Friedrich-von-Schiller-Schule

Graffiti in der Aula der Reilinger Schiller-Schule: 17 Meter langes Kunstwerk

Die Jugendarbeit in Reilingen hat jetzt ein ganz besonderes Kunstwerk hervorgebracht. Das Herz der Schüler schlägt für den Hasen – und das ist noch nicht alles.

Von 
Henrik Feth
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Das Graffiti in der Aula der Schiller-Schule: Isabell Welter (l.) hat das Projekt organisiert. Zusammen mit den beteiligten Schülern sowie der kommissarischen Schulleiterin Alexsandra Misra (2. v. r.) und Hauptamtsleiter Ingo Pelz präsentiert sie hier das Ergebnis. © Dorothea Lenhardt

Reilingen. Welche Fortschritte die Gemeinde in den vergangenen Jahren in Sachen Jugendarbeit gemacht hat, zeigte sich nun wieder mit zwei Projekten zum Thema Graffiti: An der Friedrich-von-Schiller Gemeinschaftsschule verschönerten die Klassen der Jahrgangsstufen acht und neun die Aula mit selbst ausgedachten Zeichnungen und Schriftzügen. Auch am Jugendplatz hinter den Fritz-Mannherz-Hallen ließen Teenager in einem gemeinsamen Projekt mit der Mobilen Jugendarbeit des Postillion ihrer Kreativität freien Lauf. Was das künstlerische Ergebnis beider Projekte zeigt: Die Jugendlichen identifizieren sich zu 100 Prozent mit der Gemeinde, denn die Motive werden dominiert vom Reilinger Wappentier. In verschiedenen Stilrichtungen ist der Hase mehrfach auf beiden Graffitiwerken zu sehen.

Bei der Präsentation des 17 Meter langen Kunstwerks in der Schulaula war auch Hauptamtsleiter Ingo Pelz als Repräsentant der Gemeinde zugegen. Was er sah, war ein farbenfrohes Graffiti, das auf den Ideen der Schüler, die innerhalb des Profilfachs Bildende Kunst bei Lehrerin Isabell Welter gesammelt wurden. „Nachdem sich ein großzügiger Sponsor für das Projekt angeboten hatte, wurde im Januar zunächst ein Thema für die Wandgestaltung erarbeitet“, so Welter zur Entstehung.

Begeistert von der Arbeit

Schnell entschieden sich die Jugendlichen für das Thema „Hasenzirkus“ und begannen mit Zeichenübungen zu Zirkushasen und Graffiti-Schriftzügen. Nach den ersten Schritten erarbeitete jeder Schüler ein eigenes Layout. Welter, die begeistert von der Arbeit ihrer Schützlinge ist, beschreibt den Prozess: „Die süßen Zirkushasen basieren auf Zeichnungen von Nelly Hauerhof und deren Schwester Arina entwarf die Vorlage für den Hasen, der den Schiller-Schule-Schriftzug mit Seifenlauge bläst“.

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Zudem sei die Idee des Schriftzuges und der beiden „Karotten-Buchstaben“ von Zoe Dahn gekommen. Finalisiert wurde das Projekt mit einem Workshop, bei dem die Schüler unter der Anleitung der Künstlerin Steffi Peichal vom Studio 68 im Freien ihre Motive auf Spanplatten sprühten. Im Anschluss wurden die Platten mithilfe von Wolfgang Laier an der Aula-Wand befestigt und das Kunstwerk ist seitdem – mit Gemeindewappen, etlichen süßen Häschen und den Unterschriften der Schüler – der Blickfang im Zentrum der Schule.

Die kommissarische Schulleiterin Alexsandra Misra fasste nochmals zusammen: „Wir bedanken uns bei Isabell Welter, die dieses Projekt organisiert hat sowie bei der Firma, die einen nicht unerheblichen Betrag für die Umsetzung gespendet hat und anonym bleiben möchte. So haben wir jetzt ein weiteres, wunderschönes Kunstwerk in unserer Aula – das von allen Beteiligten mit viel Herzblut und einfach wunderbar gemacht wurde.“

Am Jugendplatz ist jetzt der Reilinger Hase zu sehen: Bürgermeister Stefan Weisbrod (hinten 2. v. l.) und Marco Billmeier (hinten 4. v. r.) freuen sich mit den Schülern. © Dorothea Lenhardt

Um Graffiti ging es auch am Jugendplatz, wo die Mobile Jugendarbeit um Walter Rall ein lange geplantes Projekt umsetzte. Am im vergangenen Jahr fertiggestellten Platz durften die Jugendlichen ihrer Kreativität freien Lauf lassen – zur Unterstützung fand sich der Graffiti-Künstler Marco Billmeier ein.

Jugendgemeinderat dabei

„Bereits vor ein paar Tagen haben wir in einer großen Gruppe alles grundiert. Die verschiedenen Farben haben wir vom Reilinger Bauhof erhalten. Marco Billmeier von ’die Wandgestaltung’ erarbeitet jetzt mit den Jugendlichen die Motive“, so Rall, der für den gemeinsamen Graffiti Tag Getränken und Grillgut besorgte. Vor Ort waren ebenfalls vier Mitglieder des Jugendgemeinderats sowie Bürgermeister Stefan Weisbrod, dem die Reilinger Jugend besonders am Herzen liegt.

Dass diese gegenseitige Wertschätzung keine Einbahnstraße ist, zeigt auch das vorherrschende Motiv des Graffiti: das Reilinger Wappen mit dem Hasen. Dies machte auch das Gemeindeoberhaupt stolz: „Wir sind Walter Rall für die Idee und deren Umsetzung dankbar. Dass die Jugendlichen sich mit diesem Platz und Reilingen so identifizieren macht uns alle sehr glücklich. Diese Identifikation ist etwas Besonderes.“

Die Jugendlichen hatten auch sichtlich Spaß an der kreativen Arbeit. Es wurde gelacht, beratschlagt und gestaunt, denn Billmeier zeigt sein Talent, indem er beispielsweise den Reilinger Hasen aus freier Hand an die Vorwand des Platzes sprühte. Neben den beliebten Motiven rund um Reilingen und den Hasen sowie dem Motto „So läuft der Hase“ zeigten die Jugendlichen auch, für welchen Fußballverein ihr Herz schlägt. So ist auch das Wappen des SV Waldhof Mannheims in den verschiedenen Graffiti-Werken zu finden.

Lob vom Bürgermeister

Unterstützt wurde das Projekt durch die Initiative „Aufholen nach Corona“. Bürgermeister Weisbrod fand noch die richtigen Schlussworte: „Wenn wir in Reilingen etwas nicht haben, dann ist es ein Problem für die Zukunft. Denn unsere Jugendlichen bringen sich hervorragend ins Gemeindeleben ein.“

Redaktion Verantwortlicher Redakteur für die Gemeinde Ketsch

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