Reilingen. „Hand in Hand“ ist in Form von fünf bunten Händen, die für Vielfalt und Gemeinschaft stehen, sowohl das Logo der Friedrich-von-Schillerschule als auch deren Leitmotiv. Und am gestrigen Freitag bildeten viele Hände, die sich der neuen Rektorin entgegenstrecken das perfekte Willkommen für Alexsandra Misra, die nun offiziell die Leitung der Schillerschule innehat.
Seit sieben Jahren ist Misra als Konrektorin an der Schillerschule zu Hause, seit Januar 2023 war sie kommissarische Leiterin und im September dieses Jahres wurde sie vom Schulamt Mannheim zur Gemeinschaftsschulrektorin ernannt. Gestern nun die offizielle und feierlich Amtseinführung für die neue Rektorin. Dass sie nun die Leitung übernimmt, hat viele Vorteile – einer der größten ist wohl, dass man sie kennt und schätzt, weiß, was man an ihr hat. Dieses harmonische Miteinander im Schulhaus war während des 90-minütigen Festaktes an jeder Stelle zu spüren und wird den Schulalltag in den kommenden Jahren prägen.
Die fröhliche Stimmung in der Aula des Schulgebäudes griffen gleich zu Beginn die Schüler der 4. Klassen auf, die mit den Lied „Hand in Hand“ der Veranstaltung die Richtung vorgaben. Nachdem Lehrerin Christina Maier, die auch durchs Programm führte, die zahlreichen Gäste begrüßt hatte, wurde es offiziell: Schulamtsdirektor Heiko Mail übernahm den amtlichen Teil der Einführung.
Neue Rektorin der Reilinger Schillerschule möchte immer Mensch bleiben
Mail sprach von einer verantwortungsvollen Aufgabe, die Misra übernimmt und sicherte ihr seitens des Schulamtes die Unterstützung zu sowie eine konstruktive Zusammenarbeit. Der Schulamtsdirektor umriss die vielfältigen Aufgaben, die auf die Rektorin zukommen, allesamt geprägt von dem Ziel, die Schule zum Teil einer positiven Lebenszeit werden zu lassen – sowohl für Lehrer als auch für Schüler.
Bei letzteren, bei den Schülern, gelte es, deren Kompetenz zu stärken, ihre individuellen Fähigkeiten fachlich und sozial zu fördern. Hierzu bedürfe es differenzierter Lernangebote. Und mit der Ganztagsschule wachse die Verantwortung, zusammen mit der Gemeinde Angebote zu schaffen. Wobei Mail freudig betonte, dass die Gemeinde zu ihrer Schule stehe.
Bürgermeister und Schulamt sprechen Alexandra Misra Vertrauen aus
Das staatliche Schulamt ist fest davon überzeugt, dass Misra die Schule leiten kann, betonte Mail, immerhin habe sie es schon mehrere Monate bewiesen. Mit dem Amt kämen scheinbar übermenschliche Anforderungen auf die Rektorin zu, doch dürfe sie dabei ihre Menschlichkeit nie vergessen. Wenn man auf Menschen achte, so sein Fazit, dann gelinge Schule.
Auch Bürgermeister Stefan Weisbrod weiß, was er an Alexsandra Misra hat und so war es ihm ein Anliegen, der „weltbesten Lehrerin“ zu gratulieren. Dem Schulamtsdirektor und seiner Behörde bescheinigte er eine „goldrichtige Personalentscheidung“ getroffen zu haben – „hierfür beglückwünsche ich auch alle übergeordneten Instanzen“. Nunmehr, verkündete Weisbrod nicht ohne stolz, stehe die Rektorin einer Schule vor, die seit Kurzem von über 700 Schülern besucht werde.
„Wir gönnen es Ihnen von Herzen“, betonte der Bürgermeister abschließend, der es Misra hoch anrechnet, wie sie mit ihren 64 Kollegen dafür sorgt, „dass wir in der Sonne stehen“ und zugleich vor einer „goldigen Zukunft“.
Amtseinführung von Rektorin der Schillerschule: Schulleiter und Politiker zugegen
Frank Orthen gratulierte im Namen des Personalrates und schilderte in launigen Worten Anekdoten aus seiner gemeinsamen Zeit mit Misra, der er wünschte, weiterhin den Weg zu den Menschen zu finden, den Blick für die Beschäftigen, für ihre Familie und vor allem für sich selbst, nicht zu verlieren.
Landtagsvizepräsident Daniel Born rühmte an der Ernennungsfeier besonders die Teilnahme des Gemeinderates, denn es sei entscheidend für den Erfolg, dass eine Schule von den Bürgern getragen werde. Born gratulierte zugleich im Namen seiner Abgeordnetenkollegen aus Bund und Land. „Man sei nur so stark wie vereint und so schwach wie gespalten“, zitierte Born den erfahrenen „Schulleiter Dumbledore“. Diese Worte seien in Zeiten der Ausgrenzung, wie sie derzeit im Land herrschen, besonders wichtig. Denn die Demokratie leben von Individuen, die den Unterschied machen, die sich mit ihren Talenten und Fähigkeiten einbringen, wofür die Schillerschule mit die Grundlagen schaffe. „Eine gute Schule braucht eine gute Leitung“, schloss Born und betonte: „Vielfalt ist unsere Stärke.“
Markus Roth, geschäftsführender Schulleiter aus Hockenheim und der Verwaltungsgemeinschaft war von der Ernennung von Misra nicht überrascht, immerhin, bekannte er, sei er in Altlußheim einmal ihr Vorgesetzter gewesen und habe schnell erkannt, „Du kannst es“. Was sie in den vergangenen Monaten schon beweisen habe.
„Du weckst Zuversicht“, meint das Kollegium der Schillerschule
Das Kollegium gratulierte seiner Rektorin mit dem Song der Toten Hosen „Hier kommt Alex“, wobei der Text auf die Schulleiterin angepasst wurde. Lehrerin Judith Bergmann betonte, dass die Schule längst Vertrauen zu Alexsandra Misra gefasst habe, sie sich als Konrektorin und kommissarische Schulleiterin bewiesen habe. „Du weckst Zuversicht“, versprach sie der Rektorin, auf ihr Kollegium zählen zu können. Von einem „unvergesslichen Moment“ sprach die neue Schulleiterin, die schon vor sieben Jahren, als sie erstmals das Gebäude betrat, davon überzeugt war, es sei eine „tolle Schule“. Heute ist sie immer noch davon überzeugt, nicht mehr wegen des Hauses, sondern wegen der Menschen, die es mit Leben erfüllen.
Umrahmt wurde die Feierstunde von den Schülern, die Lieder, Gedichte und ein Theaterstück vortrugen und von Sasha Antulov, Klavier, und Axel Schlenker, Saxofon, der Bruder der Rektorin, die jazzige Noten anstimmten. Und zum Abschluss der Amtseinführung durfte die Mensa zeigen, was sie kann.
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