Plankstadt. Vor rund zwei Jahren waren Vertreter des Gemeinderates, Musikvereins und Partnerschaftsvereins das letzte Mal in der französischen Partnergemeinde Castelnau-le-Lez. Seitdem mussten wegen der Pandemie alle geplanten Besuche beider Seiten abgesagt werden – der Kontakt zu den französischen Freunden ist aber über die Zeit nicht abgerissen.
„Wir stehen über Whatsapp und E-Mail in Kontakt und telefonieren auch miteinander“, erklärt Manfred Kresser, der Vorsitzende des Partnerschaftsvereins, im Gespräch mit unserer Zeitung. So war auch die Flutkatastrophe ein Thema in Frankreich – schnell erkundigten sich die Franzosen, wie die Lage in Plankstadt derzeit aussehe. „Da konnten wir Entwarnung geben und erzählen, dass unsere Gemeinde glücklicherweise verschont geblieben ist“, fügt Schriftführer Gottfried Sauter hinzu.
Die steigenden Corona-Inzidenzen seien auch in der Partnergemeinde spürbar. Castelnau-le-Lez liegt im Département Hérault in der Region Okzitanien und bildet mit Montpellier und anderen Vorstädten ein einheitliches Siedlungsgebiet. Der Johannistag am 23. Juni ist in Frankreich immer ein großes Event. Um die Menschenmassen zu entzerren und die Feier zu dezentralisieren, sind die Feierlichkeiten in Castelnau-le-Lez in diesem Jahr auf eine ganze Woche und verschiedene Örtlichkeiten verteilt worden. „Die Personenzahl der letzten Veranstaltungen musste schließlich dennoch weiter begrenzt werden und das Feuerwerk ist vom Europaplatz in die Prärie verlegt worden“, berichtet Kresser.
Weil die Lage weiterhin unberechenbar ist, haben die Verantwortlichen bisher noch keine neue Fahrt ins Nachbarland final geplant. Gerne hätten sie Castelnau-le-Lez zum 75. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges oder zum Europatag einen Besuch abgestattet. Nun liegen die Hoffnungen auf nächstem Jahr. Denn die Partnerschaft von Plankstadt und Castelnau-le-Lez wird 2021 40 Jahre alt und außerdem stehen die Feierlichkeiten für „1250 Jahre Plankstadt“ an – das sind gleich zwei gute Gründe, um gemeinsam zu feiern. In der Geschichte der Partnerschaft hat es das so jedenfalls noch nie gegeben.
Anfang Mai, nach der Präsidentschaftswahl, könnte somit eine Delegation aus Plankstadt in die Partnergemeinde fahren, bevor die Franzosen dann noch im selben Jahr zum Jubiläum im Juli nach Deutschland kommen. „Uns ist wichtig, dass die Menschen, die seit 40 Jahren dabei sind, bei den Festen vor Ort sein können“, betonen Sauter und Kresser.
Super Verhältnis zu Agenta
Insgesamt hat der Partnerschaftsverein seit der Gründung im Oktober 2009 rund 130 Mitglieder gewonnen. Viele Freundschaften sind über die Jahre entstanden – zu Castelnau-le-Lez, aber auch zu dessen Partnerstadt Agenta. Die Bewohner der Stadt in der Provinz Ferrara im Nordosten Italiens haben die Plankstadter gleich mit offenen Armen empfangen. „Wir haben ein super Verhältnis zu ihnen“, erklärt Sauter. Gemeinsame Besuche und Veranstaltungen – auch mit Castelnau-le-Lez – waren in der Vergangenheit immer ein Erfolg. Gerne erinnert er sich an das Drei-Nationen-Fußballturnier oder auch das Aufeinandertreffen der italienischen und deutschen Tennismannschaften. Ehrensache also, dass bei den Jubiläumsfeierlichkeiten in der Gemeinde auch Vertreter aus Italien eingeladen sind.
„Für 2020 war eigentlich ein Wochenende der Partnerschaften geplant. Viele Franzosen und Italiener hatten dafür bereits zugesagt. Wir hoffen, dass wir das nächstes Jahr uneingeschränkt nachholen können“, blickt Kresser optimistisch in die Zukunft. Der Partnerschaftsverein plant nach langer Pause nun außerdem die erste Veranstaltung: Mitglieder und Freunde sind am Samstag, 7. August, ab 17 Uhr zum Boulespielen auf dem Plankstadter Bouleplatz am Antoniusweg eingeladen. Nach dem Sport treffen sich die Teilnehmer im TSG Eintracht-Vereinshaus „Eviva“.
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