Plankstadt. Das Lehrschwimmbecken bei der Friedrichschule war lange Zeit eines der Sorgenkinder der Gemeinde Plankstadt. Seit etwa einem Jahr wird es nun umfassend saniert, sodass voraussichtlich ab Oktober dieses Jahres dort wieder Schwimmunterricht gegeben werden kann.
Aktuell wird an den Rinnen gearbeitet. Der Estrich ist bereits eingebaut worden und wird im nächsten Schritt an die Rinnen am Beckenrand sowie in den Umkleiden und Sanitäranlagen angearbeitet. Zudem wird demnächst die Decke eingebaut, bevor dann das Schwimmbecken aus Edelstahl montiert werden kann.
Arbeiten an Hallenbad in Plankstadt verzögern sich: Das sind die Gründe
Die Arbeiten in dem Gebäude liefen bisher nicht ganz reibungslos. Ein Problem, erklären Bauamtsleiter Andreas Ernst und Bürgermeister Nils Drescher, seien die Abbrucharbeiten gewesen. Diese zogen sich fast fünf Monate hin, weil der eingebaute Stahlbeton sich als sehr robust erwies und darüber hinaus aus Platzgründen nicht mit schweren Gerätschaften gearbeitet werden konnte. Letztlich war es ein Minibagger mit Meiselaufsatz, mit dem die Bauarbeiter eimerweise den Beton entfernten.
Zügig ging dann der Trockenbau voran. Die Handwerker zogen neue Wände ein, sodass drei zusätzliche Lagerräume entstanden sind. Mehr Raum bekommen hat außerdem der Schwimmmeisterraum. Der zusätzliche Platz kommt vor allem daher, dass die Umkleideräume für die Schüler effizienter geplant sind.
Vor der Sanierung sei eine Vielzahl von Spinden eingebaut gewesen, die häufig von den Jungen und Mädchen gar nicht genutzt worden seien, so Ernst. Deshalb werde es zwar nach wie vor Schränke zum Abschließen in den Umkleiden geben, aber eben weniger als zuvor. Neu gestaltet ist im Eingangsbereich eine barrierefreie Sanitäranlage samt Umkleideplatz. So können künftig auch Menschen mit Beeinträchtigungen, etwa Kinder im Rollstuhl, in die Schwimmhalle gelangen und sich dort umziehen.
Eine Treppen ins Becken im Hallenbad an der Friedrichschule
Damit außerdem der Einstieg ins Wasser erleichtert wird, tauscht die Gemeinde die Leitern am Rand gegen eine Treppe ins Becken ein. Das sei nicht nur komfortabler, sondern auch sicherer, meinte der Bürgermeister. Der Wasserspiegel wird darüber hinaus höher gesetzt als zuvor. Rund 320 Kubikmeter Wasser werden das 16 mal acht Meter große Becken füllen.
An der hinteren Wand des Schwimmbades ist ein kunstvolles Mosaik aus Fliesen angebracht. Dieses sei zwar hübsch anzuschauen, mittlerweile aber ein wenig in die Jahre gekommen, weshalb sich Glassplitter ablösten, erklärte Andreas Ernst.
Damit das Kunstwerk erhalten bleibe, sich aber kein Kind verletze, habe sich die Gemeinde dazu entschieden, das Werk hochaufgelöst auf Stoff zu ziehen. Der Stoff wird schließlich über dem eigentlichen Mosaik angebracht und hinterleuchtet. So wird das Original geschützt und konserviert, gleichzeitig ist es von vorne zu sehen - und zwar ohne Verletzungsgefahr durch Splitter.
Kosten für Sanierug von Hallenbad in Plankstadt in Millionenhöhe
Voran geht es auch bei den Sanitäranlagen. Die Duschen sind erst vor einiger Zeit ersetzt worden, der Rest wird von Grund auf erneuert. Die Rinnen sind schon verlegt — jetzt muss der Estrich angearbeitet werden.
4,5 Millionen Euro kostet das Projekt insgesamt. Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, die Städtebauförderung von Bund, Ländern und Gemeinden sowie das baden-württembergische Ministerium für Landentwicklung und Wohnen bezuschussen die Maßnahmen mit 2,2 Millionen Euro. Damit entfallen von der Gesamtsumme noch 2,3 Millionen Euro auf die Gemeinde Plankstadt. Die Vergaben sind mittlerweile alle abgeschlossen „und wir liegen im Budget“, sagt Bürgermeister Drescher.
Wenn alles nach Plan läuft, können die Kinder der Plankstadter Grundschulen das Lehrschwimmbecken ab Herbst dieses Jahres wieder nutzen. Für die Friedrichschüler ist der Weg zum Bad ein Katzensprung, für die Humboldtschüler gibt es einen Fahrdienst in der Gemeinde.
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