Gemeinderat

Kein Platz für Radweg in der Reilinger Ziegelstraße

Die Sanierung der Ziegelstraße nimmt konkrete Gestalt an. Doch die Schaffung von Stellplätzen geht möglicherweise auf Kosten von anderen Verkehrsteilnehmern.

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Andreas Wühler
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Das neue Klettergerüst im Bürgerpark wurde zum Spielen freigegeben, informierte Bürgermeister Weisbrod den Rat. © Lenhardt

Reilingen. „Die Ampel steht auf Grün“, eröffnete Bürgermeister Stefan Weisbrod in der Ratssitzung die Beschlussfassung über die anstehende Sanierung der Ziegelstraße und gab damit zugleich ein Zeichen – der Planer kann umgehend damit beginnen, die Entwurfs- in die Ausführungsplanung zu überführen.

Strittig war bei der bisherigen Planung nur ein Punkt geblieben: So soll der Bereich der Ziegelstraße zwischen Hauptstraße und Gebrüder-Baer-Weg gleichfalls saniert werden? Dieser Abschnitt war Anfang des Jahrhunderts bei der Erschließung des Weges gemacht worden und ist in einem guten Zustand. Doch die Wasserleitung ist alt und gehört erneuert. Wie Weisbrod dem Planer mit auf den Weg gab, soll die Leitung erneuert, der Weg selbst nicht saniert werden.

Wie Ingenieur Arno König, der zuständige Planer, ausführte, wurde im Rat seit Juli die Variante I bevorzugt diskutiert. Diese sieht eine Fahrbahnbreite von 5,50 Metern vor, angesichts des schmalen Verlaufs, die Straße ist zwischen sieben und maximal elf Metern breit, bleibt kein Raum für einen Radweg. Um möglichst viele der maximal 45 Stellplätze zu erhalten, werde auf eine Parkierung verzichtet, es gibt keine eingezeichneten Stellplätze, auf denen zwingend geparkt werden muss.

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Da in der 350 Meter langen Straße zahlreiche Leitungen liegen – Niederspannungs-, Telekommunikations- und Wasserleitungen – bleibt kein Raum für Baumstandorte, diese können nirgends Wurzeln fassen.

Mit diesen Vorgaben wurde der Ingenieur vom Gemeinderat einstimmig mit der Ausarbeitung der Ausführungsplanung betraut, wurde die Verwaltung ermächtigt, die Ausschreibungen vorzunehmen. Insgesamt sind für die Maßnahme 2,1 Millionen Euro im Haushalt eingestellt. Auf den Straßenbau entfallen dabei 1,15 Millionen Euro, auf die Sanierung der Wasserversorgungsleitungen 450 000 Euro und auf die Kanalsanierungsarbeiten eine halbe Million Euro. Die Arbeiten werden aus dem Ausgleichsstock mit rund 285 000 Euro bezuschusst.

Reilingen: Bei Bündelausschreibung dabei

Bisher, so Bürgermeister Weisbrod, sei die Gemeinde dank der Umsicht von Kämmerer Christian Bickle vor den Schwankungen des Strommarktes verschont geblieben, doch die geschlossenen Verträge laufen aus und können nicht erneuert werden. Weshalb sich die Gemeinde an der Bündelausschreibung des Gemeindetages Baden-Württemberg für die Jahre 2024 bis 2026 beteiligen möchte. Wert legt der Gemeinderat, der dem Vorhaben geschlossen zustimmte, auf die Ausschreibung mit dem Passus Lieferung von Ökostrom aus regenerativen Energiequellen.

Neue Friedhofsgebühr in Reilingen

Ergänzt wurde vom Gemeinderat die Benutzungsgebühr für einen Abschiedsraum in der Friedhofshalle. Den Raum gibt es schon länger, so Weisbrod, nun werde er verstärkt nachgefragt, weshalb nachträglich die Benutzungsgebühr zu ändern ist, der Abschiedsraum mit einem Betrag von 100 Euro erfasst wird.

Gleichfalls einstimmig wurde vom Rat noch die Annahme von Spenden gebilligt, bevor er sich den Anfragen aus seinen Reihen widmete. Klaus Schröder (FW) wollte wissen, wie die Flüchtlingsunterkunft in der von-Drais-Straße belegt sei. Zur Zeit, so Weisbrod, würden dort rund 120 Menschen leben. Eine genaue Aussage sei schwierig, da es eine vorläufige Unterbringung sei, viele Personen nach Tagen oder Wochen in die Obhut der Kommunen wechseln würden.

Weisbrod nutzte die Gelegenheit, um dem Kreis zu danken – alle Vorgaben der Gemeinde zur Unterkunft würden eingehalten, von der Einfriedung bis hin zum 24-Stunden-Security-Dienst. Die Erschließung erfolge über die Wilhelmstraße, sodass die Betriebe in der von-Drais-Straße in ihren Arbeitsabläufen nicht gestört würden.

Dieter Rösch (SPD) kritisierte deutlich die Rodungsarbeiten am Alten Rottweg. Diese seien zu rigoros, man habe Tabula rasa gemacht. Und dies kurz vor dem Beginn der Vegetationsperiode, konnte Rösch seinen Ärger nicht verbergen. Mittlerweile sollte ein abschnittsweisen Vorgehen üblich sein.

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