Sanierung

Ein Jahr Bauzeit für 350 Meter Strecke in Ziegelstraße Reilingen

Noch im August wird mit der Runderneuerung und Umgestaltung der Ziegelstraße in Reilingen begonnen. Die Ausbaukosten haben dabei ein Volumen von über zwei Millionen Euro.

Von 
Josef Dufrin
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Ein Jahr Bauzeit beansprucht die im August anlaufende Sanierung der Ziegelstraße, deren Fahrbahnbreite künftig durchgehend auf fünf bis fünfeinhalb Meter beschränkt bleiben soll. © Dufrin

Reilingen. Eine umfassende Sanierung der Ziegelstraße steht unmittelbar bevor. Die 350 Meter lange Wohnstraße soll umgestaltet und die Wasserversorgung neu aufgebaut werden. Der Abwasserkanal war bereits im Frühjahr per Inliner saniert worden. Über 1500 Quadratmeter bituminöse Flächen, etwa 900 Quadratmeter Pflaster und knapp 600 Meter Bordstein mit Rinnen sind zu erneuern. Auch die Wasser- und Abwasser-Hausanschlüsse werden ersetzt. Die Bauzeit erstreckt sich auf etwa ein Jahr.

Das Land Baden-Württemberg gewährt einen Zuschuss aus dem Ausgleichstock

Bauabschnitt eins startet Ende August und erstreckt sich auf den Straßenabschnitt zwischen Wilhelm- und Alte Friedhofstraße. Ab-Schnitt zwei deckt den Zeitraum von Februar bis Juni 2024 ab und umfasst den Bereich zwischen Alte Friedhofstraße und Gebrüder-Baer-Weg. Bis August kommenden Jahres soll auch der dritte Sektor zwischen Gebrüder-Baer-Weg und Hauptstraße abgeschlossen sein, wo sich die Tiefbauarbeiten allein auf den Wasserleitungsbau beschränken werden. Die Ausbaukosten haben ein Volumen von über zwei Millionen Euro. Das Land gewährt einen Zuschuss aus dem Ausgleichstock in Höhe von 285 000 Euro.

Zu einer vorausgehenden Bürgerinformation konnte Bürgermeister Stefan Weisbrod etwa drei Dutzend Anwohner und vier interessierte Gemeinderäte in der Schulaula willkommen heißen. Mit den Diplomingenieuren Arno König (Projektleiter) und Carsten Grimmig (Geschäftsführer der Firma Grimmig) waren zwei Experten vor Ort, die nicht nur das anstehende Tiefbauprojekt präsentierten, sondern auch fachkundig auf die Detailfragen der Bürger eingingen.

Diplom-Ingenieur Arno König stellte die in Grundzügen bereits bekannte Ausbaukonzeption vor. Demnach erhält die Fahrbahn zugunsten nutzerfreundlicherer Gehwege durchgehend eine Breite von fünf bis fünfeinhalb Meter, wobei sich das Parken im öffentlichen Verkehrsraum allein an den Vorgaben der Straßenverkehrsordnung orientiert. Auf eine Kennzeichnung der Parkflächen habe man bewusst verzichtet, um die ohnehin eingeschränkte Parksi-tuation nicht noch weiter zu strapazieren. Aktuell ist die Fahrbahn noch zwischen fünf Meter im vorderen Teil und 7,25 Meter im nördlichen Sektor breit.

Rund 40 Anwohner der Ziegelstraße werden von Bürgermeister Stefan Weisbrod (am Rednerpult), sowie den Fachingenieuren Arno König (am Tisch, v. l.) und Carsten Grimmig über den bevorstehenden Straßenausbau und die neuen Hausanschlüsse informiert. © dufrin

Die anzutreffenden Hochborde werden durch niedrigere Rundborde ersetzt. An vier Stellen gibt es barrierefrei angelegte Übergänge für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen.

