teil der Fläche wird aus Rasen bestehen, damit er von den Kindern genutzt werden kann und gleichzeitig das Wasser direkt vor Ort versickert. Das gilt auch für das Tartanspielfeld, dessen Oberflächenwasser in einen kleinen, mit Bäumen bepflanzten Sickergraben abfließen kann.“
Ein Höhepunkt für die Schüler
Der neue Bolzplatz mit Toren und Spielfeldmarkierungen wird vermutlich für viele Schüler der Höhepunkt des neuen Hofs sein – schließlich musste für den Anbau der Alten Schule das bisherige Spielfeld weichen. Immerhin gibt es seit einigen Wochen einen temporären Ersatz auf dem Parkplatz hinter dem Rathaus (wir berichteten). „Der wird weiterhin enorm gut angenommen, in jeder Pause sind die Jungs und Mädels da am Spielen. Entsprechend oft müssen wir Bälle zurückwerfen, die über den provisorischen Bauzaun geflogen sind. Aber dafür werden auch extra nur weiche Bälle genutzt“, sagt Marc Schneider schmunzelnd.
Solche Fehlschüsse sollen freilich in Zukunft durch einen erhöhten Zaun abgefangen werden, der Richtung Schwetzinger Straße entsteht. Dort werden außerdem noch einige Parkplätze angelegt, die die bestehende Reihe vor dem Hort-Gebäude fortsetzen.
„Zusammen mit den Bäumen werden wir einen guten Abschluss zur Straße bekommen. Zum Hort und zur Nachmittagsbetreuung, die beide direkt nebenan sind, werden wir hingegen Zugänge schaffen“, erklärt der Oftersheimer Architekt Tobias Maier, der neben dem Anbau nun auch das neue Außengelände verantwortet.
Begrünung der Fronten
Rund 330 000 Euro kostet die Gestaltung des „grünen Schulhofs“, wobei dazu auch die Begrünung der Nord- sowie der Südfront des Anbaus zählt. „Die speziell ausgewählten Pflanzen werden dabei von einem Gerüst getragen, damit die Außendämmung nicht beschädigt wird“, versichert Tobias Maier. Wenn alles klappt, sollen die Arbeiten am Außengelände in etwa zeitgleich mit dem Neubau abgeschlossen werden – wohl Mitte kommenden Jahres. „Momentan sind wir weiterhin ein Stück vor der Zeit, es läuft bisher einfach rund“, sagt Architekt Tobias Maier.
Das sieht man auch im Inneren des Anbaus: Dort sind die Maler derzeit damit beschäftigt, die acht neuen Klassenzimmer zu streichen. „Wir werden viel in Weiß gestalten, aber auch bunte Farbakzente setzen. Teilweise wird es grüne Böden und Türen geben, die dann gestalterisch im Flur fortgesetzt werden. Solche Details zu planen, macht den Reiz meines Berufs aus“, erzählt Architekt Tobias Maier mit leuchtenden Augen.
An anderen Stellen wird bewusst Sichtbeton belassen, hinzu kommen große Raumhöhen und viele Fenster. „Das wird überhaupt kein Vergleich mehr sein zu den alten Räumen, die gerade im Mittelbau der Alten Schule bislang sehr eng und unpraktisch sind. Mit dem Anbau ergeben sich völlig neue Möglichkeiten. Zusammen mit dem „grünen Pausenhof“ wird sich der Schulalltag deutlich verbessern“, ist Tobias Maier überzeugt.
Kein weiterer Neubau
Für Bauamtsleiter Marc Schneider ergibt sich mit den vom Gemeinderat beschlossenen Plänen außerdem bis auf Weiteres eine Entscheidung für das Gesamtprojekt: Der ursprünglich vorgesehene Neubau einer weiteren Betreuungseinrichtung auf der Brachfläche wird aktuell nicht mehr weiterverfolgt.
„Der „grüne Schulhof“ soll eine Dauereinrichtung werden, weil wir mit der Kernzeitbetreuung im Altbau, dem Hort im bunten Containerbau und der Nachmittagsbetreuung im alten Wohnhaus an der Schwetzinger Straße nach jetzigem Stand große Kapazitäten im Ortskern haben. Sollte es in einigen Jahren doch zu neuen Entwicklungen kommen, könnte der Anbau vergleichsweise einfach um ein drittes Stockwerk erweitert werden“, sagt Marc Schneider.
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