Bauarbeiten

Alter Ortskern in Reilingen erhält neuen Glanzpunkt

Im Unterdorf startet ein Tiefbauprojekt zur Neugestaltung einer Baulücke, Straßensanierung und Verkehrslösung. Details wurden nun den Anwohnern vorgestellt.

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PM Gemeinde Reilingen
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Bis zu vier Monate Bauzeit beansprucht ein niveaugleicher Ausbau des vorderen Mühlwegbereichs, der am Montag mit dem Aufbruch der alten Asphaltflächen begonnen worden ist. © Dufrin/Gemeinde

Reilingen. Im Unterdorf ist ein weiteres kommunales Tiefbauprojekt in Angriff genommen worden. Ziel ist es, eine schon vor zehn Jahren entstandene Baulücke in der Nachbarschaft des historischen Dorfgemeinschaftshauses neu zu gestalten, den Straßenkörper des Mühlwegs bis zur Einmündung Fröschauweg zu sanieren und zugleich die problematische Ein- und Ausfahrtsituation zur Hauptstraße mit bislang schwierigen Sichtverhältnissen adäquat zu lösen.

Die entwickelten Ausbaupläne wird die Mannheimer Sax + Klee umsetzen, was etwa 541 000 Euro an Kosten verursacht. Mit letzten Projektdetails wurden am vorausgehenden Donnerstagabend die unmittelbar betroffenen Anwohner im Saal des Philipp-Bickle-Heimatmuseums vertraut gemacht. Auch einige Ratsmitglieder nutzten die Gelegenheit, ihre Informationslücken zu schließen. Für den Verein „Freunde Reilinger Geschichte“ war Vorstandsmitglied Walter Dorn zugegen.

In seinen Einführungsworten setzte sich Bürgermeister Stefan Weisbrod für ein gutes Miteinander ein und warb um gegenseitiges Verständnis. Bei Problemen empfahl er das Gespräch mit dem Polier vor Ort. Über die Kontaktdaten informiere ein bereits ausgegebenes Anwohnerschreiben. Offen sprach Weisbrod an, dass die Anwohner eine Kostenbeteiligung für die privaten Wasserhausanschlüsse erwarte. Mit dem Straßenausbau selbst würden die Straßenanlieger nicht belastet. Es gebe die hoffnungsvolle Perspektive, das für das Unterdorf bedeutende Vorhaben noch rechtzeitig vor den Weihnachtsfeiertagen abzuschließen.

Dorfplatz in Reilingen bietet Platz für 19 Autos und acht Räder

Der für die Tiefbaumaßnahme verantwortliche Diplomingenieur Arno König stellte das der Öffentlichkeit bereits in Grundzügen bekannte Ausbaukonzept vor. Demnach werden der vordere Teil des Mühlwegs sowie der angrenzende Platzbereich niveaugleich ausgebaut und mit einem einheitlichen Pflasterbelag aus gelblichem Buntsandstein ausgestattet. Die leicht verschwenkte Fahrbahn flankiert eine beidseitige Abflussrinne. Der mit Grünflächen und Baumstandorten verschönerte, 730 Quadratmeter große Dorfplatz wird Abstellmöglichkeiten für 19 Pkw und acht Fahrräder bieten. Auch eine behindertengerechte Parkmöglichkeit und eine Elektroladestation für zwei Fahrzeuge dürfen nicht fehlen.

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Für die Beleuchtung und spätere Bedarfe werden diverse Leerrohre verlegt. In der Hauptstraße müssen in Höhe des Platzbereichs die Rinneneinläufe erneuert werden, weshalb es auch dort vorübergehend zu verkehrlichen Einschränkungen kommen kann. Für den ersten Sektor ist ein Zeitfenster bis 27. November veranschlagt. Ab der Liegenschaft Mühlweg 1 wird der schadhafte Straßenoberbau bis zur Einmündung Gänsweid in Asphalt ausgeführt, zugleich die Gehwege höhentechnisch von der Straße abgesetzt. Auch rund 35 Quadratmeter Pflaster gilt es in diesem Sektor zu regulieren. Abschließend sind noch die oberen vier Zentimeter der Asphaltbelags, also die sogenannte Deckschicht, bis einschließlich Fröschauweg zu erneuern.

Während Bauarbeiten in Reilingen keine Ersatzparkflächen

Mit dem Straßen- und Platzausbau einher geht das Erneuern der seitlichen Hausanschlüsse für Wasser und Abwasser. Die Bauleitung vor Ort hat Bachelor of Engineering Nico König inne.

In der offenen Aussprache ging es um die Parksituation und die Verkehrslenkung während der Bauzeit. Leider ständen explizit keine Ersatzparkflächen zur Verfügung, bedauerte Bürgermeister Stefan Weisbrod. Die Umleitungsstrecken würden ausgeschildert. Zeitweise werde es erforderlich, die Einbahnstraßenregelung im Gänsweid aufzuheben. Soweit es der Bauverlauf ermögliche, wären die Anwohnergrundstücke zeitweise auch mobil erreichbar, hieß es.

Bürger können Namen für neuen Platz in Reilingen vorschlagen

Ein Anwohner monierte die Anordnung der Parkplätze und versprach sich eine verbesserte Nutzung durch eine Schrägaufstellung (Fischgrätenparkplätze). Davon wollte Diplomingenieur König abraten. Das gehe zu Lasten der Parkplatzanzahl und verändere zum Nachteil die Zu- und Abfahrt. In diesem Zusammenhang waren auch eine mögliche Parkplatzbewirtschaftung, eine Befristung der Parkzeit und die Ausgabe von Anwohnerparkausweisen ein Thema.

Abschließend wurde von Bürgermeister Stefan Weisbrod noch eine mögliche Namensgebung für den Platzbereich angesprochen, wobei sich die Anwohner an der Suche gerne beteiligen könnten. Erste Vorschläge gab es bereits. Beispielsweise „Franz-Dörfer-Platz“, im Gedenken an Franz Dörfer, der 1890 den ersten Spargel in Reilingen anbaute oder aber „Mühlbach-Platz“ in Erinnerung an den ganz in der Nähe vorbeiführenden, ehemaligen Mühlbach.

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