Die Wasserversorgungshauptleitung soll einschließlich aller Knotenpunkte in offener Bauweise bis Grundstücksgrenze und der Hausanschluss bis zur Wasseruhr erneuert werden. Damit die Trinkwasserversorgung während der Bauzeit gewährleistet ist, wird parallel zum Gehweg eine Notwasserversorgung aufgebaut. Wo notwendig, kommen Leerrohre in den Untergrund. Die Beleuchtung soll unverändert bleiben. Energie- und Telekommunikationsversorger haben keine Aktivitäten angezeigt.

„Ohne Erschwernisse, Probleme, Staub und Lärm wird es nicht gehen“, warb König um Verständnis. Den Anliegern der Ziegelstraße gab er noch den guten Rat, sensible Einrichtungsgegenstände vor möglichen Erschütterungen zu schützen. Nach dem Ergebnis der öffentlichen Ausschreibung teilen sich zwei regionale Anbieter den Ausführungsauftrag. Los eins umfasst den Straßenbau und die Sanierung der Kanalhausanschlüsse, Los zwei beinhaltet den Leitungsbau der Wasserversorgung. Es gebe aber aktuell Überlegungen, das Tiefbauprojekt in eine Hand zu geben und damit die Effizienz des Bauablaufs zu steigern, merkte dazu Bürgermeister Stefan Weisbrod an. „Das kann den Bauablauf deutlich beschleunigen und die Belastungssituation für die Anwohner merklich verringern“. Weisbrod legte auch offen, dass die Anwohner eine Kostenbeteiligung für die privaten Hausanschlüsse in knapp vierstellige Höhe erwartet. Mit dem Straßenbau selbst würden die Straßenanlieger finanziell nicht belastet.

Projektleiter verspricht variable und praxisnahe Lösung für Anwohne

Ein wichtiges Thema der Anwohner war die Erreichbarkeit ihrer Hausgrundstücke bei der doch lang anhaltenden Bauzeit. Mit den Erfahrungen der Haydnallee und Ho-ckenheimer Straße im Rücken, versprach Projektleiter Arno König variable und praxisnahe Lösungen, sei es für Rettungsdienste, Pflegedienst oder Müllabfuhr. Dauernd gewährleistet sei der Zugang per Pedes, zeitlich eingeschränkt eine Zufahrt, abhängig vom Bauverlauf. Abfallbehälter würden von den Mitarbeitern der Baufirma an zentrale Abfuhrstandorte gebracht.

Mit der Bildung von Bauabschnitten könnten die Fahrbeziehungen in Teilen der Ziegelstraße noch länger offen gehalten werden. Auch werde man prüfen, ob die versetzten Absperrpoller im „Feuergässl“ so verändert werden können, dass sie von Rollstuhlfahrern problemlos zu passieren sind. Ohnehin werde auch dort der Straßenbelag erneuert.

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„Einen Ersatzparkraum für die Anlieger der Ziegelstraße können wir leider nicht anbieten“, bedauerte Bürgermeister Stefan Weisbrod. An die Eltern und Lehrkräfte an der Schiller-Gemeinschaftsschule richtete sich der Appell, möglichst die Parkflächen der Fritz-Mannherz-Hallen zu beanspruchen und den eng begrenzten Parkraum im Umfeld der Baustelle für die Anwohner der Ziegelstraße frei zu halten.

Carsten Grimmig dankte für den Ausführungsauftrag. Sein Unternehmen sei mit den Verhältnissen im Ort bestens vertraut und habe zuletzt beim Ausbau der Haydnallee nur gute Erfahrungen sammeln können. „Wir werden uns Mühe geben, die Beeinträchtigungen in überschaubarem Rahmen zu halten“, versprach er den Anwohnern.

Bevor die Besucher Gelegenheit hatten, im persönlichen Kontakt noch das eine oder andere Detail zu besprechen, bedankte sich Bürgermeister Stefan Weisbrod für das rege Interesse. Ebenso legte er nahe, bei Problemen stets das Gespräch zu suchen, denn „wenn es gut werden soll, braucht es alle“.

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